Ticker vom Donnerstag (28.01.2021) zum Nachlesen

Stand: 28.01.2021, 21:09 Uhr

  • Landrat Pusch kritisiert Landesregierung nach Impfstart scharf
  • Astrazeneca-Impfstoff laut Stiko wohl nur für unter 65-Jährige
  • Einreisesperren - Pläne werden konkreter
  • Drei Kreise in NRW unter der Inzidenz von 50
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

19.50 Uhr: Lindner will Lehrer und Erzieher beim Impfstart vorziehen

FDP-Parteichef Christian Lindner hat sich für einen Vorrang von Akteuren im Bildungswesen bei den Impfterminen ausgesprochen. "Bei der Impf-Priorisierung sollten Lehrer und Erzieher vorgezogen werden. Das sind ultra-systemrelevante Berufe. Die sollten früher ein Impfangebot bekommen, als geplant", sagte Lindner bei phoenix.

Dieses Vorgehen sei notwendig, um möglichst zeitnah Schulen und Kitas wieder zu öffnen. "Daran hängen die Bildungschancen der Kinder und die Betreuungssituation in den Familien", so Lindner weiter. Schließlich trügen gerade die Familien derzeit angesichts des Lockdowns eine Hauptlast.

19.27 Uhr: Bisher kaum schwere Impf-Nebenwirkungen in Deutschland

Bei den Impfungen gegen das Coronavirus treten nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) nur wenige unerwünschte Reaktionen auf. Im ersten Monat seit Beginn der Impfungen wurden dem Institut 1.232 Verdachtsfälle mit insgesamt 3.404 unerwünschten Reaktionen gemeldet, wie die Behörde heute berichtete. 182 Fällen wurden als schwerwiegend eingestuft.

Bezogen auf die Gesamtzahl der Impfungen sind das laut PEI 0,7 Meldungen pro 1.000 Impfdosen, für schwerwiegende Nebenwirkungen 0,1 Meldungen pro 1.000 Impfdosen. Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Müdigkeit.

18.45 Uhr: Heinsberger Landrat Pusch kritisiert Landesregierung nach Impfstart scharf

Stephan Pusch, Landrat im Kreis Heinsberg, hat die NRW-Landesregierung nach dem holprigen Impfstart scharf kritisiert. "Wenn man jetzt erzählt, auf welcher Ebene auch immer, das mit der Vergabe von Impfterminen würde vernünftig laufen, dann kann ich nur sagen: Dann habt ihr alle euer Ohr nicht an der Basis und wisst nicht, was bei den Bürgern los ist", sagte Pusch via Facebook.

Dass so ziemlich alles schiefgegangen ist, was schiefgehen kann: "Geschenkt. Aber das dann irgendwo erzählt wird, das Ganze sei optimal gelaufen, ist ein reines Ablenkungsmanöver. Tatsächlich muss man doch sagen, man hätte das alles besser organisieren können", wetterte Pusch.

Noch am Dienstag hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann trotz aller Probleme ein positives Fazit nach der "größten Terminvermittlung" gezogen.

Mit Blick auf die Situation von Schülern und Eltern im Lockdown richtete Pusch einen dringenden Appell an die Regierung: "In zwei Wochen müssen die Schulen wieder öffnen. Und da bitte ich um intelligente Lösungen. Kinder müssen zumindest teilweise wieder in die Schule. Sonst gehen Familien kaputt, sonst gehen Eltern kaputt."

18.28 Uhr: Portugal macht Grenze dicht

Die portugiesische Regierung hat wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen die Schließung der Grenze zum Nachbarland Spanien ab Freitag angeordnet. Für zunächst zwei Wochen darf die Grenze demnach nur noch in Notfallsituationen überschritten werden, wie Innenminister Eduardo Cabrita laut Medien heute in Lissabon mitteilte.

Die Corona-Lage ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa "sehr schlimm". Heute wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 16.423 Neuinfektionen und 303 weitere Corona-Tote registriert. Das war ein Höchststand seit Beginn der Pandemie.

