Eine Sonnenblume ist vor der Sonne zu sehen.

So war der Sommer: Heiß, nass und außergewöhnlich viele Gewitter

Stand: 30.08.2024, 19:24 Uhr

Dieser Sommer reiht sich in die Top Ten der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung ein. Die sonnenreichste NRW-Stadt kam auf fast 800 Sonnenstunden. Aber: Es gab auch außergewöhnlich viele Gewitter.

Über diesen Sommer gehen die Meinungen auseinander. Die einen stöhnten über Dauerhitze, andere empfanden den Sommer als viel zu wechselhaft. Nach dem Motto: Was denn jetzt - Regenschirm oder Sonnenbrille?

Morgen endet der meteorologische Sommer - kalendarisch endet er erst am 22. September. Die WDR-Wetterredaktion hat aber schon mal Bilanz gezogen und den Sommer eingeordnet.

Durchschnittstemperatur 18,1 Grad

"Die Meteorologen haben die Wetterdaten der letzten Jahrzehnte gesammelt und miteinander verglichen. Dabei ist der Mittelwert entscheidend, nicht ein einziger Tag mit Rekordtemperaturen", sagt Theresa Salentin von der WDR-Wetterredaktion.

Der meteorologische Sommer, der die Monate Juni, Juli und August umfasst, neigt sich in NRW mit einer Durchschnittstemperatur von 18,1 Grad Celsius dem Ende zu und liegt damit in den Top 10 der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Damit war der Sommer 1,7 Grad wärmer als im langjährigen Vergleich.

Die größte Abweichung gab es in Bochum, Bad Berleburg und auf dem Kahlen Asten - dort war es in den drei Sommermonate sogar zwei Grad wärmer.

Sonniges Rietberg

Auch die Sonnenstunden wurden gezählt. Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen war Rietberg im Kreis Gütersloh mit 787 Sonnenstunden seit Anfang Juni – das macht rund neun Stunden pro Tag. Auch im nahen Bielefeld schien insgesamt 775 Stunden die Sonne, gefolgt von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein (760 Stunden), Issum am Niederrhein (757 Stunden) und Havixbeck-Tilbeck im Münsterland (756 Stunden).

Sommer in Deutschland: Von frostig bis heiß

Große Temperaturunterschiede gab es deutschlandweit. Am 13. August wurde die bundesweit höchste Sommertemperatur dieses Jahres gemessen: in Bad Neuahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz zeigte das Thermometer 36,5 Grad.

Es wurden aber auch frostige 1,4 Grad gemessen - am 12. Juni in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Und bevor noch einmal über den Sommer in NRW gemeckert wird: Auf Helgoland gab es nicht einen einzigen Sommertag.

Das Fazit des Deutschen Wetterdienstes lautet: Der Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm.

Gewitter trübten den Sommer

In NRW gab es außergewöhnlich viele Gewitter-Wetterlagen. Entsprechend große regionale Unterschiede zeigten sich bei den Regenmengen. Beispiel Münsterland: In Reken fielen 350 Liter Regen in diesem Sommer, zehn Kilometer weiter in Borken waren es 286 - also 64 Liter weniger.

Die größte Abweichung nach oben gab es in Bad Salzuflen - hier fiel mehr als die anderthalbfache Regenmenge im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Übrigens: Der Sommer ist noch nicht vorbei: Auch im September können die Temperaturen hoch sein. "Anfang und Mitte September können wir in NRW nach wie vor Hitze bekommen - und Temperaturen über 30 Grad", sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt.

Unsere Quellen:

  • WDR-Wetterredaktion
  • Deutscher Wetterdienst
  • Agentur dpa

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