Ticker vom Montag (02.05.2022) zum Nachlesen

Stand: 02.05.2022, 18:06 Uhr

  • Erstmals seit September 2020 keine Sterbefälle gemeldet
  • Bewährungsstrafe für Arzt wegen falscher Masken-Atteste
  • Abschluss-Test bei verkürzter Isolation dringend empfohlen
  • NRW will Pflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten mit Prämie locken
  • Alle Entwicklungen hier im Corona-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Erstmals seit September 2020 keine Sterbefälle gemeldet

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet heute 4.032 Neuinfektionen. Am Sonntag vergangener Woche waren es noch 20.084 . Allerdings gehen Experten davon aus, dass zurzeit viele Infektionen unentdeckt bleiben oder nicht offiziell registriert werden. Außerdem meldeten nur fünf Bundesländer am Wochenende überhaupt ihre Zahlen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 639,5 von 666,4 am Vortag. Erstmals seit dem 21. September 2020 haben die Gesundheitsämter heute keinen einzigen neuen Corona-Todesfall gemeldet.

In Nordrhein-Westfalen ist die Inzidenz erneut gesunken und liegt heute bei 600,7 (gestern: 623,1). Insgesamt 2.316 Neuinfektionen wurden gemeldet. Die höchste Inzidenz gab es in Bielefeld mit 997,9. In Duisburg lag Wert dagegen nur bei 320,4. Der Anteil der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten sank nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) auf 6,12 Prozent.

In einer früheren Version dieses Eintrags hatten wir vermeldet, dass zuletzt im September 2021 keine Toten gemeldet wurden. Richtig ist 2020.

17.47 Uhr: Dänemark vernichtet ablaufende Corona-Impfdosen

Dänemark entsorgt 1,1 Millionen überschüssige Corona-Impfdosen, die kurz vor dem Ablauf stehen. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, teilte das Gesundheitsinstitut heute mit. Das Ablaufdatum sei nahe, Versuche, den Impfstoff an ärmere Länder zu spenden, seien gescheitert. Das Institut erklärte, die Pandemie in Dänemark sei derzeit unter Kontrolle. Die Impfabdeckung in der Bevölkerung sei hoch. Rund 81 Prozent der 5,8 Millionen Menschen haben zwei Dosen eines Corona-Impfstoffs erhalten, fast 62 Prozent erhielten eine Impfauffrischung. Dänemark habe nun wie die meisten Länder einen Überschuss an Impfstoffen und bereits neun Millionen Impfdosen gespendet.

17.34 Uhr: Weniger Arbeitslose nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen?

Die Bundesagentur für Arbeit gibt am morgigen Dienstag ihre Arbeitsmarkt-Statistik für den April bekannt. Wegen der Frühjahrsbelebung und der Aufhebung von Corona-Schutzmaßnahmen wird ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat erwartet. Im März waren 2,36 Millionen Menschen ohne Job. Damit ist das Niveau von vor der Corona-Krise praktisch wieder erreicht.

17.20 Uhr: Spahn verunglimpft - Gegner von Corona-Politik verurteilt

Ein Gegner der Corona-Politik ist in Berlin wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 4.500 Euro verurteilt worden. Der 33-Jährige sei im September 2020 Mitherausgeber einer Vereinszeitschrift gewesen, auf deren Titelblatt der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verunglimpft worden sei, begründete das Amtsgericht Tiergarten heute. Die Richterin entschied auf eine Strafe von 90 Tagessätzen zu je 50 Euro. Spahn sei in der Veröffentlichung wahrheitswidrig als "kokainsüchtig" bezeichnet worden, so die Anklage.

Der Verteidiger erklärte, die Äußerung sei von der Meinungsfreiheit gedeckt. Es habe sich um Satire gehandelt. Die Richterin sagte in der Urteilsbegründung, sie könne keine Satire entdecken. In dem Fall war bereits vor drei Wochen gegen Anselm Lenz, Dramaturg und Mitorganisator von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen, ein Strafbefehl in Höhe von 4.800 Euro erlassen worden. Der 41-Jährige soll einer der Herausgeber der Zeitschrift gewesen sein. Die beiden Urteile sind noch nicht rechtskräftig.     

