Die Osterferien könnten für Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern im Sauerland ein Lichtblick sein. Die Tourismusbranche hofft, dass die Corona-Beschränkungen bis dahin gelockert werden und die Osterurlauber wieder kommen dürfen. Der Lockdown zerrt an den Nerven vieler Gastgeber.
Mögliche Osterurlauber brechen in Tränen aus
Sabine Köhne telefoniert derzeit oft mit Stammgästen. Sie betreibt bei Schmallenberg einen Ferienbauernhof. Manche Gäste brechen in Tränen aus, weil Sabine Köhne anruft, um Buchungen zu stornieren. „Die Nerven liegen blank“, erzählt sie von Familien zwischen Homeoffice und Homeschooling.
Dabei sei Urlaub auf dem Hof im Dörfchen Berghausen in Corona-Zeiten kein Problem, betont die Gastgeberin. Abstände könnten eingehalten werden, Ferienhäuser und –wohnungen hätten separate Eingänge und Terrassen. Alles sei vorbereitet, der Betrieb könne wieder starten.
Ärger über Pauschalabsagen
Wann das sein wird, weiß niemand. Die fehlende Perspektive macht den Vermietern von Feriendomizilen zu schaffen. Umso mehr ärgern sie sich über Pauschalabsagen an den Osterurlaub, wie etwa von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.
„Das ist verantwortungslos, was da rausposaunt wird“, schimpft Ralf Blümer vom Bergdorf Liebesgrün in Schmallenberg. Er fürchtet, dass Gäste wegen solcher Aussagen stornieren. „Und das ohne Not so weit im Voraus.“ Blümer und seine Frau betreiben ein Resort mit 18 Berghütten.
Gastgeber fühlen sich im Stich gelassen
Im Moment fühlen sie sich im Stich gelassen. „Man weiß nicht, wie es weitergeht“, sagt der Hotelier. Viele Betriebe seien mittlerweile an der Grenze der Belastbarkeit, zumal die staatlichen Corona-Hilfen erst nach und nach ankommen.
Die Osterferien könnten der Lichtblick sein. Die Tourismusbranche im Sauerland klammert sich daran, weil dann viele Familien in die Region reisen, um beispielsweise Urlaub auf dem Bauernhof zu machen. Aber auch Wandern und Radfahren sind dann gefragt, sagen Touristiker.
Dehoga schlägt schrittweise Öffnung vor
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga schlägt eine schrittweise Öffnung vor - dort, wo es die Inzidenzwerte zulassen. Die Betriebe hätten im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie ihre Hygienekonzepte erfolgreich umsetzen können, sagte ein Sprecher des Dehoga Westfalen.
Die Gastgeber im Sauerland sind bereit, und Sabine Köhne und Ralf Blümer optimistisch für die Zeit nach dem Lockdown. Sie erwarten viele Buchungen. Wenn sie denn wieder öffnen dürfen.