Ticker vom Sonntag (14.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 14.11.2021, 19:04 Uhr

  • Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in Österreich
  • Wüst gegen 2G plus für Geimpfte
  • Düsseldorfer Jecken sollen auf Saalveranstaltungen verzichten
  • Habeck und Lauterbach für 3G in Zügen
  • Arbeitsminister Heil will wieder Homeoffice-Pflicht
  • Wehrbeauftragte für Impfpflicht in Bundeswehr
  • Corona-Inzidenz steigt auf 289
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Lockdown für Ungeimpfte in Österreich ab Montag

In Österreich gilt ab Montag landesweit ein Lockdown für Menschen, die nicht geimpft sind oder als genesen gelten. Das hat die konservativ-grüne Bundesregierung angesichts rekordhoher Corona-Neufinfektionszahlen nach einem Krisengipfel mit den Landeshauptleuten beschlossen. Konkret bedeutet der Lockdown: Ausgangsbeschränkungen - zunächst für zehn Tage.

Wer keine Impfung hat, darf das Haus oder die Wohnung künftig nur noch aus dringenden Gründen verlassen - etwa für Einkäufe des täglichen Bedarfs, für den Weg zur Arbeit oder den Besuch beim Arzt. Die Einhaltung der Vorschrift soll mit Stichproben überprüft werden. Betroffen sind etwa zwei Millionen Menschen.

"Wir setzen diesen Schritt nicht leichten Herzens, aber leider ist er notwendig", sagt Kanzler Alexander Schallenberg von der konservativen ÖVP. Er verweist einerseits auf die ansteckendere Delta-Variante und andererseits auf die nach seinen Worten "beschämend niedrige Impfquote" in Österreich. In der Alpenrepublik sind 60,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft - in Deutschland sind es 67,5 Prozent.

18:50: Wüst will keine 2G plus-Verschärfung für Geimpfte

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) lehnt die Einführung einer 2G plus-Regel bei öffentlichen Veranstaltungen ab. Man sollte nicht den Geimpften, "die alles für den Gesundheitsschutz getan haben, jetzt als erstes die nächste Pflicht auferlegen", sagte Wüst dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag). Bei dem Prinzip 2G plus bekommen auch Geimpfte und Genesene nur Zugang, wenn sie zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können - eine Maßnahme, die der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerne einführen würde.

Wüst will aber beim Bund-Länder-Treffen am Donnerstag auf die Einführung einer bundesweit einheitlichen 2G-Regel pochen. Das würde bedeuten, dass Ungeimpfte zu bestimmten Veranstaltungen keinen Zutritt mehr hätten. "Wir brauchen vergleichbare Maßnahmen in den Ländern, um die vierte Welle zu brechen", sagte er.

17:30 Uhr: Schärfere Corona-Regeln in Brandenburg

Ab Montag treten in Brandenburg schärfere Corona-Regeln in Kraft. Die 2G-Regel - geimpft oder genesen - wird für Gastronomie und Hotels eingeführt, an den Grundschulen müssen Masken getragen und drei Corona-Tests pro Woche gemacht werden. Die Maßnahmen sollen vorerst bis zum 5. Dezember gelten. Damit will die Landesregierung die steigenden Infektionszahlen eindämmen: 1245 neue Fälle wurden gemeldet, die Sieben-Tages-Inzidenz liegt derzeit bei 359,3.

16:50 Uhr: Düsseldorfer Jecken sollen auf Saalveranstaltungen verzichten

Wegen der vierten Corona-Welle sollen die Karnevalsvereine in der Hochburg Düsseldorf im November komplett auf Saalveranstaltungen verzichten und geplante Treffen auf später verschieben. Auch die für kommenden Freitag (19.11.) geplante Kürung des Düsseldorfer Prinzenpaars Dirk II. und Venetia Uåsa mit 1000 erwarteten Besuchern soll erst Anfang Januar stattfinden. Ihre Inthronisation wird damit wieder verschoben: Die erste fiel vergangenes Jahr wegen der Pandemie ganz aus.

16:30 Uhr: Bischöfe rufen zur Impfung auf

Die katholische Kirche macht sich für die Covid-Impfung stark. "Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen niedriger Impfquote, Infektionszahlen und drohender Überlastung des Gesundheitssystems", schrieb der Bischof von Passau, Stefan Oster, am Sonntag auf Facebook. Er wandte sich ausdrücklich an die Impfskeptiker unter den Gläubigen: Das Zueinander von Glauben und Vernunft sei doch eine besondere Stärke des Katholischen. Bei einer Corona-Impfung stünden mögliche Nebenwirkungen "in keinem diskutablen Verhältnis zum Nutzen für die ganze Gesellschaft".

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hält es für eine moralische Pflicht, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen: Jeder Mensch müsse sich und seine Mitmenschen vor Krankheit schützen. Außerdem dürften Ärzte und Pflegepersonal nicht überfordert werden.

11.00 Uhr: Habeck und Lauterbach für 3G-Regel in Zügen

Angesichts der hohen Zahl an Corona-Infektionen hat Grünen-Chef Robert Habeck in den Funke-Medien eine 3G-Pflicht für Zugreisende gefordert. Bedeutet: In der Deutschen Bahn müssten Reisende genesen, geimpft oder getestet sein, um mitfahren zu dürfen.

Das fordert auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. "In dieser Corona-Situation ist es unverantwortlich, dass Menschen ungeimpft und ungetestet in vollen Zügen im Fernverkehr stundenlang eng neben anderen Passagieren sitzen", sagte er der "Bild am Sonntag".

