Geht doch: Weniger Andrang in den NRW-Schneegebieten

Stand: 10.01.2021, 20:04 Uhr

Der Andrang auf die Schneegebiete in NRW war dieses Wochenende deutlich geringer. Vereinzelt aber drohte die Lage in der Eifel am Sonntag außer Kontrolle zu geraten.

Schnee, Schnee und nochmal Schnee – aber ein Ansturm auf die Ski- und Rodelregionen in NRW wie am Wochenende zuvor blieb diesmal aus. "Die Appelle scheinen Wirkung zu zeigen", sagte Sebastian Held, Sprecher der Polizei im Hochsauerlandkreis. Am Samstag waren die Parkplätze rund um Winterberg gut gefüllt, aber nie überfüllt. Die Polizei registrierte auch nur 36 Verstöße gegen Auflagen.

Am Sonntag setzte sich die vergleichsweise entspannte Situation in vielen Schneegebieten zwar weitgehend fort – in der Eifel waren einzelne Parkplätze aber stark ausgelastet. In Richtung Nordeifel staute sich teils der Verkehr.

Vereinzelt überfüllte Parkplätze in der Eifel

Skigebiete in der Eifel sind gesperrt. | Bildquelle: dpa/Marcel Kusch

Polizei und Ordnungsamt waren am Michelsberg nahe Bad Münstereifel im Einsatz, wohin viele Menschen zum Rodeln in die verschneite Landschaft gekommen waren. Augenzeugen sprachen von überfüllten Parkplätzen auch nahe des Radioteleskops Effelsberg. Ebenso hätten etliche Besucher in Blankenheim winterliche Verhältnisse genießen wollen, hieß es. Anzeigen wurden nicht gestellt. Insgesamt sei die Lage aber sehr gut beherrschbar gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Sauerland: Wintergäste verteilten sich auf viele Orte

Auch im Sauerland blieb der große Andrang aus. Dort waren am Sonntag einige Wanderparkplätze gut gefüllt, auch im Skigebiet Wildewiese gab es etliche Besucher. Insgesamt habe sich der Ansturm nicht mehr so auf Winterberg konzentriert, sondern auf viele Orte verteilt. In Winterberg und Umgebung stellte die Polizei am Sonntag 23 Verstöße gegen die Corona-Regeln fest.

In der Nordhelle, dem höchsten Berg im Märkischen Kreis, musste die Polizei eine verstopfte Zufahrtstraße sperren. Viele Ortschaften mit schneebedeckten Hügeln und Winterlandschaft seien mehr als ausgelastet gewesen, sagte ein Polizeisprecher. "Nach dem Chaos in Winterberg hatten wohl viele die Idee, zu uns zu kommen." Mancherorts hätten die Leute auch Absperrungen an Parkplätzen einfach ignoriert.

Bürgermeister von Remscheid bat um Rücksicht

Ein stärkerer Andrang war am Samstag aus Remscheid im Bergischen Land gemeldet worden. Der Bürgermeister der Stadt hatte erklärt, die Hänge rund um die Stadt seien völlig überlaufen und an die Menschen appelliert, nicht mehr anzureisen.

Auch am Sonntag war in den Schneegebiete in und um Remscheid viel los. Wie die Polizei dem WDR mitteilte, beobachteten Beamte regen Autoverkehr – vor allem Pkw mit Kennzeichen aus dem Ruhrgebiet. Viele Familien von dort fuhren Richtung Bergisches Land, weil das die nächst höhere Region mit Schnee sei.

Kommentare zum Thema

  • Irina 11.01.2021, 14:12 Uhr

    In Aachen 52076 waren auch gestern wieder Massen unterwegs. Auchcauf dem Vennbahnweg. Teils bis 11 Leute wohl 3 Generationen.... Kein Mindestabstand, Wildpinkel....., Müll, Wildparken. Wir mussten 1x abschleppen lassen, weil 1er quer vor unserer Doppelgarage geparkt hatte. Heinsberger..... Das braucht und will doch keiner. Bleibt zuhause!!!

  • Frank 11.01.2021, 09:33 Uhr

    Ein wesentlicher Grund für den nachlassenden Andrang ist wohl auch, dass viele den Schnee jetzt vor der Tür hatten (im Lipperland auf jeden Fall) und so konnte man auch zu Hause den Winter genießen. Die Leute wollen einfach die Natur mit ihren Kindern genießen und das ist in erster Linie gesund und verständlich in diesen von Verzicht geprägten Zeiten. Das Urinieren in Vorgärten geht natürlich gar nicht aber insgesamt sollte man das nicht so hoch kochen - ein wenig Gelassenheit (und mal an die frische Luft) tut gut.

  • Thomas 10.01.2021, 23:33 Uhr

    Wie wäre es denn mit Toiletten aufstellen/ öffnen. Ansteckungsrisiko im Freien ist doch wohl eher zu vernachlässigen, schließlich wird ja nicht gesungen.

    • Uschi 11.01.2021, 07:53 Uhr

      Wenn Toiletten aufgestellt/geöffnet werden, dann ist es ja geradezu eine "Einladung", doch zukommen. Und genau DAS soll vermieden werden. Ohne Sperrungen wären Tausende in die klassischen Skigebiete gekommen - die dann ihren Müll und Fäkalien hinterlassen hätten. Geschlossene Infrastruktuen und gesperrte Straßen waren ohne Alternativen.