Hagen: Bewährungsstrafe für pädophilen Lehrer

Stand: 16.11.2022, 11:36 Uhr

Ein Lehrer, der kinderpornografisches Material besessen und Anleitungen zum sexuellen Missbrauch von Kindern ins Internet gestellt hat, muss nicht ins Gefängnis. Das Landgericht in Hagen hat ihn zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Zuvor hatte das Amtsgericht Schwelm den Lehrer aus Breckerfeld zu einer 22-monatigen Haftstrafe verurteilt. Nach Berufung und Revision wurde das Strafmaß vom Landgericht Hagen auf eineinhalb Jahre reduziert und zur Bewährung ausgesetzt. Der Breckerfelder muss zudem eine Therapie antreten.

Der Pressesprecher des Hagener Landgerichts Christian Potthast erklärt das mildere Urteil so: "Der Angeklagte hat die ihm zu Last gelegten Taten eingeräumt und hat auch deutlich gemacht, dass er bereit ist, an sich zu arbeiten. Das war zum Zeitpunkt der ersten Berufungshauptverhandlung noch nicht so konkret, dass die Kammer dem wirklich Glauben schenken konnte. Er hat dann aber während des laufenden Revisionsverfahrens tatsächlich eine erste Therapie absolviert (...) und hat damit (...) hinreichend unter Beweis gestellt, dass es ihm tatsächlich ernst ist mit der Erklärung, er wolle an sich arbeiten."

Ermittler finden kinderpornografische Dateien auf Computer

Der Mann hat vor Gericht seine pädophilen Neigungen zugegeben. Die Polizei hatte bei einer Hausdurchsuchung 2018 unter anderem den Computer des Mannes sichergestellt. Darauf fanden die Ermittler tausende kinderpornografische Dateien.

Außerdem hatte der Breckerfelder eine Anleitung mit Skizzen ins Internet gestellt, wie man kleine Kinder sexuell missbrauchen kann, ohne dabei Spuren zu hinterlassen.

Der Lehrer hatte jahrelang Mathe und Physik am Gymnasium Gevelsberg unterrichtet, ist aber seit 2016 dienstunfähig.

Über dieses Thema berichteten wir in der WDR2 Lokalzeit im Radio am 16.11.2022.