Duisburg: Tatverdächtiger nach Messerattacke in Untersuchungshaft

Stand: 24.04.2023, 17:35 Uhr

Der Tatverdächtige im Fall des Messerangriffs in einem Duisburger Fitnessstudio ist in Untersuchungshaft gekommen. Das hat der Haftrichter am Montagmittag entschieden.

Die Polizei hatte den 26-Jährigen in der Nacht zu Sonntag festgenommen. Der Mann steht im Verdacht, am Dienstagabend in einem Fitnessstudio in Duisburg vier Menschen mit einem Messer angegriffen zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-jährigen syrischen Staatsbürger versuchten Mord vor.

Beim Zugriff in der Wohnung des Tatverdächtigen stellten Spezialeinheiten in der Nacht zu Sonntag zwei Messer sicher. Aufgrund der Länge könne eins der Messer als mögliche Tatwaffe infrage kommen, so die Staatsanwaltschaft Duisburg.

Die Ermittler schließen eine Amoktat derzeit nicht aus, da sich der Tatverdächtige und die Opfer nach derzeitigen Erkenntnissen nicht kannten. Die Ermittlungen laufen weiter.

Zeugen wandten sich Samstagnachmittag an die Polizei

Die Festnahme des Verdächtigen in der Nacht zu Sonntag sei zwei Männern zu verdanken, die sich am Samstagnachmittag gemeinsam an die Polizei gewandt hätten. Laut Polizei kannten die beiden Männer den Gesuchten und konnten sehr konkrete Hinweise geben.

Nach dem Verdächtigen war seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet worden. Seine Wohnung soll in unmittelbarer Nähe des Tatorts liegen - laut Polizei nur wenige Hundert Meter entfernt. Laut der Ermittler soll der Mann bisher polizeilich nicht bekannt gewesen sein. 2016 soll er einen Asylantrag gestellt haben, der auch bewilligt worden war.

Opfer immer noch in Lebensgefahr

Ein 21-jähriges Opfer schwebte nach Angaben der Polizei vom Sonntag weiter in Lebensgefahr. Von drei weiteren Opfern seien zwei 24-Jährige weiterhin im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Lediglich ein 32-jähriger Verletzter habe bislang aus der Klinik entlassen werden können.

Zusammenhang mit Messer-Attacke vom Ostersonntag?

Seit Tagen wurde spekuliert, ob die Bluttat im Fitnessstudio mit einem weiteren noch ungeklärten Verbrechen zusammenhängen könnte. Ostersonntag war ein 35-Jähriger mit einer großen Zahl an tödlichen Stich- und Schnittverletzungen auf der Straße gefunden worden. Er starb später im Krankenhaus an dieser Verletzung. Der Tatort liegt nur wenige Hundert Meter vom Tatort Fitnessstudio entfernt.

Die Duisburger Staatsanwältin Jill Mc Culler sagte dazu: "Bislang gibt es keinen Verdacht, dass der Beschuldigte auch in Zusammenhang mit der Tat von Ostern stehen könnte. Wir ermitteln aber auch insoweit in alle Richtungen und überprüfen Zusammenhänge."