Ticker vom Mittwoch (03.02.2021) zum Nachlesen

Stand: 03.02.2021, 20:40 Uhr

  • Arzneimittelbehörde prüft vierten Impfstoff
  • Stamp: Appell an Kita-Eltern bleibt bis 14. Februar
  • Streit wegen karnevalsfreier Schultage in NRW
  • Friseurin will per Eilantrag Schließung von Salons kippen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

20.30 Uhr: Aufnahmestopp in Klinik für Kinderchirurgie in Bethel

Bei einer Mitarbeiterin der Klinik für Kinderchirurgie des Evangelischen Klinikums Bethel ist die südafrikanische Mutante des Coronavirus nachgewiesen worden. Für die Klinik gilt deshalb ein Aufnahmestopp, alle Patienten und Mitarbeitenden werden sicherheitshalber getestet. Für Personen, die mit der Erkrankten Kontakt hatten, wurde eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Für einen unkontrollierten Ausbruch der Mutation gebe es keinen Hinweis, heißt es von der Klinikleitung.

20.04 Uhr: Spahn stellt Wahlmöglichkeit bei Impfstoff in Aussicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass es in einigen Monaten bei der Corona-Impfung auch eine Wahlmöglichkeit beim Impfstoff geben wird. "Dann wird es auch möglich sein, ein Stück Auswahl möglich zu machen", so wie bei anderen Impfstoffen auch, sagte der CDU-Politiker am Abend bei einer Online-Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung. Bei absoluter Knappheit gehe das allerdings nicht.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Impfstofflieferungen im zweiten Quartal deutlich anziehen werden. Der Gesundheitsminister rechnet nach eigener Aussage damit, dass es in Deutschland mittelfristig eine Debatte über Impfbereitschaft geben wird. "Die Debatte wird sich sehr bald sehr ändern, da bin ich sicher." Dann werde es um die Frage gehen, ob sich überhaupt genug Menschen impfen ließen in Deutschland.

19.23 Uhr: EMA prüft weiteren Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ein Prüfverfahren für einen weiteren Corona-Impfstoff eingeleitet. Auf der Grundlage erster Ergebnisse von Laborversuchen und klinischen Studien des US-Herstellers Novavax habe man das sogenannte Rolling-Review-Verfahren eingeleitet, wie die EMA heute in Amsterdam mitteilte.

Nach dem Verfahren werden Daten und Ergebnisse von Studien bereits bewertet, noch bevor ein formeller Antrag auf Zulassung gestellt wurde. Damit wird das Verfahren deutlich verkürzt.

19.09 Uhr: Dritter Massentest in Steinfurter Krankenhaus

Im Marienhospital Steinfurt liegen die Ergebnisse des dritten PCR-Massentests vor. Bei 15 von rund 800 getesteten Menschen wurde das Coronavirus nachgewiesen, teilte die Klinik heute mit.

Insgesamt dreimal sind jetzt alle Mitarbeitenden und Patienten seit dem Montag vergangener Woche getestet worden. Bei allen drei Tests wurden insgesamt 41 Menschen positiv getestet. Grund für die Massentests war der Verdacht auf die "britische" Corona-Mutation. Sie ist zumindest bei einer Mitarbeiterin nachgewiesen worden.

18.31 Uhr: Hausärzte-Chef fordert aufbauende Kommunikation der Politik

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, fordert klare Perspektiven für Lockerungen der Corona-Beschränkungen und warnt vor gesundheitlichen Schäden, wenn diese Aussichten fehlen. "Nach mehr als einem Jahr Pandemie, verbunden mit Ängsten vor Erkrankung, Existenzverlust und zahlreichen weiteren enorm belastenden Einschränkungen im privaten, beruflichen wie auch öffentlich-gesellschaftlichen Bereich, sind die Menschen nicht nur physisch wie psychisch zermürbt", sagte Weigeldt der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).