Ohne eine 3G-Regel im Fernverkehr müssten 50 Prozent der Plätze frei bleiben, fügte Lauterbach hinzu. Das sei Geimpften insbesondere in der Weihnachtszeit kaum zumutbar.

10.20 Uhr: Kommt die Homeoffice-Pflicht zurück?

Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will wegen der zunehmenden Zahl an Corona-Infektionen wieder eine Homeoffice-Pflicht einführen. Die "Bild am Sonntag" berichtet, den Gesetzentwurf dazu habe das Ministerium auch den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP vorgelegt, die derzeit noch in Koalitionsverhandlungen sind.

"Der Arbeitgeber hat den Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten anzubieten, diese Tätigkeiten in deren Wohnung auszuführen, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen", zitiert die Zeitung aus dem Entwurf. "Die Beschäftigten haben dieses Angebot anzunehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen."

Vorgesehen ist demnach außerdem eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz, bei der sich ungeimpfte Arbeitnehmer selbst täglich um einen Negativ-Test kümmern müssen.

10.08 Uhr: "Kräftige Corona-Prämie" im Intensivbereich gefordert

"Es braucht eine Art Corona-Prämie für die vierte Welle, und zwar eine kräftige, von der die Intensivpflege-Beschäftigten auch wirklich etwas haben." Das sagte Gernot Marx, der Präsident Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), in der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wir wünschen uns, dass für die Monate mit hoher Belastung der Bruttolohn netto ausgezahlt wird. Auch Nacht- und Wochenendarbeit sollte steuerfrei gestellt werden", so Marx.

8.57 Uhr: Personal auf Intensivstationen "zunehmend am Limit"

"Die eingeschränkte Betriebsfähigkeit der Intensivstationen und der Personalmangel haben ein All-Time-High erreicht", twitterte Christian Karagiannidis, Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). "Die Mitarbeiter:innen rackern gerade weg, was sie können, aber sie sind zunehmend am Limit."

In der RBB-Abendschau warnte er: "Uns rennt im Moment wirklich die Zeit davon." Karagiannidis rechnet damit, dass die Schwelle von 3.000 Covid-Patienten auf Intensivstationen in den kommenden zwei bis drei Tagen erreicht werde. Am Samstag meldete die Divi 2.941 Covid-Patienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Innerhalb von zwei Wochen stieg die Zahl um rund 1.000.

7.57 Uhr: Wehrbeauftragte für Impfpflicht in Bundeswehr

Wehrbeauftragte Eva Högl | Bildquelle: PHOENIX

Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) mahnt eine Corona-Impfpflicht in der Bundeswehr an. "Für Soldatinnen und Soldaten, die in den Einsatz gehen, ist eine Covid-19-Impfung bereits verpflichtend. Sie sollte für alle in der Truppe gelten, damit die Einsatzbereitschaft gewährleistet ist", sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Demnach kann sich das Verteidigungsministerium seit Monaten nicht mit den Personalvertretungen der Streitkräfte auf die Aufnahme der Corona-Impfung in den Katalog der sogenannten duldungspflichtigen Impfungen verständigen und hat inzwischen ein Schlichtungsverfahren in Gang gesetzt. Högl sagt, sie hoffe auf einen schnellen Abschluss dieses Verfahrens.

7.18 Uhr: Österreich entscheidet über Lockdown für Ungeimpfte

Bund und Länder in Österreich wollen heute entscheiden, ob möglicherweise schon am Montag weitreichende Einschränkungen für Menschen in Kraft treten, die nicht geimpft oder genesen sind. Ziel sei die "Verhinderung eines Zusammenbruchs der medizinischen Versorgung", heißt es in dem Entwurf.

7.12 Uhr: Auch Australien will bald Kinder ab fünf Jahren impfen

Nach Österreichs Hauptstadt Wien will nun auch Australien die Impfung von Kindern ab fünf Jahren zulassen - allerdings erst ab Januar. In Wien soll das bereits ab Montag möglich sein. Aktuell werden in Australien die Gesundheits- und Sicherheitsdaten für die Kinder-Impfungen noch von den medizinischen Aufsichtbehörden geprüft.

7.00 Uhr: Corona-Inzidenz steigt auf 289

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist weiterhin auf hohem Niveau. Zuletzt meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut 33.498 neue Fälle innerhalb eines Tages, wie die Bundesbehörde am Sonntagmorgen mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 277,4 am Vortag auf 289,0 - in NRW von 159 auf 162,6. Bundesweit wurden 55 neue Todesfälle gemeldet.

6.00 Uhr: Internist Hallek fordert mehr Anstrengung in Impfkampagne

Der Kölner Internist Michael Hallek fordert klare Maßnahmen der Politik gegen die vierte Corona-Welle. Hallek hat zusammen mit 34 anderen Ärztinnen und Ärzten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in einem Gastbeitrag in mehreren Zeitungen der Politik schwere Vorwürfe gemacht.

Sie bürde jedem privat auf, die vierte Welle zu brechen. In der "Aktuellen Stunde" forderte Hallek, der auch Mitglied der Wissenschaftsakademie Leopoldina ist, es müsse alles für mehr Impfungen getan werden. Er schloss auch eine Impfpflicht nicht aus.

Immer die neuesten Corona-Zahlen zum eigenen Wohnort

Mit den Messenger-Diensten von WDR aktuell lassen sich die aktuellsten Corona-Fallzahlen unkompliziert aufs Handy holen. Einfach die Postleitzahl des eigenen Wohnorts eingeben und in Sekundenschnelle erscheinen die aktuellen Zahlen. Den Service gibt es bei "Telegram" und im "Facebook Messenger", die Anmeldung ist sehr einfach.