Auf dem Bild ist die Justitia zu erkennen, hinter ihr scheint die Sonne.

Klimaaktivist aus Bottrop verurteilt

Stand: 28.01.2025, 18:23 Uhr

Das Landgericht Essen hat einen Klimaaktivisten aus Bottrop nach dem Jugendstrafrecht verwarnt. Und zwar wegen Nötigung, Sachbeschädigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Unter anderem auch bei einer Klebeaktion auf der Landebahn des Düsseldorfer Flughafens.

Der 21-Jährige muss 300 Sozialstunden ableisten und 250 Euro Schmerzensgeld an eine Reinigungskraft aus Hamburg zahlen, die er mit Farbe besprüht hatte. So das Urteil der Richter in Essen. Eine Haftstrafe bekam er nicht. Der Bottroper hatte im Prozess gestanden, dass er an mehreren Klebe- und Sprühaktionen der Gruppe "Letzte Generation" beteiligt gewesen war - in zahlreichen deutschen Städten.

Dabei hatte er sich auf Straßen geklebt und Gebäude mit Farbe besprüht. Die spektakulärste Aktion fand im Sommer 2023 auf dem Düsseldorfer Flughafen statt - eine Klebeaktion auf einer Landebahn. Der Flugverkehr soll rund drei Stunden unterbrochen gewesen sein.

Richter spricht von "positivem Motiv" des Klimaaktivisten

Richter Markus Dörlemann sprach bei der Urteilsbegründung von einem "positiven Motiv". Er stellte aber auch klar, dass es um Straftaten ging. Durch das Urteil solle dem Angeklagten vor Augen geführt werden, dass man sich auch anders für den Umweltschutz engagieren können - und zwar durch praktische, ehrenamtliche Arbeit. Die verhängten Sozialstunden seien ein geeignetes Mittel. 

Die Staatsanwältin hatte 18 Monate Haft ohne Bewährung beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Klimaaktivist aus Bottrop verurteilt

WDR Studios NRW 28.01.2025 00:25 Min. Verfügbar bis 28.01.2027 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Landgericht Essen
  • dpa

Über dieses Thema berichten wir am 28.1. auch im WDR-Fernsehen, in der Lokalzeit Ruhr um 19:30.