Ticker vom Freitag (05.11.2021) zum Nachlesen

Stand: 05.11.2021, 22:09 Uhr

  • Ethikrat-Vize zweifelt an 2G-Regel
  • Ampel-Verhandlungen - Grüne für konsequente Tests
  • Sachsen führt landesweit 2G-Regel ein
  • Gesundheitsminister wollen mehr Tempo bei Booster-Impfungen
  • Datenanalyse - Sozial Schwächere haben höheres Corona-Risik
  • Strenge Regeln in Köln am 11.11.
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Ethikrat-Vize zweifelt an 2G-Regel

Der Vizechef des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, hält die 2G-Regel, die nur Geimpften oder Genesenen Zugang zu bestimmten Bereichen erlaubt, für hochproblematisch. Die Politik habe sich in eine Sackgasse manövriert und versuche nun, aus ihr herauszukommen, indem sie den Druck auf die Nicht-Geimpften immer stärker erhöhe.

"Jetzt durch Ausschluss aus sozialen, kulturellen oder ökonomischen Aktivitäten die Nicht-Impfwilligen zu zwingen, sich impfen zu lassen, führt zu einem Anti-Impf-Heroismus, bei dem die Menschen stolz darauf sind, dass sie Widerstand leisten", warnte Nida-Rümelin in einem Podcast des "Kölner Stadt-Anzeigers" und des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Das sei "ein unnötiger Stresstest, auf den wir uns jetzt einlassen".

Als "Schnapsidee" bezeichnete der ehemalige Kulturstaatsminister die Schließung der Impfzentren und die Abschaffung kostenloser Corona-Tests: "Das ist ganz falsch. Wir brauchen unbedingt eine klare Übersicht über das Infektionsgeschehen. Testen ist das entscheidende Instrument."

20.29 Uhr: Ampel-Verhandlungen - Grüne für konsequente Tests

Droht eine konsequente Corona-Politik an den offenbar stockenden Ampel-Verhandlungen zu scheitern? Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat das am Abend in der "Aktuellen Stunde" im WDR Fernsehen zurückgewiesen und das Auslaufen der epidemischen Lage verteidigt.

"Unser Zeitplan steht, die Verhandlungen kommen gut voran. Wir haben ja noch eine geschäftsführende Bundesregierung, der wir in den letzten Tagen auch gesagt haben, was jetzt an Gesetzen zur Absicherung der Schutzmaßnahmen erfolgen soll. Aus dieser Rolle heraus begleiten wir die Situation und werden für die notwendigen Maßnahmen sorgen."

Außerdem sagte er, dass sich die Ampel-Parteien einig seien, dass konsequente Maßnahmen ergriffen werden müssten. Unter anderem sprach er von kostenlosen Tests.

17.51 Uhr: Sachsen führt landesweit 2G-Regel ein

In Sachsen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 385,7 und damit deutlich über dem Bundesschnitt von knapp 170. Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen führt das Bundesland die 2G-Regel ein. Ab Montag haben zu Innenräumen von Gaststätten sowie zu anderen Veranstaltungen in Innenbereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang, sagte Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) laut Agenturberichten.

Das Landeskabinett beschloss dazu eine neuen Corona-Verordnung, die bis zum 25. November gilt. Das betrifft auch Großveranstaltungen. Bislang galt 2G - Einlass nur für Geimpfte und Genesene - in Sachsen als Optionsmodell. Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sind demnach von der verschärften Regelung weiterhin ausgenommen.

17.49 Uhr: Sozial Benachteiligte haben höheres Corona-Risiko

Sozial benachteiligte Menschen haben ein größeres Risiko, sich mit Corona zu infizieren. Das ist eines der Ergebnisse einer großen Daten-Analayse in Bonn. Die Stadt hat mit der Uniklinik und Infas360 analysiert, wie und wo sich das Corona-Virus besonders stark ausgebreitet hat.

Demnach sind vor allem die Stadtviertel betroffen, in denen das Einkommen niedrig und der Migrationsanteil meist hoch ist. Gerade dort, wo es viele Mehrparteien- oder Hochhäuser gibt, ist das Infektionsrisiko doppelt so hoch.

16.48 Uhr: Strenge Regeln in Köln am 11.11.

Zum Start der Karnevalssaison am 11.11. in Köln wird es zum Schutz vor Corona strenge Regeln geben. In Teilen der bei Karnevalisten beliebten Altstadt und im sogenannten "Kwartier Latäng" darf man sich nur geimpft, genesen oder mit PCR- beziehungsweise tagesaktuellem Schnelltest (3G+) aufhalten. Bollerwagen für den Transport von Alkohol oder Musik sind verboten.