18.06 Uhr: EU einigt sich auf Eckpunkte für Impfpass

Impfpass | Bildquelle: WDR / picture alliance / Flashpic

Die Europäische Union treibt die Einführung von Corona-Impfpässen voran. Wie die EU-Kommission heute mitteilte, haben sich die EU-Staaten auf Empfehlungen geeinigt, welche Informationen solche Dokumente enthalten sollen. Ziel ist die Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung in den 27 Staaten.

Impfnachweise sollen demnach sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form möglich sein. Neben Basisinformationen etwa zu Personalien, dem verwendeten Impfstoff und der ausstellenden Behörden soll es eine Art elektronisches Siegel geben, etwa einen QR-Code oder eine Registrierung. Ziel sei, den Impfstatus einer Person rasch und eindeutig festzustellen, heißt es in den Richtlinien. Später könnten damit auch weitere Informationen verlinkt werden.

17.42 Uhr: EU weitet Corona-Einreisestopp auf Japan aus

Die EU hat den Mitgliedstaaten wegen der Corona-Pandemie auch einen Einreisestopp für Japan empfohlen. Damit gibt es Ausnahmeregelungen nur noch für sechs Nicht-EU-Länder, wie der EU-Rat heute mitteilte: Sie gelten für Reisende aus Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand.

China könnte hinzukommen, wenn es seinerseits die Einreise von EU-Bürgern erlaubt.

17.03 Uhr: Biontech darf neues Werk in Betrieb nehmen

Das Mainzer Unternehmen BioNTech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der EU vermarkten zu können, ist allerdings noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig.

Im ersten Halbjahr 2021 sollen in Marburg 250 Millionen Dosen des Impfstoffes von BioNTech und seines US-Partners Pfizer hergestellt werden. Als Gesamtmenge einer Jahresproduktion streben die Mainzer nach eigenen Angaben hier 750 Millionen Dosen an. BioNTech hatte das Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen. Biontech plant im Februar mit der Produktion in Marburg zu starten.

16.40 Uhr: Nationaler Impfgipfel am kommenden Montag

Angesichts vieler Probleme beim Impfstart planen Bund und Länder nach Informationen des ARD Hauptstadtstudios ein Spitzentreffen am kommenden Montag. An der Videokonferenz würden neben Mitgliedern der Bundesregierung und den Regierungschefs und -chefinnen der Länder auch Vertreter der Impfstoffhersteller sowie der betreffenden Verbände teilnehmen, sagte ein Regierungssprecher.

Weil es bei den Impfstofflieferungen seit Wochen ruckelt und Hersteller wiederholt geringere Mengen in Aussicht stellten, als zunächst geplant, hatten mehrere SPD-Politiker einen Impfgipfel gefordert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuletzt offen für eine solche Runde gezeigt, an der voraussichtlich auch die Impfstoff-Hersteller teilnehmen sollen.

16.26 Uhr: Astrazeneca will Impfstoffvertrag mit EU veröffentlichen

Astrazeneca ist einem Zeitungsbericht zufolge bereit, den Impfstoffvertrag mit der Europäischen Union zu veröffentlichen. Die Hausjuristen arbeiteten derzeit an einem Vorschlag, welche heiklen Teile geschwärzt werden sollten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf EU-Kreise. Dieser solle mit der EU abgestimmt werden. Die Veröffentlichung sei für Freitag geplant.

16.10 Uhr: Veranstalter optimistisch für Wacken Open Air im Juli

Logo Wacken Open Air | Bildquelle: Wacken Open Air

Die Organisatoren des Heavy-Metal-Festivals Wacken Open Air (WOA) sind optimistisch, dass das Spektakel im kommenden Juli wieder veranstaltet werden kann. 2020 musste das Festival, zu dem rund 75.000 Fans in den Kreis Steinburg kommen, wegen der Corona-Pandemie abgesagt und durch ein Online-Festival ersetzt werden. "Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für die kommende Ausgabe des WOA und können die Rückkehr auf unseren Holy Ground nicht erwarten", sagte Mitgründer und Veranstalter des WOA, Thomas Jensen, der "Norddeutschen Rundschau".

"Natürlich kann die Entwicklung einer Pandemie nicht genau vorhergesagt werden, aber der Impfstoff und der Einsatz von Schnelltests stimmen uns sehr positiv für dieses Jahr und lassen uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken."

