Unklarheit über Kita-Betrieb in NRW ab 22. Februar

Stand: 12.02.2021, 17:06 Uhr

In der kommenden Woche bleibt es erst einmal beim eingeschränkten Pandemiebetrieb der Kitas. Was danach passiert, ist noch unklar. Die SPD warnt vor voreiligen Schritten.

Von Christian Wolf

Für die Schulen in NRW gibt es seit dieser Woche bereits ein bisschen mehr Klarheit, wie es aus dem Corona-Lockdown raus geht. Ab dem 22. Februar startet in den Grundschulen ein Wechselunterricht. Unklarheit herrscht hingegen noch bei den Kitas. Kommt dort schon bald wieder der Normalbetrieb?

Nächste Woche bleibt erst einmal alles so

Schon jetzt sind die Kitas in NRW trotz des Lockdowns nicht geschlossen. Dort wurde nur auf feste Gruppen umgestellt und die tägliche Betreuungszeit reduziert. Die Eltern waren aufgerufen, ihre Kinder - sofern möglich - zu Hause zu betreuen.

Dieser "eingeschränkte Pandemiebetrieb" soll laut Familienministerium auch in der kommenden Woche ab dem 15. Februar gelten. Was danach passiert, ist weiter unklar. Laut Ministerium werden derzeit Gespräche mit allen Akteuren geführt. Es gebe noch keine Entscheidung, sagte ein Sprecher am Freitag dem WDR.

Anspruch auf Kinderkrankentage könnte wegfallen

Denkbar wäre, dass der bisherige Aufruf an die Eltern, ihre Kinder zu Hause zu lassen, wegfällt. Das klingt zunächst lapidar. Die SPD weist allerdings auf gravierende Folgen hin für Eltern, die auch weiterhin Kontakte einschränken und deshalb ihre Kinder nicht in die Kita bringen wollen. Denn wenn der Aufruf wegfalle, "würde automatisch auch der Anspruch auf Kinderkrankentage und damit auf Lohnersatz entfallen", heißt es in einem Positionspapier.

Hinzu komme, dass für den Februar auch wieder Kita-Gebühren anfielen. "Kein Lohnersatz und gleichzeitig Kita-Gebühren ließen der Mehrzahl der Eltern keine Wahl. Sie müssten die Betreuung in Anspruch nehmen."

Kritik an Vorbereitung

Auch sonst ist die SPD skeptisch, was die Rückkehr zum Normalbetrieb angeht. "Für ein Aufheben der Stundenreduzierung und damit die Abkehr von der Gruppentrennung sind die Voraussetzungen nicht geschaffen", heißt es. So würden den Kitas und der Tagespflege nicht ausreichend Masken und Luftfilter vom Land gestellt und eine Teststrategie lasse auf sich warten.

Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat angekündigt, dass sich die Beschäftigten in den Kitas künftig zweimal pro Woche beim Hausarzt testen lassen können. Die SPD fordert hingegen Schnelltests, damit der Gang zum Arzt wegfällt.