Vor der Bühne auf dem Heumarkt gilt sogar die 2G-Regel. Die Stadt hat in Absprache mit dem Gesundheitsministerium eine Allgemeinverfügung erlassen, die heute veröffentlicht wurde. Sie legt auch die örtlichen Grenzen der besagten Regelungen fest. Besucher sollen beim Zutritt zu den Bereichen kontrolliert werden. Anwohner sind ausgenommen.

15.50 Uhr: Corona-Ausbruch bei Ferienspielen - Ermittlungen gegen Mutter

Nach einem großen Corona-Ausbruch unter Kindern, die im Sommer an Ferienspielen in Bielefeld teilgenommen hatten, ermittelt die Polizei nun gegen eine Mutter. Es gehe um den Verdacht einer Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz, sagte eine Polizeisprecherin. Demnach soll die 30-Jährige ihr Kind Anfang August zu dem Ferienangebot geschickt haben, obwohl sie wusste, dass sie mit dem Coronavirus infiziert war.

Als am nächsten Tag auch der Corona-Test des Kindes positiv ausfiel, wurden die Ferienspiele abgebrochen. Doch inzwischen hatten sich dutzende Teilnehmer angesteckt. Insgesamt mussten nach Medienberichten fast 100 Kinder und Betreuer in Quarantäne. Gegen die Mutter war damals ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden. Nun wird nach Angaben der Polizeisprecherin geprüft, ob ihr Verhalten auch strafrechtliche Folgen hat.

15.44 Uhr: Zwölfjähriger nach Impfung gestorben - Obduktionsdetails nächste Woche

Die exakte Todesursache des nach einer Corona-Impfung im Kreis Cuxhaven verstorbenen zwölf Jahre alten Jungen steht weiterhin nicht fest. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden die abschließenden Ergebnisse der Obduktion frühestens Mitte der kommenden Woche erwartet. "Leider müssen wir diesen unklaren Zustand noch eine Weile aushalten", sagt Landrat Kai-Uwe Bielefeld (parteilos). In der kommenden Woche werde es hoffentlich weitere Erkenntnisse geben.

Das Kind war zwei Tage nach der Zweitimpfung mit dem Impfstoff Biontech gestorben. Nach einer Mitteilung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) in Langen (Hessen) wies das Kind schwere Vorerkrankungen auf, inklusive einer kardio-vaskulären, also Herz und Gefäße betreffenden Vorerkrankung.

15.24 Uhr: Patientenschützer kritisieren Beschlüsse zu Testpflicht in Heimen

Eugen Brysch | Bildquelle: WDR/picture alliance/dpa/Deutsche Stiftung Patientenschutz

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Beschlüsse der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zur Testpflicht in Heimen als unzureichend kritisiert. "Für den Schutz der Pflegebedürftigen ist gar nichts klar nach der Gesundheitsministerkonferenz", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch.

"Mit unverbindlichen Formulierungen" werde Corona weiter "seine schreckliche Wirkung bei den Hochbetagten entfalten". Eine tägliche, kostenlose Testpflicht für Pflegekräfte sei ein effektiver Schutz, sagte Brysch: "Hier nur auf Booster-Impfungen zu setzen, wird Weihnachten in der Altenpflege nicht retten."

14.55 Uhr: Booster-Impfung - Hasskommentare gegen Ramelow

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow ist nach eigenen Angaben nach seiner Auffrischungsimpfung gegen Corona mit Hasskommentaren überzogen worden. Er habe seine Booster-Impfung demonstrativ auf Twitter gestellt, um für das Impfen zu werben, sagte der Linken-Politiker. "Als ich es getwittert habe, Sie können das ja auf meinem Account mal nachgucken: 1.200 Hasskommentare."

14.32 Uhr: Gesundheitsminister wollen mehr Tempo bei Booster-Impfungen

Die Gesundheitsminister und -ministerinnen von Bund und Ländern wollen die Corona-Auffrischungsimpfungen beschleunigen, um die vierte Welle zu brechen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte nach der Konferenz in Lindau, dass eine dritte Impfung für alle ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung möglich sein soll - als "Regel", nicht als "Ausnahme".

Weiterhin sollen in Altenheimen Corona-Tests für Besucherinnen, Besucher und Pflegekräfte wieder verpflichtend werden, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Spahn betonte, dass es unter älteren und pflegebedürftigen Menschen vor einem Jahr zu viele Todesfälle gegeben habe. Das dürfe so nicht wieder passieren.