Viele Menschen resignierten angesichts der scheinbaren Ausweglosigkeit des ständig verlängerten Lockdowns, berichtete Weigeldt aus der Erfahrung mit Patientengesprächen. Einige fühlten sich ohnmächtig angesichts des Eindrucks, mitunter irrational anmutenden Entscheidungen ausgeliefert zu sein. Der Hausärzte-Chef kritisierte die "Schwarzmalerei und Perspektivlosigkeit" und forderte stattdessen eine aufbauende Kommunikation vonseiten der Politik.

18.17 Uhr: Kreis Düren veschärft Maßnahmen

Im Kreis Düren gelten ab Donnerstag in Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium verschärfte Regeln zum Schutz vor der britischen Corona-Mutation. So muss der Mindestabstand bei erlaubten Treffen in Innenräumen statt 1,5 jetzt zwei Meter betragen, wie der Kreis heute mitteilte. Haushaltsangehörige von Infizierten müssen demnach für 14 Tage in Quarantäne. Eine Freitestung nach 10 Tagen ist nicht möglich.

Wer länger als fünf Minuten Kontakt zu einem Infizierten hatte und dabei weniger als 1,5 Meter Abstand gehalten hat, gilt als Kontaktperson ersten Grades. An Karneval ist für einige Stellen im Kreis ein Alkoholverbot angeordnet. Die Allgemeinverfügung des Kreises gilt bis zum 16. Februar.

"Die Verbreitung des mutierten Coronavirus bereitet uns erhebliche Sorge", sagt Landrat Wolfgang Spelthahn laut Mitteilung. Demnach hat der Kreis 66 nachgewiesene Fälle der sogenannten englischen Mutante. Betroffen war auch ein Pflegeheim. Eine 95 Jahre alte Bewohnerin war daran gestorben.

18.12 Uhr: ESC wohl ohne Live-Publikum

Der Eurovision Song Contest (ESC) muss in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie voraussichtlich auf ein Live-Publikum verzichten. Man werde jedoch versuchen, so viele Künstler wie möglich live auftreten zu lassen, teilten die Organisatoren im niederländischen Rotterdam heute mit. Im vergangenen Jahr war der beliebte Gesangswettbewerb wegen der Pandemie ausgefallen.

"Es ist leider unmöglich, die Veranstaltung so abzuhalten, wie wir es gewohnt sind", sagte Wettbewerbsleiter Martin Oesterdahl. Die Organisatoren planen demnach eine Show, bei der die nötigen Abstände eingehalten werden können. Zudem werde es strenge Sicherheitsmaßnahmen geben, unter anderem zahlreiche Corona-Tests für die Teilnehmer.

17.33 Uhr: Weitere fünf Millionen Euro für Sportvereine in NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen will Sportvereine mit weiteren fünf Millionen Euro unterstützen. Das beschloss der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages heute in Düsseldorf. Bereits 2020 wurden für in Not geratene Sportvereine zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Davon wurden bislang rund neun Millionen Euro abgerufen. Laut Landesregierung sind 768 Vereine vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt worden. Auch Vereine, die bereits Hilfen erhalten haben, können weitere Förderungen beantragen.

17.00 Uhr: Betrugsschutz für impfwillige Senioren

Zur Öffnung der Impfzentren soll den impfwilligen Senioren in NRW neben dem Impfschutz ein Betrugsschutz angeboten werden. Der Landespräventionsrat Nordrhein-Westfalen und die Opferschutzorganisation Weißer Ring starten in den Impfzentren ihre Kampagne "Kein Anschluss für Betrüger am Telefon" mit Informationen über das Vorgehen von Trickbetrügern und die besten Gegenmaßnahmen.

Durch Betrugsmaschen wie den Enkeltrick oder falsche Polizisten hätten Kriminelle zwischen 2017 und 2019 mehr als 39 Millionen Euro Schaden in Nordrhein-Westfalen angerichtet, wie NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) heute sagte. Biesenbach will die Kampagne unterstützen und an diesem Freitag in den Impfzentren in Gummersbach, Köln und Düsseldorf vor Ort sein.

