Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Das ist aber im Dortmunder Klinikviertel nicht immer direkt möglich. Parkende Autos auf beiden Straßenseiten machen die Durchfahrt der großen Leiterwagen oft zur Millimeterarbeit. Für den erfahrenen Feuerwehrmann Oliver Bischoff sind solche Verkehrssituationen im Einsatz ein Horror - gerade wenn Menschenleben in Gefahr sind.
Millimeterarbeit für die Feuerwehr
Oliver Bischoff, Feuerwehr Dortmund
"Man will eigentlich helfen und wenn man dann selber nicht ankommt, entsteht ein immens steigender Druck, woran man auch verzweifeln kann", erzählt Bischoff. Die Verkehrssituation zwingt die Feuerwehr dazu, ihre Fahrzeuge mühsam im Schritttempo durch die stehenden Autos zu manövrieren. Gerade in der Nacht bei Regen, wenn das Blaulicht überall reflektiert, stehen die Einsatzkräfte vor Problemen. Dann ist es besonders schwierig, die Orientierung und den Überblick zu behalten.
Probleme auch bei der EDG
Auch die Müllabfuhr muss sich durch die Straßen kämpfen.
Im Notfall müssen Umwege gefahren, Autos abgeschleppt oder sogar Schäden an den parkenden Autos und den Einsatzfahrzeugen in Kauf genommen werden. Das bedeutet weiteren Zeitverlust. Die Entsorgungsdienste haben ähnliche Probleme. Es sei auch schon vorgekommen, berichtet Michaela Voss von der EDG, dass Fahrzeuge in Einzelfällen in einer Straße stundenlang feststeckten. Die Straße sei durch parkende Autos zu eng für das große Fahrzeug gewesen. "Dann kann es eine Konsequenz sein, dass wir das Ordnungsamt mit dazu rufen, damit wir den akuten Fall letztendlich beheben können", sagt Voss.
Zettel werden verteilt
Mit Zetteln macht die Feuerwehr auf das Problem aufmerksam.
Auch hier werden die Autos dann abgeschleppt. Zudem drohen den Verursachern Bußgelder. Es ist vorgeschrieben, dass zwischen parkenden Autos auf beiden Seiten mindestens 3,05 Meter Platz frei bleibt. Wenn allerdings gar kein Durchkommen möglich ist, kann der Müll an diesem Tag eben nicht geleert werden. Müllabfuhr und Feuerwehr wollen nun gemeinsam das Problem angehen. Sie haben schon begonnen, Zettel an den Autos anzubringen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Außerdem wollen sie die Anwohner persönlich ansprechen, um sie für das Thema zu sensibilisieren.
Über dieses Thema haben wir im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Dortmund vom 26.01.2023 berichtet.