Der Facharzt Uwe Janssens sagte in der Pressekonferenz, die Intensivstationen seien voll und die Lage für Medizinerinnen und Mediziner eine große Herausforderung. Janssens betonte, dass es neben den Corona-Patientinnen und -Patienten auch viele andere Menschen in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen gebe, die man gleichzeitig behandeln müsse.

14.29 Uhr: Impfpass-Fälschung - Strafbarkeit wird klarer geregelt

Die Strafbarkeit bei der Fälschung von Impfpässen soll neu geregelt werden, weil es in Sachen gefälschter Corona-Impfnachweise von Richtern und Staatsanwälten zuletzt unterschiedliche Einschätzungen gab. Nach einer umfangreichen Prüfung der Rechtslage sei man zwar weiterhin der Ansicht, dass keine Strafbarkeitslücke bestehe, sagte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums. Um bestehende Rechtsunsicherheiten auszuräumen und den Gerichten eine klare Entscheidungsgrundlage zu geben, werde das Ministerium dennoch "zeitnah einen Vorschlag zur Änderung des Strafgesetzbuches vorlegen, der die Rechtslage klarstellt".

Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, "dass jedem klar sein muss, dass das keine Lappalie ist, einen Impfausweis zu fälschen". Wer dies tue, spiegele anderen Menschen einen Gesundheitsschutz vor, den er nicht habe und gefährde sie damit. Das sei sehr ernst zu nehmen.

12.19 Uhr: Pfizer will Zulassung für neues Corona-Medikament beantragen

Das US-Unternehmen Pfizer will in den USA die Zulassung für eine Pille gegen das Coronavirus beantragen. Mit seiner experimentellen Tablette seien Krankenhauseinweisungen und Todesfälle mit dem Coronavirus um knapp 90 Prozent reduziert worden, teilte Pfizer heute mit.

Eine Pille gegen das Coronavirus des Konkurrenten Merck wird bereits von der US-Behörde FDA geprüft. Großbritannien genehmigte die Tablette gestern als erstes Land.

12.12 Uhr: NRW-Ministerpräsident Wüst hält Ruf nach Impflicht für "nachvollziehbar"

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hält die Forderung nach einer Impfpflicht für "total nachvollziehbar". Anschließen wollte sich Wüst der Forderung im Nachrichtensender "Welt" aber nicht. "Druck haben wir genug gehabt, ich würde das jetzt nochmal nicht für notwendig halten." Gesprochen werden müsse über eine Testpflicht, um die Schwächsten zu schützen.

Vor der Bundesratssitzung sagte Wüst dem WDR, er setze darauf, dass sich möglichst viele Menschen regelmäßig zuhause auf Corona testen. Eine Wiedereinführungs der kostenlosen Bürgertests sei derzeit nicht geplant.

11.04 Uhr: NRW-Inzidenz ist wieder dreistellig

Auch in NRW steigt die Zahl der Neuinfektionen deutlich an: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete heute eine Sieben-Tage-Inzidenz von 106,8. Am Vortag hatte die Kennziffer noch bei 96,5 gelegen. Spitzenreiter im Land ist weiterhin der Landkreis Minden-Lübbecke, wo die Inzidenz von 209,2 am Vortag auf nun 212,1 wuchs. Auch Gütersloh (160,1) und Leverkusen (157,4) liegen über der 150er Marke. Köln verzeichnet eine Inzidenz von 148,4.

Am niedrigsten war der Wert im Landkreis Coesfeld mit 52,6. Von den 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW lag keine mehr unter 50. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten steigt ebenfalls weiter. Laut NRW-Gesundheitsministerium wurden 1.518 Menschen in Kliniken behandelt. 404 Personen davon mussten intensivmedizinisch versorgt werden, 239 sogar mit Beatmung.

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10.47 Uhr: SPD attackiert Landesregierung wegen Ende der Maskenpflicht für Schüler

Die SPD-Opposition in NRW hat die Aufhebung der Maskenpflicht im Unterricht als schweren Fehler bezeichnet. So werde dem Virus in Zeiten steigender Neuinfektionszahlen Gelegenheit gegeben, sich noch weiter auszubreiten, sagte der Vizevorsitzende der SPD-Fraktion, Jochen Ott, heute in einer Aktuellen Stunde des Landtags.

Da die Regierung schon vor den Herbstferien das Aussetzen der Maskenpflicht avisiert habe, habe sie sich in eine Situation manövriert, nicht mehr angemessen auf steigende Infektionszahlen reagieren zu können, so der Vorwurf. Ähnlich argumentierten die Grünen. Die CDU hielt dagegen, dass die Schüler selbst entscheiden können, ob sie eine Maske im Unterricht tragen oder nicht. Auch Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) verteidigte die Entscheidung. Die Schulen seien weiterhin sichere Orte, das dortige Infektionsgeschehen stabil.