16.19 Uhr: Massen-Quarantäne bei Australian Open

Nach einem Corona-Fall wenige Tage vor Beginn des Tennisturniers Australian Open haben sich bis zu 600 Teilnehmer, Offizielle und Mitarbeiter vorsorglich in Quarantäne begeben. Wie der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, heute mitteilte, wurde in einem Spielerhotel des Grand-Slam-Turniers ein Infektionsfall identifiziert. Alle "Aufwärm"-Turniere am Donnerstag in Melbourne wurden abgesagt.

Bei dem Betroffenen handle es sich um einem Mitarbeiter des Grand Hyatt Hotels in Melbourne, sagte Andrews vor Journalisten. "Es sind etwa 500, 600 Leute, darunter Spieler, Offizielle und andere, die als mögliche Kontakte gelten". Sie würden bis zu einem negativen Test isoliert. "Diese Arbeit wird morgen erledigt sein", fügte der Premierminister hinzu.

15.54 Uhr: Studie - Mehrheit hat sechs Monate nach Infektion Antikörper

Fast 90 Prozent der Corona-Infizierten haben sechs Monate nach ihrer Infektion Antikörper gegen das Coronavirus im Körper. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der UK Biobank, der größten britischen biomedizinischen Datenbank, die heute in London veröffentlicht wurde. Bei 88 Prozent der untersuchten Studienteilnehmer hätten nach den vollen sechs Monaten der Untersuchung Antikörper nachgewiesen werden können, nach drei Monaten war dies sogar bei 99 Prozent der Patienten der Fall.

15.50 Uhr: Friseurin will per Eilantrag Schließung von Salons kippen

Eine Friseurin aus Niederkassel (Rhein-Sieg-Kreis) will im Eilverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) die Schließung der Friseursalons in NRW kippen. Ein Antrag gegen den entsprechenden Passus in der nordrhein-westfälischen Coronaschutzverordnung sei heute eingegangen, teilte eine Sprecherin des OVG in Münster mit. Darin sind Friseurdienstleistungen aus Infektionsschutzgründen untersagt. Seit Mitte Dezember sind alle Friseursalons in Deutschland als Coronamaßnahme geschlossen.

Am Dienstag hatte das Thüringer OVG das Verbot körpernaher Dienstleistungen, wie sie Friseure anbieten, in der gegenwärtigen Infektionslage, für verhältnismäßig erklärt und den Eilantrag einer Friseurmeisterin aus Eisenach abgewiesen.

15.37 Uhr: Bundeswehr hilft im Hochrisikoland Portugal

Ein Team der Bundeswehr aus Ärzten und Sanitätern zur Unterstützung des schwer getroffenen Portugal ist heute in Lissabon gelandet. Die 26 Soldatinnen und Soldaten wurden am frühen Nachmittag auf dem Militärflughafen Figo Maduro von Verteidigungsminister João Gomes Cravinho, Gesundheitsministerin Marta Temido und dem deutschen Botschafter in Portugal, Martin Ney, begrüßt. Die staatliche Nachrichtenagentur Lusa und der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTP meldeten unter Berufung auf das portugiesische Gesundheitsministerium, dass die Soldatinnen und Soldaten im Hospital da Luz in Lissabon aushelfen sollen.

Das Bundeswehrteam hat unter anderem Beatmungsgeräte und Infusionsgeräte für schwerkranke Corona-Patienten dabei. Der Einsatz der Deutschen in dem Land mit einer der höchsten Infektionsraten der Welt ist zunächst auf drei Wochen angelegt, kann bei Bedarf aber mit einem neuen Team verlängert werden.