15.54 Uhr: EU lässt belgisches Werk von Astrazeneca inspizieren

Belgische Behörden haben auf Bitten der EU-Kommission einen Produktionsstandort von Astrazeneca in Belgien inspiziert. Hintergrund ist der Impfstoff-Streit mit dem Pharmaunternehmen. Das berichten mehrere Medien. Die EU-Kommission wollte sich zu Hintergrund und Ergebnis der Aktion allerdings nicht äußern.

Laut Nachrichtenagentur Belga beauftragte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke die Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte damit, den Standort in Seneffe zu besuchen. Dieser ist Teil der europäischen Produktionskette von Astrazeneca.

Man habe prüfen wollen, ob die vom Unternehmen ankündigten Lieferverzögerungen tatsächlich mit Problemen in dem belgischen Werk zusammenhingen, hieß es unter Berufung auf das Kabinett des Ministers.

15.30 Uhr: EU-Kommission verlängert Corona-Ausnahme für Staatsbeihilfen

Die EU-Kommission verlängert die Ausnahmeregelungen für staatliche Hilfen in der Corona-Krise bis Ende des Jahres. Gleichzeitig werden die Obergrenzen für die Unterstützung deutlich angehoben, wie die Behörde am heute mitteilte. Firmen mit hohen Fixkosten können damit bis zu zwölf Millionen Euro erhalten. Zudem wird die Umwandlung rückzahlbarer Darlehen oder Vorschüsse in direkte Zuschüsse zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht. Dies soll bis Ende 2022 gelten.

15.06 Uhr: Reiseverbot laut Seehofer kein Thema

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat klargestellt, dass er zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kein generelles Verbot von Auslandsreisen anstrebt. Deutschland "wird kein Gefängnis", sagte der CSU-Politiker heute in einem "Bild"-Interview. Die Juristen im Ministerium seien der Auffassung, dass es für einen solchen Schritt verfassungsrechtlich "noch wesentlich höhere" Hürden gebe. "Es geht nicht um das Verbot von Reisen", betonte Seehofer.

Allerdings sprach sich Seehofer für eine möglichst strikte Regelung für die Mutationsgebiete aus. Derzeit sind das Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien. "Aber es können jetzt jeden Tag mehr dazu kommen."

14.43 Uhr: WHO warnt vor baldiger Lockerung von Corona-Restriktionen

Trotz der in vielen europäischen Ländern sinkenden Zahl an Corona-Neuinfektionen ist es nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch zu früh, um Restriktionen zu lockern. In 30 von 53 Ländern Europas sei "ein signifikanter Rückgang" bei der 14-Tage-Inzidenz festzustellen, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge in Kopenhagen.

"Aber die Übertragungsraten sind immer noch zu hoch, die Gesundheits- und andere verbundene Bereiche zu belastet, so dass es zu früh für Lockerungen wäre."

14.24 Uhr: 5.000 FFP2-Masken aus Krankenhaus in Bergisch Gladbach gestohlen

Unbekannte haben aus einem Krankenhaus in Bergisch Gladbach rund 5.000 Schutzmasken gestohlen. Aus einem Lagerraum der Klinik seien fünf Kartons mit FFP2-Masken im Wert von etwa 5.000 Euro verschwunden, die für den Krankenhausbetrieb notwendig seien, teilte die Polizei heute mit.

Bei der Überprüfung des Lagerbestands am 18. Januar seien die Kartons noch da gewesen - eine Woche später waren sie weg. Das Krankenhaus habe Strafanzeige wegen Diebstahls erstattet.

14.18 Uhr: Kostenlose Masken für Grundsicherungsempfänger

Wegen der Pflicht zum Tragen medizinischer Masken in Bussen, Bahnen und Geschäften erhalten Bedürftige zehn FFP2-Masken kostenlos. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärten heute in Berlin, die Masken würden über die Apotheken abgegeben.

Anrecht auf die Zuteilung haben Spahn und Heil zufolge rund fünf Millionen Menschen, die Sozialleistungen oder Grundsicherung beziehen. Sie erhalten einen Brief von ihrer Krankenkasse und können dann binnen zwei Wochen die Masken abholen.

