Beauty-OPs: Steuerfahndung ermittelt gegen Essener Klinikkonzern
Stand: 24.10.2024, 14:58 Uhr
Bei den Ermittlungen geht es um die Umsatzsteuer bei Schönheits-Operationen. Im Fokus steht die Geschäftsführung der Contilia GmbH.
Von Johannes Hoppe
Die Steuerfahndung ermittelt gegen den katholischen Essener Krankenhauskonzern Contilia. Der Geschäftsführer und sein Stellvertreter sollen die Umsatzsteuer für Nasenkorrekturen und Brustvergrößerungen nicht korrekt abgerechnet haben. Es geht wohl um mehrere Millionen Euro. Zuerst hatte das Manager Magazin über das Thema berichtet.
Der Fall ist seit 2023 bekannt
Ein Sprecher des Konzerns sprach bei den Ermittlungen von einem "alten Hut". Eine dadurch entstandene Steuerschuld der Contilia GmbH sei zwischenzeitlich komplett beglichen. Die im Zuge der Prüfung eröffneten Steuerermittlungsverfahren befänden sich vor dem Abschluss.
Hintergrund ist wohl ein Rechtsstreit
Die Steuerfahndung war wegen eines Rechtsstreits auf die mögliche Steuerhinterziehung aufmerksam geworden. Demnach habe der Konzern mit einem ehemaligen Chefarzt um gut zwei Millionen Euro gestritten. Bei der Abrechnung von Fettabsaugungen soll der Arzt zuwenig Geld an seinen Arbeitgeber abgeführt haben. Dabei sei das Thema Umsatzsteuer zur Sprache gekommen.
Dazu schreibt der Sprecher von Contilia, dass im Jahr 2023 am Standort St. Josef-Krankenhaus Essen-Kupferdreh die Arbeitsverträge mit mehreren leitenden Mitarbeitern einvernehmlich aufgelöst wurden. In diesen Zeitraum fallen auch angestoßene behördliche Prüfverfahren zu Abrechnungsmodalitäten. Die befänden sich ebenfalls vor dem Abschluss.
Contilia äußert sich nicht zu möglichen Konsequenzen
Zu möglichen Konsequenzen für die beiden Geschäftsführer äußerte sich der Pressesprecher der Contilia nicht. Der Essener Konzern hat gut 7.000 Mitarbeitende und verwaltet sieben Krankenhäuser und viele Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Ruhrgebiet.
Unsere Quellen:
- KNA-Nordwest Katholische Nachrichtenagentur
- Contilia GmbH