16.29 Uhr: Bewährungsstrafe für Arzt wegen falscher Masken-Atteste

Ein Arzt aus Niederbayern ist wegen falscher Atteste im ersten Corona-Jahr vor dem Amtsgericht Passau zu einer Bewährungsstrafe über ein Jahr und acht Monate verurteilt worden. Zudem muss er eine Geldbuße in Höhe von 50.000 Euro zahlen.

Nach Überzeugung der Richter befreite der Mediziner Patienten mit falschen Attesten vom Masketragen und Händedesinfizieren. Sie legten ihm am Montag das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 79 Fällen zur Last. Zudem erhält der Mann ein dreijähriges, teilweises Berufsverbot: Er darf in dieser Zeit keine Bescheinigungen oder Atteste im Zusammenhang mit der Maskenpflicht ausstellen.

14.58 Uhr: Abschluss-Test bei verkürzter Isolation dringend empfohlen

Bei der vorgeschriebenen Isolation für Corona-Infizierte von künftig fünf Tagen soll ein abschließender negativer Test dringend empfohlen werden. Das sehen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach neue Leitlinien vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag veröffentlichen sollte.

Für infiziertes Personal im Gesundheitswesen soll ein solcher "Freitest" demnach verpflichtend sein. Der SPD-Politiker bekräftigte, dass die Isolation für Infizierte weiter von den Gesundheitsämtern angeordnet werden solle. Dies gebe das Signal, dass es sich bei Corona nicht um eine Grippe oder eine Erkältung handele. Wenn jemand infiziert auf Menschen zugehe, "dann gefährdet er de facto ihr Leben".

12.35 Uhr: NRW will Pflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten mit Prämie locken

Pflegefachkräften aus Nicht-EU-Ländern winkt in Nordrhein-Westfalen jetzt ein "Willkommensgeld" in Höhe von 3.000 Euro. Das hat NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mitgeteilt. Damit soll ausländischen Pflegekräften der berufliche Neustart erleichtert werden. Das Angebot richte sich an Menschen, die in ihrem Heimatland bereits als Pflegefachkräfte gearbeitet haben und ausdrücklich auch an geflüchtete Pflegefachkräfte aus der Ukraine.

Insgesamt könnten 2.500 Fachkräfte unterstützt werden. Dafür stünden bis zu 7,5 Millionen Euro aus EU-Mitteln bereit. Die Pandemie habe den Fachkräftemangel in der Pflege noch einmal verschärft, hieß es zur Begründung.

11.35 Uhr: Behindertensportverband sieht Reha-Angebote gefährdet

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat sich besorgt über die Auswirkungen der Pandemie auf das Sportangebot für Reha-Patienten geäußert. Durch den coronabedingten Einnahmeausfall sei der Rehabilitationssport in Deutschland "akut bedroht", warnte DBS-Vizepräsidentin Katrin Kunert. "Diesen Einnahmeausfall können die Vereine nicht kompensieren."

Bundesweit gibt es derzeit demnach rund 100.000 Angebote im Rehabilitationssport. Mehr als 75 Prozent davon werden in den Strukturen des Deutschen Behindertensportverbandes durchgeführt.

10.35 Uhr: Mieter müssen bei angespannter Infektionslage Handwerker-Besuche dulden

Mieter dürfen Handwerkern für unaufschiebbare Arbeiten den Zutritt zur Wohnung nicht verweigern - auch wenn sie Angst vor einer Ansteckung haben. Das entschied jetzt das Amtsgericht Brandenburg (Az: 31 C 32/21) Der Fall: In einer vermieteten Wohnung sollten die Heizkostenverteiler ausgetauscht und Rauchwarnmelder eingebaut werden. Der Mieter verweigerte trotz mehrfacher Abmahnungen dem Handwerker den Zutritt - mit Verweis auf die Pandemie.

Das Urteil: Trotz des angeschlagenen Gesundheitszustands des Mieters kam das Amtsgericht zu der Überzeugung, dass eine solche Totalverweigerung nicht zu vertreten sei. Unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln müssten Handwerker-Besuche ermöglicht werden.