14.03 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff laut Stiko wohl nur für unter 65-Jährige

Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Impfkommission im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna wohl nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Entwurf für die Empfehlung der Ständigen-Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, "jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18-64 Jahre alt" sind.

"Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen aktuell keine ausreichenden Daten vor", heißt es in einem Entwurf der Stiko.

14.01 Uhr: EU plant Genehmigungen für Impfstoff-Exporte

Die EU-Kommission will am Freitag Details für einen Mechanismus vorlegen, nach dem Exporte von Corona-Impfstoffen angemeldet und genehmigt werden sollen.

Hintergrund ist ein Streit mit dem Pharmakonzern Astrazeneca, der weniger Impfdosen liefern will als zugesagt. Der Vorschlag werde sich um Transparenz und die Genehmigung von Ausfuhren drehen, sagt ein Sprecher der EU-Kommission.

13.46 Uhr: Mutiertes britisches Coronavirus in Kölner Kita

In einer Kölner Kita im Stadtteil Deutz sind erste Fälle der mutierten britischen Coronavirus-Variante aufgetaucht. Die Stadt Köln bestätigte auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" einen Ausbruch mit mehreren Fällen in einer Einrichtung. Laut Recherchen der Zeitung sollen zwei Erzieher sowie drei Kinder betroffen sein.

Nach Angaben der Stadt ist dies aufgefallen, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf die Variante getestet wurde. Daraufhin habe man vorsichtshalber weitergehende Untersuchungen durchgeführt. Vor Ort seien alle Kontaktpersonen frühzeitig isoliert worden. Dank einer Gruppentrennung in der Einrichtung konnten diese eindeutig ermittelt werden.

13.30 Uhr: Skigebiete fordern Ausstieg aus dem Lockdown

Die Skigebiete im Sauerland und im hessischen Willingen setzen sich für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Corona-Lockdown ein. Man habe Hygiene-Konzepte mit limitiertem Ticketverkauf und strengen Kontrollen, um sicheren Wintersport anzubieten, teilte die Wintersport-Arena Sauerland, der Zusammenschluss der Skigebiete in der Region, heute mit.

Bei weiterhin sinkenden Corona-Infektionszahlen fordern sie demnach noch in dieser Saison Lockerungen, die sie "vorsichtig und verantwortungsvoll" umsetzen wollen. "Dabei denken die Liftbetreiber beispielsweise an Testtage, sehr kleine Ticketkontingente, die dann langsam zu steigern wären", hieß es weiter.

13.15 Uhr: Erste Impfungen in britischem Supermarkt

In Großbritannien sind Menschen erstmals in einem Supermarkt gegen das Coronavirus geimpft worden. Ausgebildetes Personal könne täglich 240 Dosen in der Filiale in dem Ort Smethwick nahe Birmingham verabreichen, teilte die Handelskette Asda mit.

"Viele der Menschen, die heute in den Laden kommen, sind seit Monaten zu Hause geblieben, und wir hoffen, dass der Erhalt des Impfstoffs der erste Schritt zur Rückkehr zur Normalität für sie ist", sagte der Chef-Apotheker von Asda, Faisal Tuddy. Ein zweites, größeres Impfzentrum solle bald in einem Geschäft in Watford eröffnen.

13.08 Uhr: Wechselunterricht ab Mitte Februar in NRW nicht ausgeschlossen

Auf einer Tafel steht "Schule entfällt wegen Corona-Virus" | Bildquelle: imago images/Michael Weber

Nordrhein-Westfalen hält im Rahmen der Bund-Länder-Beschlüsse bis zum 12. Februar am Distanzunterricht der Schulen fest. Eine anschließende, vollständige Rückkehr zum Präsenzunterricht bleibt aber weiter offen. Präsenzunterricht sei zwar "die erste Wahl", doch möglich seien auch Wechselmodelle, betonte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) heute im Düsseldorfer Landtag.