10.31 Uhr: Gerichte überlastet - Weniger Strafgefangene in der Pandemie

Als indirekte Folge der Pandemie ist die Zahl der Strafgefangenen in NRW-Gefängnissen gesunken. Wie das Statistische Landesamt heute in Düsseldorf mitteilte, sank die Zahl der Gefangenen in den Justizvollzugsanstalten zwischen März 2020 und März 2021 auf rund 13.600. Das bedeute einen Rückgang von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.

Grund für diese niedrige Gesamtbelegung seien in erster Linie die Corona-bedingten Einschränkungen für die Gerichte, erklärten die Statistiker.

10.05 Uhr: Neues Infektionsschutzgesetz soll am 18. November beschlossen werden

Der Bundestag wird in einer Sondersitzung am 18. November über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes abschließend entscheiden. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf Fraktionskreise von SPD, Grünen und FDP. Der Bundesrat soll dann einen Tag später, ebenfalls in einer Sondersitzung, über das Gesetz beraten.

Die epidemische Lage von nationaler Tragweite soll demnach nicht über den 25. November hinaus verlängert werden. Die Fraktionen der möglichen Ampel-Koalition wollen damit die Befugnisse für den Umgang mit der Pandemie wieder ins Parlament holen. Mit der Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite konnte die Bundesregierung bisher über Verordnungen vielfach alleine entscheiden. Den Plänen zufolge soll das Infektionsschutzgesetz unter anderem derart angepasst werden, dass ein genereller "Lockdown" nicht mehr möglich ist.

9.31 Uhr: Grünen-Gesundheitsexperte fordert bundesweite 2G-Regel

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen spricht sich für eine bundesweite 2G-Regel aus. "Wir brauchen dringend 2G-Regeln in diesem Land, und zwar flächendeckend – nicht nur in Baden-Württemberg", sagte Dahmen bei RTL und ntv. Diese Regel sei ein entscheidender Hebel, müsse allerdings auch konsequenter kontrolliert werden. Zudem müsse man für Ungeimpfte auch "konsequente Maßnahmen einschließlich Kontaktbeschränkungen" durchsetzen.

9.14 Uhr: Ärztliche Kritik an "Boostern für alle" reißt nicht ab

Die Hausärzte in Nordrhein-Westfalen halten den Impf-Aufruf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach "Boostern für alle" für nicht realisierbar. Dafür müssten zunächst die Voraussetzungen stimmen, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der "WAZ". "Wir halten uns an die aktuelle Stiko-Empfehlung und setzen die Auffrischungskampagne bei den relevanten Zielgruppen zügig und konsequent um. Politischer Aktionismus bringt uns jetzt nicht weiter", sagte Funken.

Bei Booster-Impfungen für alle müssten Ärzte auf die kurzfristig erhöhte Nachfrage reagieren können, so Funken. Dazu seien Impfstofflieferungen innerhalb eines Tages zwingend notwendig - aktuell liegt die Lieferzeit bei zwei Wochen.

Patientenschützer fordern kostenlose Immuntests

Patientenschützer fordern angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. "Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten zur Überprüfung des Immunstatus ist überfällig. Das kann auch viele Impfskeptiker überzeugen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Funke Mediengruppe. Derzeit wird die dafür notwendige Blutuntersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Darüber hinaus bemängelte Brysch das Fehlen medizinischer Grenzwerte, "ab wann eine dritte Impfung notwendig ist".

8.57 Uhr: Ramelow warnt vor überfüllten Intensivstationen in Thüringen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) warnt eindringlich vor einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. "Wir werden in den nächsten Tagen an die Situation kommen, dass wir nicht mehr genügend Intensivbetten haben", sagt er heute im ZDF.

Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. "Aber er wird sie nicht mehr dann in Thüringer Krankenhäusern bekommen können."

8.29 Uhr: Hausärzte-Vertreter beklagt Missstände bei der Impfstoff-Verteilung

Die niedrige Zahl an Drittimpfungen wäre vermeidbar gewesen, meint Jens Wasserberg, Allgemeinmediziner und ehemaliger Vorstand im Hausärzteverband Nordrhein. "Die Politik hat im Prinzip alles gemacht um die Impfstoffbeschaffung und den Impfprozess weiter zu erschweren", erklärte Wasserberg heute im WDR5-"Morgenecho".

