Vergebliche Suche nach Vermisstem im Duisburger Wolfsee
Lokalzeit aus Duisburg. 07.08.2024. 02:31 Min.. Verfügbar bis 07.08.2026. WDR.
Vergebliche Suche nach Vermisstem im Duisburger Wolfsee
Stand: 07.08.2024, 19:05 Uhr
Mitte Juli ist ein 31-Jähriger mit seinem Schlauchboot gekentert und untergegangen. Seitdem wird nach seiner Leiche gesucht.
Von Michael Jung
Der Blick der Polizisten im kleinen Alu-Boot ist konzentriert auf das Sonar gerichtet: Jede Unebenheit am Boden wird festgehalten. Im 15-Meter-Raster fahren zwei Boote den gesamten See ab – auch weit weg von der Unglücksstelle. Denn nach vier Wochen könne ein Leichnam überall hin getrieben worden sein, sagt Günter Bensch, Leiter der Kölner Tauchstaffel.
Reifenstapel und Zaunpfähle
Bensch ist mit 35 Kolleginnen und Kollegen heute wieder mal im Einsatz am Duisburger Wolfsee. Neben den Kölnern sind auch Staffeln aus Wuppertal und Bochum dabei. Melden die Beobachter am Sonar verdächtige Stellen, kommt eine Tauchdrohne zum Einsatz. Sie sendet Livebilder nach oben. Doch heute nur von Reifenstapeln und Zaunpfählen.
Trotzdem bleiben die Einsatzkräfte beharrlich: "Die Angehörigen haben ein Recht darauf, mit der Sache abzuschließen", sagt Bettina Balter von der Duisburger Polizei. Deshalb wird es morgen eine neue Suche geben – die achte.
Vergebliche Hoffnung nach dem Unglück
Unmittelbar nach dem Unglück hatte die Duisburger Feuerwehr noch die Hoffnung, den Verunglückten lebend zu finden. Möglicherweise sei er bewußtlos ans Ufer getrieben worden, hatte der Duisburger Feuerwehrchef Oliver Tittmann damals gesagt. Doch die Suche an den Böschungen und auf einer kleinen Insel im Wolfssee blieb erfolglos.
Heute erlebt die Polizei am Seeufer dann doch noch eine Überraschung: Gleich neben ihrem Einsatzort entdeckt sie ein verlassenes Auto im Gebüsch. Es stellt sich als gestohlen heraus und kann dem erleichterten Besitzer übergeben werden.