Die Politik sei gefordert, einen Spagat zwischen "Beständigkeit und Flexibilität" zu vollziehen. Darüber, wie es Mitte Februar weitergehe, sei man aktuell mit den Schulverbänden im Gespräch, sagte die Ministerin. Ziel sei es, gut vorbereitete Regeln für Wechselmodelle an allen Schulen zu vereinbaren. Ein "gewisses Maß" an Präsenzunterricht sei nicht zuletzt auch für das soziale Leben der Schüler wichtig, das nicht weitere verkümmern dürfe.

12.35 Uhr: Art Cologne wird wieder verschoben

Die größte deutsche Kunstmesse Art Cologne wird wegen der Corona-Pandemie erneut verschoben. Sie werde nun vom 17. bis zum 21. November dieses Jahres stattfinden, teilte die Koelnmesse mit. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. "Wir werden zwar wahrscheinlich auch im November die Corona-Krise noch nicht gänzlich überwunden haben", sagte Art Cologne-Direktor Daniel Hug (Bild). "Aber wir können wohl auch wieder mit einem gewissen Maß an Berechenbarkeit und Optimismus planen." Die Art Cologne hat zuletzt im April 2019 stattgefunden.

12.24 Uhr: Bundesregierung will schon bald Einreiseverbote

Horst Seehofer | Bildquelle: imago images/Eibner

Die Bundesregierung plant nach Angaben von Innenminister Horst Seehofer (CSU), rasch die Einreise aus Ländern mit einem starken Vorkommen der mutierten Coronavirus-Varianten zu untersagen. Betroffen davon wären vorerst Großbritannien, Portugal, Südafrika und Brasilien, sagte Seehofer in Berlin. Weitere Länder könnten je nach Entwicklung hinzukommen. Die EU-Kommission warnte Deutschland vor "zu drastischen Maßnahmen". Seehofer machte jedoch klar, dass Deutschland angesichts der Gefährdung der Bevölkerung mit den Beschränkungen nicht auf die EU warten werde.

12.14 Uhr: FDP drängt auf regionale Lösungen bei Inzidenz-Werten unter 50

In NRW sind drei Kreise wieder unter der Inzidenz von 50. Und die FDP dringt auf regionale Lösungen bei solchen Inzidenz-Werten. Dann könnten dort beispielsweise Friseure unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder öffnen, sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke den Sendern RTL und n-tv.

Auch für andere Wirtschaftsbereiche seien dann solche regionalen Öffnungen möglich. Als weitere Voraussetzung nannte Fricke einen bundesweiten Inzidenz-Wert von weniger als 100 - was an diesem Donnerstag erstmals seit Ende Oktober wieder erreicht wurde. Bis Mitte Oktober hatten die Werte bundesweit unter 50 gelegen, während der Sommermonate wesentlich niedriger. "Ich muss den Gipfel sehen können, auf den ich will", sagte der Krefelder FDP-Politiker und forderte die Bundesregierung auf, der Bevölkerung konkrete Öffnungsperspektiven in Aussicht zu stellen.

11.20 Uhr: Drei Kreise in NRW unter der Inzidenz von 50

In NRW liegen derzeit drei Kreise unter der Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts vor. Diese Kreise sind Münster (Inzidenz 33,6), Borken (47,4) und Coesfeld (49,0).

10.47 Uhr: Gebauer lobt ihre Leistungsbilanz im Landtag

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat in einer Landtagsdebatte über die Schulpolitik in der Corona-Pandemie am Donnerstag Stellung bezogen. Die NRW-Regierung habe eine gute Leistungsbilanz, schließlich habe man die Umstellung auf G9 geschafft, weitere Studienplätze für angehende Lehrer und Lehrerinnen geschaffen und mit Logineo ein Internetportal entworfen, das "unter einer Rot-Grünen-Regierung niemals das Licht der Welt erblickt hätte".

Ein Konzept oder einen Plan, wie es nach dem 14. Februar weitergeht mit den Schulen in NRW, legte sie nicht vor. Sie mahnte lediglich die Opposition, bei den Anschuldigungen bei der Wahrheit zu bleiben: "Bleiben Sie redlich".

