Schmetterlinge auf einer Distelblüte

Schöner Besuch im Garten: Das mögen Schmetterlinge

Stand: 29.07.2024, 17:56 Uhr

Der Somme kommt zurück! Wer jetzt im Garten buddelt, der könnte sich mal den Schmetterlingen widmen. Denn die brauchen Unterstützung.

Von Nina Magoley

Gute Nachricht: Es wird wieder wärmer! Zumindest bis Ende der Woche ist laut Wettervorhersage mit viel Sonne und Temperaturen von zum Teil über 30 Grad zu rechnen. Auch Schmetterlinge dürften wieder munter flattern - und manchen Garten oder Balkon mit ihrem Besuch beehren.

Falter kämpfen ums Überleben

Die schlechte Nachricht: Laut Deutscher Wildtier Stiftung stehen inzwischen fast die Hälfte aller Tagfalterarten auf der Roten Liste. "Die meisten Tag- und Nachtfalter kämpfen ums Überleben, denn ihr natürlicher Lebensraum wird durch die moderne Landwirtschaft und das Entwässern von Feuchtwiesen zerstört", heißt es bei der Stiftung.

Schmetterlinge sind wertvolle Bestäuber

Viele Schmetterlinge bräuchten bestimmte Futterpflanzen – sind sie nicht mehr da, verschwinden auch die jeweiligen Schmetterlingsarten unwiderruflich. Und das wäre ein Problem. Denn Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen - sie leisten im Garten auch wichtige Dienste.

"Alle Schmetterlinge sind wertvolle Bestäuber von Pflanzen und Bäumen", sagt Bettina Lebuser, Artenschützerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Ob Garten oder Balkon - es lohnt sich, beim Gärtnern ein bisschen darauf zu achten, dass sich Pfauenauge, Kleiner Fuchs und Co. wohlfühlen können.

"Einladung an Schmetterlinge"

"Ein bunter Garten oder Balkon mit verschiedensten heimischen Pflanzenarten ist eine Einladung für viele Schmetterlinge", sagt Schmetterlingsexpertin Lebuser.

Es muss nicht unbedingt Schmetterlingsflieder sein

Ein Schmetterling (Kleiner Fuchs) sitzt auf einer weißen Blume

Schönheit im Garten: Kleiner Fuchs

Lavendel, Wicken oder Kornblumen zum Beispiel machen sich gut im Garten - und Schmetterlinge lieben die Blüten. Baumärkte und Gartencenter werben derzeit mit einer Auswahl blühender Pflanzen, die im Garten als Schmetterlingsmagneten wirken sollen.

Fast immer dabei ist der sogenannte Schmetterlingsflieder. Tatsächlich sei damit der Besuch von Schmetterlingen so gut wie sicher, sagt die Expertin - man müsse sich aber klar darüber sein, dass es sich um eine invasive Art handele, die andere verdränge.

Rasenmäher stehen lassen

Dabei lasse sich eine reich gedeckte Schmetterlingstafel im Garten auch für wenig Geld zusammenstellen, erklärt Lebuser: "Einfach mal etwas länger den Rasenmäher nicht benutzen." Denn viele Falter mögen die Blüten von Klee, Gräsern und Spitzwegerich. Kapuzinerkresse ist ebenso beliebt und lässt sich leicht im Balkonkasten oder im Gemüsebeet aussähen.

Auch die Raupen brauchen Futter

Und ja - wer es ernst meint mit dem Schmetterlings-Support, der muss natürlich auch den nächsten Schritt gehen: Neben den Blüten, die schöne Schmetterlinge anlocken, braucht es auch die geeigneten Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen, damit die gefährdeten Falter weiter Lebensraum finden.

Schmetterling Pfauenauge

Das Pfauenauge liebt Brennnesseln

Schönheiten wie das Pfauenauge oder der Kleine Fuchs legen ihre Eier fast ausschließlich auf Brennnesseln. Die ausgeschlüpften Raupen fressen sich dann daran satt. Der Distelfalter legt seine Eier auf Pflanzen wie Disteln, Malven, Kletten und ebenfalls Brennnesseln. Ein paar Ecken im Garten den Brennnesseln zu überlassen, lohne sich also, sagt Lebusa. Im nächsten Jahr schlüpfen dort die Schmetterlinge aus.

Schmetterlings-Paradies: Der "Gewöhnliche Blutweiderich"

Gute Tipps findet man in den Sozialen Medien auch bei sogenannten Plantfluencern. Robinga Schnögelrögel zum Beispiel erzählt in seinem Insta-Account sehr unterhaltsam, welche Wildpflanzen Schmetterlinge "magisch in ihren Bann" ziehen. Wie etwa der "Gewöhnliche Blutweiderich": Dessen pinkfarbene Blüten enthalten viel zuckerreicher Nektar und besonders viele Pollen. Nachweislich 15 Schmetterlingsarten hätten sich auf den Blutweiderich spezialisiert - und nebenbei auch noch eine Wildbienenart.

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Gelb blühende Königskerze

Die Königskerze

Weitere Futterpflanzen, die Schmetterlinge suchen, um ihre Larven dort aufwachsen zu lassen, sind Schlehe, Birke und Eiche. "Keine Angst vor Bäumen", sagt Plantfluencer Schnögelrögel auf Insta, man könne sie schließlich durch Schnitt auch klein halten. Auch die überall wachsende Königskerze mit ihren leuchtend gelben Blüten dient nicht nur 15 Schmetterlingsarten als Futterpflanze: Rüsselkäfer, Wildbienen und einige andere Insekten fühlen sich auf ihr genauso zuhause - "eine regelrechte Säule der Biodiversität", schwärmt Schnögelrögel.

Quellen:

  • Deutsche Wildtier Stiftung
  • Instagramaccount Robinga Schnögelrögel

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