15.01 Uhr: Giffey für mehr Tests für Betreuer

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey | Bildquelle: phoenix

Nach NRW-Familienminister Stamp hat sich auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey für mehr Corona-Tests in Kitas ausgesprochen. "Solange wir noch keine Impfmöglichkeiten haben für Erzieherinnen und Erzieher, für das pädagogische Personal, ist es von ganz besonderer Bedeutung, dass das Testen in den Mittelpunkt gestellt wird", erklärte die SPD-Politikerin heute. Das bedeute, dass zweimal in der Woche das Personal getestet werde. Dabei sollen auch Schnelltests genutzt werden. Mit einer Erhöhung der Testkapazitäten vor Ort in den Einrichtungen solle so ein "größeres Maß an Öffnungen realisiert werden können".

14.41: Wuppertal verhängt Kontaktbeschränkungen in Wohnungen

Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen hat die Stadt Wuppertal mit Erlaubnis des Landes auch eine Kontaktbeschränkung für Privaträume erlassen. Demnach dürfen private Zusammenkünfte innerhalb einer Wohnung mit einem weiteren Hausstand, jedoch mit höchstens fünf Teilnehmern stattfinden, heißt es im Amtsblatt der Stadt mit rund 355.000 Einwohnern. Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren werden nicht mitgezählt.

Hintergrund seien die nur langsam sinkenden Corona-Infektionszahlen in der Stadt, sagte eine Sprecherin. Wuppertal hatte am Mittwoch einen Inzidenzwert von 114,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Das ist derzeit der dritthöchste Wert in NRW. Da die Regel nicht kontrolliert werden kann, hat sie vor allem einen appellativen Charakter. "Die Vorschrift soll den Ernst der Lage deutlich machen", sagte die Sprecherin. Sie gilt bis zum 14. Februar.

14.34 Uhr: Alkoholverbot in Kölner Karnevals-Hotspots

In Köln gilt während der Karnevalstage wegen des Coronavirus ein weitgehendes Alkoholverbot. "Es wird an den sogenannten tollen Tagen, die mit Weiberfastnacht beginnen und mit Veilchendienstag enden, ein Alkohlverkaufs- und Konsumverbot geben, zu unterschiedlichen Zeiten", kündigte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) heute an. An Weiberfastnacht werde das Verbot ab 11 Uhr gelten, an den anderen Tagen ab 15 Uhr. Das Verbot werde nicht stadtweit gelten, sondern nur an den Stellen, an denen sich die Feiern normalerweise konzentrierten.

14.12 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff wirkt wohl gegen Übertragung

Der Impfstoff des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford soll ersten Erkenntnissen zufolge auch gegen die Übertragung des Coronavirus wirken. PCR-Tests bei einer zufälligen Stichprobe aus entsprechend Geimpften in Großbritannien hätten gezeigt, dass der Impfstoff die Übertragung um rund 67 Prozent verringere, sagte Astrazeneca-Forschungschef Mene Pangalos heute. Zuvor war nur die Wirkung gegen eine Covid-19-Erkrankung festgestellt worden.

13.40 Uhr: Stamp verteidigt Betreuungspolitik in NRW

NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat die Strategie verteidigt, bei der Kinderbetreuung auf Appelle an die Eltern zu setzen, die Kinder möglichst selbst zu betreuen. "Wir haben aus den meisten Einrichtungen positive Rückmeldungen und bei vielen Eltern Verständnis dafür, dass wir die Betreuungsverhältnisse um zehn Stunden pro Woche gekürzt haben", erklärte der FDP-Politiker bei WDR 2.

Das sei die Voraussetzung dafür gewesen, dass landesweit nur noch feste Gruppen in den Kitas gebildet werden können. "Überwiegend" würde das auch klappen, auch wenn es in einzelnen Einrichtungen zu sehr starken Belegungen komme, was aber in anderen Ländern beispielsweise mit Notbetreuung nicht anders sei.

"Wir haben diese Entscheidung gemeinsam mit den Kita-Trägern und aus gutem Grund getroffen", verteidigte Stamp die Strategie und verwies auf die "Schutzfunktion" der Kitas unter anderem für Kinder, die zu Hause trotz nicht berufstätiger Elternteile nicht betreut werden könnten. "Wir haben nicht nur heile Familien", so der Familienminister.

Bis zum 14. Februar bleibe NRW bei dem Appell an die Eltern, ihre Kinder möglichst selbst zu betreuen. Stamp bat erneut darum, Rücksicht auf das Personal in den Kintertagesstätten zu nehmen. Für die Zukunft wolle man die Teststrategie in den Kitas engmaschiger gestalten. Bisher seien noch sechs Tests bis Ostern geplant.

13.27 Uhr: Gespräche über Sputnik-Produktion in Europa

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gibt es Überlegungen zur Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V in Europa. Bei Gesprächen mit der russischen Seite habe es die Bitte gegeben, zu schauen, ob es in Deutschland oder Europa Produktionskapazitäten geben könne, sagte Spahn heute bei einer Online-Konferenz von "Tagesspiegel", "Zeit", "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche". "Wir können ja auch Unterstützung geben für die Produktion eines Impfstoffes, der in Europa noch gar nicht oder gar nicht zugelassen ist." Da sei man vermittelnd tätig.

Der Gesundheitsminister sagte, er freue sich über jeden Impfstoff, der Wirksamkeit zeige, sicher sei und einen Unterschied machen könne. "In welchem Umfang das bei Sputnik V der Fall ist, muss jetzt einfach auch die Zulassungsbehörde sich anschauen." Es gebe Kontakt, und das Verfahren zur Zulassung beginne formal bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

12.58 Uhr: Karnevalsferien sorgen bei Eltern für Frust

Viele Schulen wollen trotz der Corona-Lage rund um Rosenmontag schulfrei geben - in der Elternschaft sorgt das für Frust. Die Vorsitzende der Landeselternkonferenz, Anke Schaar, hält den Unmut für verständlich. Sollte der Präsenzunterricht am 15. Februar schrittweise wieder aufgenommen werden, wie es die bisherige Planung vorsieht, müssten viele Eltern wegen der sogenannten Karnevalsferien zur Betreuung ihrer Kinder erneut Urlaub nehmen. Oft sei ein Großteil des gesamten Jahresurlaubs aber schon aufgebraucht, so Schaar.

Zwar haben die Schulen die freien Tage schon vor Langem eingeplant. Laut Schaar lässt sich das aber auch kurzfristig wieder ändern. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte den Schulleitungen bereits vor mehreren Wochen empfohlen, auf Karnevalsferien zu verzichten, um Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten.

Bei der Lehrergewerkschaft GEW hieß es heute: "Wir haben jedes Verständnis für die Stresssituation in den Familien." Dennoch sehe man keinen Anlass, wegen eines oder weniger schulfreier Tage an Karneval "an lange bestehenden Regelungen etwas zu ändern, die die Schulen ja mit den Kommunen synchronisiert haben".

11.35 Uhr: Bundeswehr stockt Kontingent für Corona-Amtshilfe auf

Die Bundeswehr verstärkt ihre Unterstützung der Gesundheitsbehörden im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Das Einsatzkontingent für die Amtshilfe werde "mit sofortiger Umsetzung" von derzeit 20.000 auf 25.000 Soldatinnen und Soldaten erhöht, teilte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit. Zugleich würden weitere Reservisten einberufen.

Die Bundeswehr gehe davon aus, dass die Hilfsanfragen der Behörden in den nächsten Wochen weiter zunehmen. Schon jetzt forderten mehr Landkreise und Kommunen die Hilfe vor allem für Tests in Alten- und Pflegeheimen an.

Bisher gibt es der Bundeswehr zufolge mehr als 3.900 Anfragen aus allen Bundesländern sowie von Bundesministerien. Insgesamt sind derzeit etwa 17.600 Angehörige aus allen Bereichen der Bundeswehr im Rahmen der Corona-Amtshilfe im Einsatz.