10:05 Uhr: SPD und Grüne attackieren NRW-Schulpolitik

SPD-Politiker Jochen Ott hat die NRW-Regierung wegen ihrer aktuellen Schulpolitik harsch kritisiert. "Eine Idee, was nach dem 14. Februar passieren soll, gibt es nicht. Eine systematische Vorbereitung gibt es nicht. Bisher hat man vor allen Dingen Ideen abgelehnt", sagte Ott am Donnerstag in der Debatte im Düsseldorfer Landtag.

"Herr Laschet, regieren Sie endlich und schieben Sie nicht immer alles auf andere. Oder agieren Sie nach dem Motto 'lieber schlecht regieren als gar nicht'? Sie müssen endlich anerkennen, dass sie den Eltern und Schülern helfen müssen." Die SPD habe dazu acht konkrete Punkte eingebracht. Dazu gehörten WLAN-Patenschaften. Auch die Kinder in der Notbetreuung müssten am Unterricht teilhaben können. "Sonst gehen diese Kinder mehr und mehr verloren."

Die Grünen-Politikerin Sigrid Beer nannte die Arbeit von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) aber "enttäuschend". "Wir haben hier nichts zur Sache vernommen", sagte sie zur Rede der Schulministerin. "Ihre Wahlkampfreden kommen doch erst noch", rief sie ins Parlament, ehe ihr wegen Überschreitung der Redezeit das Mikrofon abgeschaltet wurde.

Es gebe keine Debatte im Parlament und Gebauer verfolge nur "das Primat der Wirtschaft". Beer forderte viel mehr Einsatz für das einzelne Kind und Möglichkeiten der individuellen Förderung. Auch freiwilliges Wiederholen einer Klasse müsse möglich sein.

AfD-Politiker Helmut Seifen nannte die Schulschließungen "rücksichtslos". "Das führt zu gesellschaftlichen und leiblichen Schäden", sagte er. Es brauche den Kontakt der Menschen untereinander. "Das heißt, wer den Präsenzunterricht aufgibt, muss sehr gute Gründe dafür haben. Diese Gründe sehen wir nicht. Dieses Virus ist nicht so gefährlich, dass man die Kinder wegsperrt", sagte er.

Die CDU-Abgeordnete Claudia Schlottmann verteidigte weniger die Politik der Landesregierung, sondern attackierte ihrerseits die Opposition. "Sie wollen es besser wissen, einen Keil in die Gesellschaft treiben, egal wie", sagte sie Richtung SPD und Grüne.

9.20 Uhr: Deutschlandweite Inzidenz fällt unter 100 - erstmals seit Oktober

Erstmals seit Ende Oktober liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) unter der Schwelle von 100. So wurden in Deutschland binnen einer Woche 98 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner an die Gesundheitsämter übermittelt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete. Damit hat sich die Zahl der innerhalb von 7 Tagen gemeldeten Neuinfektionen seit dem Höchststand kurz vor Weihnachten - die 7-Tage-Inzidenz lag am 22. Dezember bei 197,6 - in etwa halbiert.

Das politische Ziel ist eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI 17.553 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden mehr als 900 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

9.03 Uhr: Spahn erwartet "noch mindestens zehn Wochen" Imfstoff-Knappheit

Gesundheitsminister Jens Spahn bittet in der Impfstoff-Debatte um Geduld. "Denn wir gehen bei der Knappheit des Impfstoffes noch durch mindestens zehn harte Wochen", schreibt er auf Twitter in Anspielung auf die Lieferungen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca.

8.50 Uhr: Hohe Zahl an Neuinfektionen in Frankreich wegen Virus-Mutation

In Frankreich gehen nach Regierungsangaben zehn Prozent aller Ansteckungsfälle auf die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus zurück. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden fast 27.000 bestätigte Neuinfektionen. Das ist der höchste Anstieg binnen 24 Stunden seit Mitte November, als das Land im zweiten vollständigen Lockdown war. Das lässt darauf schließen, dass die gegenwärtigen Maßnahmen nicht ausreichen, die Verbreitung der ansteckenderen britischen Variante einzudämmen.

8.33 Uhr: Einreisesperren wegen Virus-Mutanten werden konkreter

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigt Pläne für die Vorbereitung von Einreissperren für Reisende aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika. Eine entsprechende Vorlage werde derzeit in der Bundesregierung abgestimmt, sagt ein Sprecher zu Reuters.