"Im Sommer mussten wir eine Woche im Voraus Impfstoffe bestellen und dann bekamen wir die." Inzwischen müssten Bestellungen mit zwei Wochen Vorlauf gemacht werden. Außerdem erhielten die Hausärzte zunehmend Impfstoffe, die nur eine kurze Haltbarkeit haben. "Das heißt: Planbarkeit ist da nicht."

7.40 Uhr: Kretschmer: Ampel-Parteien senden "verheerendes Signal"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wirft den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP vor, mit dem angestrebten Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite ein "verheerendes Signal" an die Bevölkerung zu senden. Es handele sich um eine "krasse Fehleinschätzung", sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. "Wir brauchen den gesamten Instrumentenkasten, um die Bevölkerung zu schützen."

Kritik an dem Plan äußerte auch die SPD-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer. Im ZDF-"Morgenmagazin" erklärte sie, dass die Gefahr nicht vorüber sei - auch wenn die Politik die epidemische Lage, die der Bundesregierung Sonderrechte gewährt, für beendet erkläre.

7.19 Uhr: Debatte um Impfpflicht für Pflegekräfte geht weiter

Die Forderung nach einer Impfpflicht für Pflegekräfte zieht weiter Kreise: Während Branchenvertreter eine Verpflichtung der Beschäftigten ablehnen, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), die Landkreise hielten "mittlerweile eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, gerade in der Pflege, für unausweichlich".

Private Pflege- und Altenheime halten dagegen: "Für eine Verpflichtung zur Impfung gibt es keine rechtliche Grundlage", sagte der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

7.17 Uhr: Weltweit rund 248,6 Millionen Infizierte

Weltweit haben sich bislang rund 248,6 Millionen Menschen nachweislich mit Corona angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 5,26 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus. Die höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Infektionszahlen folgen Indien und Brasilien auf den Plätzen zwei und drei, bei den Totenzahlen sind es Brasilien und Russland.

7.07 Uhr: Kölner Karneval soll auf jeden Fall gefeiert werden

Trotz steigender Inzidenzen erwartet der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn eine in weiten Teilen vollwertige Karnevalssaison. "Selbst wenn die Inzidenzen in die Hunderte gehen sollten, heißt das nicht unbedingt, dass die Krankheitsverläufe weitreichende Einschränkungen für Geimpfte und Genesene rechtfertigen", sagte Kuckelkorn.

Christoph Kuckelkorn | Bildquelle: akg

Das Festkomitee Kölner Karneval hat für Saalveranstaltungen die 3Gplus-Regel festgelegt: Teilnehmer müssen geimpft oder genesen sein oder einen PCR-Test vorlegen. Einzelne Veranstalter können aber auch 2G (geimpft oder genesen) fordern. Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) geht noch weiter und hat für alle Saalveranstaltungen 2G vorgeschrieben.

6.11 Uhr: Neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut rapide angestiegen. Das Robert Koch Institut (RKI) meldet eine Inzidenz von 169,9 (Vortag: 154,5). Insgesamt wurden 37.120 Neuinfektionen registriert - so viele wie nie an einem Tag. 154 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Die aktuelle Inzidenz hat damit den Höchststand der dritten Corona-Welle im Frühjahr übertroffen. Am 26. April hatte sie bei 169,3 gelegen.

0.10 Uhr: Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht

Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) spricht sich laut einer Umfrage inzwischen für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Im August waren es noch 46 Prozent, wie der ARD-Deutschlandtrend ergab. Vier von zehn Befragten (39 Prozent) sind gegen eine Impfpflicht. Allerdings befürworten drei Viertel der Befragten (74 Prozent) eine solche Vorgabe für bestimmte Berufsgruppen wie etwa Pflegekräfte.

Etwas weniger als die Hälfte (46 Prozent) befürwortet die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, für 23 Prozent sind sie zu viel. Drei von zehn Befragten (29 Prozent) sprechen sich für schärfere Regeln aus, 16 Prozentpunkte mehr als Anfang Oktober. Die Befragten beunruhigt vor allem eine Ansteckung von älteren Menschen (62 Prozent) und von ungeimpften Kindern (57 Prozent).

0.05 Uhr: RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko

Das RKI stuft das Risiko von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie als "sehr hoch" ein. Die Bewertung wurde verschärft, wie aus dem Wochenbericht hervorgeht. "Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es weiter.

Noch vor einer Woche war das Risiko im Bericht für Ungeimpfte als "hoch" und das Risiko für Geimpfte als "moderat" beschrieben worden. Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend".