Schimmelsporen an einer Wand neben einem Fenster

Sparsam geheizt und selten gelüftet: Schimmel in vielen Wohnungen

Stand: 28.03.2023, 20:44 Uhr

Wegen der hohen Energiepreise haben viele Menschen im vergangenen Winter sparsam geheizt und selten gelüftet. In zahlreichen Wohnung hat sich dadurch Schimmel gebildet. So wird man ihn wieder los.

Schon vor Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stiegen die Preise für Heizöl und Gas. Nach der Invasion der russischen Armee in das Nachbarland gingen die Energiepreise in Deutschland durch die Decke. Viele Menschen in NRW versuchen seitdem, im Haushalt Strom, Gas und Öl zu sparen. Unter anderem beim Heizen.

Das hat drastische Folgen, berichtet der Ingenieur und Fachverständige Wolfgang Terschlüsen dem WDR. Seine Aufträge rund um das Thema Schimmelbefall hätten sich verdreißigfacht.

Vor allem die Kombination aus einer niedrigen Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit kann zum Problem werden. "Denn das sorgt dafür, dass sich Feuchtigkeit an den kältesten Stellen im Raum absetzt", sagt auch Peter Heß vom Duisburger Mieterschutzbund. Und genau dort bildet sich dann Schimmel.

Wohnung möglichst trocken halten

Um das zu verhindern, rät der Sachverständige und Schimmelexperte Jürgen Jörges dazu, von vornherein zu verhindern, dass sich Feuchtigkeit in den Wohnräumen ansammelt. Das sind seine Tipps:

  • Nach Duschen, Kochen, Baden direkt lüften
  • Keine nassen Handtücher in geschlossenen Räumen aufhängen
  • Wäsche nicht in der Wohnung trocknen
  • Zum Lüften Fenster ganz aufmachen, nicht nur in Kippstellung
  • Einmal stündlich stoßlüften, je kälter es draußen ist, desto kürzer, da die Luft sich schneller austauscht
  • Zimmertemperatur nicht unter 19 Grad fallen lassen

Schimmel sofort entfernen

Sollte dann doch einmal Schimmel entstanden sein, sollte er direkt entfernt werden. "Bei Flächen von unter einem halben Quadratmeter kann man das grundsätzlich selbst machen", sagt Thomas Zwingmann, Energieberater bei der Verbraucherzentrale NRW. Dabei gilt es aber einige Dinge zu beachten.

  • Mit hochprozentigem Alkohol (mehr als 70 Prozent) und einem Tuch abreiben
  • Keinen Essig nutzen
  • FFP2-Maske und Einmalhandschuhe tragen
  • Ggf. Teile des befallenen Putzes oder der Tapete entfernen

Über dieses Thema berichtet am Dienstag auch WDR aktuell um 21:45 Uhr im WDR Fernsehen.

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