Sechs Planeten auf am Himmel zu sehen

Seltener Anblick: Sechs Planeten auf einmal am Himmel zu sehen

Stand: 21.01.2025, 15:22 Uhr

Wer in den Nachthimmel schaut, der kann zurzeit ein besonderes Schauspiel beobachten: Mehrere Planeten sind auf einmal zu sehen.

Von Markus Meyer-Gehlen

Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun - sie alle zeigen sich zurzeit gegen Abend. Und das ist selten: Nur alle paar Jahre geben sich sechs Planeten gleichzeitig die Ehre. Am Himmel sind sie dann wie aufgereiht an einer gebogenen Linie. Schon seit einigen Wochen ist die sogenannte "Planeten-Konstellation" zu beobachten - umgangssprachlich auch "Planeten-Parade" genannt. Sie bleibt noch bis in den Februar erhalten.

Vier Planeten mit bloßem Auge erkennbar

Drei der Planeten sind besonders einfach zu erkennen, erklärt Susanne Hüttemeister, Astrophysikerin und Leiterin des Planetariums Bochum: "Weder den Jupiter, noch den Mars, noch den Venus muss man suchen. Das sind die wirklich die hellsten Objekte am Himmel, heller als alle Sterne".

Der Mars lässt sich außerdem an seiner orange-roten Farbe erkennen. Beim Saturn muss man sich etwas mehr Mühe geben - der ist nicht ganz so auffällig. Er steht aber aktuell sehr nah an der Venus und lässt sich so einfacher finden.

Seltener Anblick: Sechs Planeten auf einmal am Himmel zu sehen

WDR Studios NRW 21.01.2025 02:03 Min. Verfügbar bis 21.01.2027 WDR Online


Noch besser mit Profi-Hilfe

Dann bleiben noch Uranus und Neptun: Die beiden sind eigentlich zu weit entfernt, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Für den Uranus reicht aber ein normales Hobby-Fernglas, beim Neptun müsste es schon ein kleineres Teleskop sein.

Sternwarten in NRW

"Sie können auch zu einer Amateur-Sternwarte in Ihrer Umgebung gehen", empfiehlt Rainer Kresken von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Dort ist das Equipment vorhanden - und die Profis können helfen, die richtigen Punkte am Himmel ausfindig zu machen. In NRW gibt es eine Reihe solcher Sternwarten, die teils auch regelmäßige Beobachtungs-Termine anbieten (siehe Karte oben).

Auf möglichst klares Wetter warten

"Die sind gelegentlich alle paar Jahre mal alle zusammen am Abendhimmel", erklärt Astrophysikerin Hüttemeister. Gegen 19 Uhr sei aktuell ein guter Zeitpunkt. Um 21 Uhr verschwinden Venus und Saturn dann schon langsam hinterm Horizont.

Die besten Sichtbedingungen gibt es, wenn der Himmel klar ist: "Heute Abend (21.01.25) sieht es in NRW ganz gut aus", sagt Jörg Brunsmann aus der WDR-Wetterredaktion. "Danach zieht ein Tiefdruckgebiet auf, die nächsten Tage wird es dann wieder trüber".

Die Gelegenheit ist also gerade günstig. Wer die Himmelskörper nicht selbst findet, kann auch auf diverse Apps zurückgreifen. Die zeigen den aktuellen Sternenhimmel inklusive der Planeten und helfen bei der Orientierung.

Ende Februar vielleicht sogar alle sieben Planeten

Wer noch ein bisschen Geduld hat, kann sogar noch einen weiteren Planeten beobachten: Gegen Ende Februar gesellt sich noch der Merkur dazu, sodass für eine kurze Zeit vielleicht sogar alle sieben anderen Planeten unseres Sonnensystems gleichzeitig am Himmel zu erkennen sind.

Der Merkur ist allerdings nur in der frühen Abenddämmerung zu sehen und geht dann schnell unter. Wer ihn beobachten will, muss also dafür Abstriche bei den anderen Planeten machen, die dann noch nicht so klar am Himmel scheinen.

Unsere Quellen:

  • Prof. Susanne Hüttemeister, Planetarium Bochum
  • Rainer Kresken, ESA, Sternwarte Starkenburg
  • WDR-Wetterredaktion

Über dieses Thema berichten wir am 21.01.25 auch im Hörfunk auf WDR 2 und im Tag um 12 auf WDR 3, WDR 4 und WDR 5.  

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