10.22 Uhr: Offiziere klagen gegen Impfpflicht bei der Bundeswehr

Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt heute Vormittag über die Aufnahme der Corona-Impfung in die Liste vorgeschriebener Basisimpfungen für Soldaten. Zwei Offiziere haben dagegen geklagt und berufen sich auf ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Ob eine Entscheidung noch heute fällt, ist nicht sicher.

Zum Verhandlungsauftakt machte der Vorsitzende Richter deutlich, dass eine Entscheidung in dem vorliegenden Fall nur die beiden klagenden Offiziere betrifft - nicht automatisch auch alle anderen Bundeswehr-Angehörigen.

8.56 Uhr: Bayrischer Gesundheitsminister: Gute Erfahrungen mit verkürzter Isolation

Bayern hat laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) "ganz gute" Erfahrungen mit der auf fünf Tage verkürzten Isolationsfrist für Infizierte gemacht. Die Inzidenz sinke, die Lage in den Krankenhäusern sei entspannt, sagte Holetschek im ZDF-"Morgenmagazin". In Bayern gilt die Regel schon seit Mitte April - bald soll sie bundesweit eingeführt werden. Der Freistaat hatte sich auch gegen die Pflicht zum Freitesten nach fünf Tagen entschieden. Holetschek verwies darauf, dass man für ein Ende der Isolation 48 Stunden vorher symptomfrei sein muss.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekräftigte heute jedoch seine Haltung, dass das Freitesten nach fünftägiger Isolation dringend zu empfehlen sei. Seine offiziell vorgelegten Empfehlungen zur Isolation sehen vor, dass diese bereits nach fünf Tagen beendet werden kann, wenn die Betroffenen symptomfrei sind. Ein Freitesten wird empfohlen, ist aber nicht vorgeschrieben.

8.17 Uhr: Weniger Krankenhaus-Behandlungen in 2020

Im Jahr 2020 ist die Zahl der Krankenhausbehandlungen in NRW deutlich zurückgegangen. Insgesamt seien noch 4,1 Millionen Menschen vollstationär in einer Klinik behandelt worden, 13,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor, berichtete das Statistische Landesamt IT.NRW. Nach früheren Angaben wurden 2020 insgesamt 40.648 Patienten mit Wohnort in NRW mit oder wegen einer Coronainfektion stationär in Krankenhäusern behandelt.

7.34 Uhr: Südafrikanischer Impfstoff-Produzent hat keine Aufträge

Dem ersten afrikanischen Werk für Corona-Impfstoffe droht das Aus. Aufgrund der Impfmüdigkeit auf dem Kontinent habe der südafrikanische Pharmakonzern Aspen Pharmacare keinen einzigen Auftrag zur Produktion erhalten, sagt ein Manager des Konzerns.

Aspen hatte im vergangenen November eine Lizenz mit Johnson & Johnson vereinbart. Dessen Impfstoff sollten die Südafrikaner für ganz Afrika abfüllen und unter dem eigenen Namen Aspenovax vertreiben. In Südafrika stagniert die Impfquote bei rund 30 Prozent.

6.30 Uhr: Neuseeland öffnet Grenzen für Touristen

Als eines der letzten Länder in der Asien-Pazifik-Region empfängt auch Neuseeland ab sofort wieder internationale Gäste. Das Land öffnet heute erstmals seit mehr als zwei Jahren seine Grenzen für zweifach geimpfte Besucher aus 60 Ländern, darunter auch Deutschland.

Nach wie vor verlangen die Behörden einen negativen Corona-Test vor der Abreise im Heimatland und einen zweiten bei der Einreise nach Neuseeland.

0.05 Uhr: Freibadsaison startet fast überall ohne Einschränkungen

Zum Saisonstart der Freibäder in NRW wird es kaum noch Einschränkungen für Besucher geben. Badbetreiber könnten aber weiterhin selbst per Hausrecht entscheiden, ob die 2G- oder die 3G-Regel gelte. Laut der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen wollen viele Betreiber aber auf eine Vorsichtsmaßnahme nicht verzichten: Badegäste sollen vielerorts wieder über Online-Tickets und Zeitslot-Buchungen an ihre Eintrittskarten kommen.