10.50 Uhr: Kölner CSD wegen Coronakrise auf September verschoben

Wegen der Corona-Pandemie sind der diesjährige Kölner Christopher Street Day (CSD) und die dazugehörigen Veranstaltungstage Cologne Pride um zwei Monate nach hinten verschoben worden. Aufgrund der "nur sehr schwer einzuschätzenden Lage" solle das zweiwöchige Programm für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transmenschen nun vom 21. August bis zum 5. September stattfinden, teilte der Veranstalter mit.

9.58 Uhr: Grünen-Politikerin fordert Impfstoff-Produktion zu hinterfragen

Um die Corona-Impfstoff-Produktion zu beschleunigen, müsse man "jeden Teil des Produktionsprozesses durchforsten", forderte Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink im "Morgenecho" bei WDR5. "Es geht um Lipide, die knapp geworden sind" oder auch um Fläschchen, so ihre Beispiele.

"Die verpflichtende Freigabe von Lizenzen, um weitere Impfstoff-Produzenten ins Boot zu holen, ist eine letzte Möglichkeit, die man in Betracht ziehen kann", so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. "Im ersten Schritt würden wir uns aber mit den Produzenten zusammensetzen und schauen: Wie können wir in den einzelnen Schritten der Lieferketten für Ausweitung und Sicherheit sorgen?"

9.41 Uhr: Scholz hält weitere Schuldenbremsen-Pause für möglich

Bundesfinanzminister Olaf Scholz will sich noch nicht festlegen, ob die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse wegen der Corona-Krise auch im nächsten Jahr noch ausgesetzt bleiben muss. Jetzt gehe es zunächst darum, sich Klarheit zu verschaffen und verschiedene Optionen zu prüfen, sagt der SPD-Politiker im "ARD-Morgenmagazin". Klar sei allerdings: "Wir werden weniger Einnahmen haben auf Dauer."

9.31 Uhr: Merkel sieht Chance für bessere internationale Zusammenarbeit

Die Corona-Pandemie bietet nach Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und anderen internationalen Spitzenpolitikern die Chance für neue Strukturen in der internationalen Politik. "Die Welt wird nach Corona eine andere sein", heißt es in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und andere Blätter.

Die jetzige Krise biete auch Gelegenheit, "durch effiziente Zusammenarbeit, Solidarität und Koordination wieder einen Konsens über eine internationale Ordnung zu erzielen - eine Ordnung, die auf Multilateralismus und Rechtsstaatlichkeit beruht". Auch das Problem des Klimawandels könne nur global gelöst werden, heißt es in dem Beitrag.

9.23 Uhr: SPD-Chefin Esken fordert weiteren Kinderbonus

Saskia Esken, Ko-Chefin der SPD, fordert nach dem Kinderbonus im vergangenen Jahr wegen der anhaltenden Corona-Krise einen erneuten Zuschlag zum Kindergeld. Das sagte sie der "Rheinischen Post".

Vom ersten Kinderbonus haben nicht nur Eltern profitiert, sondern auch die Wirtschaft. Das zeigt eine neue Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Demnach hat sich der Bonus als besonders effektives Instrument zum Ankurbeln des privaten Konsums bewährt. Gemessen am eingesetzten Steuergeld sei die Direktzahlung an Familien weitaus wirkungsvoller gewesen als die zeitweilige Senkung der Mehrwertsteuer.

Die SPD-Chefin nimmt ihre Forderung mit in den heutigen Koalitionsausschuss. Im Mittelpunkt des Treffens stehen finanzielle Verbesserungen für Geringverdiener, Arbeitslose und für Firmen, die durch die Coronakrise unter Druck geraten sind. Es ist der erste Koalitionsausschuss mit dem neuen CDU-Chef Armin Laschet.

9.13 Uhr: Deutscher Impfstoff gegen Mutanten geplant

Ein Curevac-Mitarbeiter bei der Impfstoff-Forschung. | Bildquelle: dpa/Sebastian Gollnow

Das Tübinger Unternehmen Curevac und der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) wollen zusammen einen neuen Impfstoff gegen die ansteckenderen Varianten des Coronavirus entwickeln. Dazu vereinbarten Curevac und GSK nach eigenen Angaben eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, das Vakzin im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Zudem unterstützt GSK demnach die Herstellung von bis zu 100 Millionen Dosen des derzeit noch in Entwicklung befindlichen ersten Corona-Impfstoffs von Curevac.