Hintergrund ist, dass in diesen Ländern hochansteckende Virus-Mutationen festgestellt wurden. Die Bundesregierung hatte vor einer Ausbreitung auch in Deutschland gewarnt. Denkbar ist, dass es Einreisesperren auch für andere Länder geben könnte, in denen sich Virus-Mutanten bereits stärker ausgebreitet haben.

8.15 Uhr: Mögliche Strafzahlungen - Barley will Druck auf Astrazeneca aufbauen

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, setzt im Streit der EU mit dem Pharmakonzern Astrazeneca über die Lieferung von Impfstoff auf eine Einigung. "Ich hoffe, auch unter dem Druck möglicher Strafzahlungen, dass sich AstraZeneca bemühen wird, andere Produktionskapazitäten zu finden", sagt sie im Deutschlandfunk. Dazu solle der Konzern etwa Konkurrenten einspannen.

Eine mögliche Entschädigung helfe nicht, "sondern wir wollen Impfdosen." Sie kritisierte zudem, dass der Vertrag zwischen der EU und Astrazeneca für die EU-Parlamentarier nicht einsehbar sei.

7.42 Uhr: Probleme beim RKI mit den neuen Coronazahlen - Inzidenz sinkt

Wer am Donnerstagmorgen auf die Webseiten des Robert Koch-Instituts (RKI) schaute, der guckte in die Röhre. "Die Daten werden derzeit aktualisiert", war da zu lesen. Mit welchen Problemen das RKI kämpft, ist bisher nicht bekannt.

Laut Landeszentrum für Gesundheit in NRW stieg die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg in Nordrhein-Westfalen um 155 auf 10.456. Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter in NRW zudem 3.246 weitere Neuinfektionen. Damit sank die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner sinkt in Nordrhein-Westfalen weiter. Am Donnerstagmorgen lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 93,1, wie das Landeszentrum Gesundheit NRW mitteilte.

6.48 Uhr: Biontech/Pfizer und Moderna wirken auch gegen Mutationen

Die beiden bisher zugelassenen Covid-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna wirken auch gegen die Schlüsselmutationen aus dem Vereinigten Königreich und aus Südafrika. Das zeigen übereinstimmend  sogenannte Neutralisationsstudien, das sind Studien, die am renommierten nationalen US-Gesundheitsinstitut in Washington und an der Universität von Texas durchgeführt wurden. Die Impfseren von Biontech/Pfizer und von Moderna neutralisierten Viren mit Schlüsselmutationen, die in den Varianten aus Großbritannien und Südafrika vorhanden sind, heißt es in den Stellungnahmen der beiden Pharmafirmen. Ein neuer Impfstoff sei deshalb derzeit nicht erforderlich.

6.40 Uhr: Biontech-Impfung zeigt in Israel hohe Wirkung

In keinem anderen Land haben so viele Einwohner den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten wie in Israel. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung haben eine erste Impfdosis bekommen - in Deutschland sind es laut RKI nur 2,0 Prozent (NRW: 1,6 Prozent). Und erste Zahlen zeigen, dass der Impfstoff wirkt. Nur 63 von 428.000 Menschen, die zwei Dosen bekommen hatten, haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht nur 0,014 Prozent. Der Effekt zeige sich knapp zwei Wochen nach der Injektion der ersten Dosis.

6.15 Uhr: SPD fordert klaren Plan für schnellere Impfungen

Die SPD dringt auf eine Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland. "Wir brauchen einen klaren Plan, wie wir das Impfen in Deutschland schneller hinbekommen", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil in Berlin. "Dafür ist es wichtig, dass alle Ebenen jetzt zusammenkommen." Bereits die SPD-Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und Brandenburg, Dietmar Woidke, hatten am Mittwoch einen Impfgipfel von Bund, Ländern und Wirtschaftsvertretern gefordert. Hintergrund ist unter anderem der Streit der Europäischen Union mit dem Pharmakonzern Astrazeneca. Der Impfstoff des Herstellers wird voraussichtlich zunächst in weit geringen Mengen nach Deutschland und andere Länder geliefert als zunächst erwartet.

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