8.10 Uhr: Frühere Impfungen für häusliche Pflege gefordert

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert, dass pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen, die zu Hause leben, der Impfstoff schnellstmöglich zur Verfügung gestellt wird. Das gelte auch für Pflegepersonal in Tagespflegeeinrichtungen und Assistenzkräfte, die Menschen mit Behinderungen begleiten, sagt er im Deutschlandfunk. Sie müssten in die hohe Priorisierung aufgenommen werden.

7.48 Uhr: Die NRW-FDP will über erste Lockerungen sprechen

"Ich denke, wir sollten langsam über Lockerungen sprechen, die machbar sind", sagte Susanne Schneider, Gesundheitspolitikerin der NRW-FDP, im WDR 5 Morgenecho. "Wenn es so weitergeht mit den Zahlen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir Mitte Februar öffnen können. Aber wir müssen die Mutation im Auge behalten."

7.26 Uhr: In Gangelt feierten wohl mehrere Infizierte

Auf der berühmten Karnevalssitzung von Gangelt am Anfang der Corona-Pandemie feierten nach Erkenntnissen des Virologen Hendrik Streeck wohl mehrere Infizierte - und nicht nur einer. "Was wir mittlerweile ziemlich klar sagen können: Es war nicht so, dass nur ein Mensch das Virus an dem Abend hatte", sagte Streeck. "Wir nehmen an, dass es an dem Abend mehrere Infizierte gegeben hat." Das mache die Analyse des Corona-Ausbruchs in Gangelt allerdings nicht einfacher.

Gangelt im Kreis Heinsberg war nach der Karnevalssitzung im Frühjahr vergangenen Jahres zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots geworden. Wie es genau zu dem Ausbruch kommen konnte, ist noch unklar. Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Bonn, forscht mit seinem Team seit geraumer Zeit in der Region.

6.48 Uhr: Niederlande verlängern "Lockdown"

In den Niederlanden werden die Corona-Schutzmaßnahmen für mindestens einen weiteren Monat verlängert, obwohl die Zahl der Neuinfektionen zuletzt gesunken war - auf ein Niveau wie zuletzt Ende September. Die Regierung will verhindern, dass sich Corona-Mutanten weiter ausbreiten.

Ministerpräsident Mark Rutte erklärte, die Verlängerung sei mit Lockerungen in einzelnen Bereichen verknüpft: So dürften Grundschulen am kommenden Montag wieder öffnen. Auch manche Geschäfte dürfen wieder aufmachen - aber nur, um Bestellungen entgegenzunehmen.

Wie es mit der Ausgangsbeschränkung weitergeht, ist noch offen. Dazu wartet die Regierung noch auf die Empfehlung eines Wissenschaftlergremiums. Aktuell dürfen die Menschen zwischen 21.00 und 4.30 Uhr ihre Wohnungen nur aus wichtigem Grund verlassen. Dagegen hatte es zeitweise gewalttätige Proteste gegeben.


6.40 Uhr: Bundeswehr hilft in Portugal

Die Bundeswehr startet am Vormittag eine Corona-Hilfsaktion in Portugal. Ärzte und Sanitäter sollen zunächst in einem Krankenhaus helfen, Corona-Patienten zu versorgen. Die Bundeswehr bringt auch Beatmungsgeräte, Krankenbetten und Infusionsgeräte mit.

6.30 Uhr: Zahl der Neuinfektionen sinkt in NRW deutlich

Die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 2.298 neue Infektionen am Dienstag gemeldet - eine Woche zuvor waren es noch 2.730 Fälle. Das gab die Bundesbehörde in der Nacht zum Mittwoch bekannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 81,1 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche waren es noch 100,4 Fälle. Bundesweit liegt die Inzidenz jetzt bei 82,9.

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