Starkregen: Bilanz der Emschergenossenschaft
03:27 Min.. Verfügbar bis 15.09.2025.
Starkregen im Ruhrgebiet: Was Hausbesitzer tun sollten
Stand: 15.09.2023, 10:05 Uhr
Die Emschergenossenschaft appelliert an Hausbesitzer, für einen besseren Hochwasserschutz zu sorgen. Denn Starkregen werde es auch im Ruhrgebiet künftig immer häufiger geben.
Acht Mal Starkregen gab es bisher in diesem Jahr im Bereich der Emscher. Häufiger, als in den letzten Jahren, sagt die Emschergenossenschaft. Für sie ein weiteres Indiz dafür, dass Starkregenereignisse in den nächsten Jahren immer öfter vorkommen werden.
Damit stellt sich auch die Frage: Wie können Häuser vor Schäden durch heftigen Regen oder Hochwasser geschützt werden? Die Emschergenossenschaft sieht hier auch die Hausbesitzer in der Pflicht. "Jeder muss für seinen Teil etwas machen", sagt ein Sprecher. "Das Wichtigste ist, dass das Wasser vom Grundstück nicht in die Kanäle fließt, denn die sind bei Starkregen ohnehin an der Belastungsgrenze".
Emschergenossenschaft appelliert an Hausbesitzer
Wie soll das konkret aussehen? Die Emschergenossenschaft weist darauf hin, dass das Wasser vom Grundstück im besten Fall im Garten versickert. Auch eine Regentonne oder ein begrüntes Garagendach könnten einen Teil des Wassers aufnehmen, heißt es.
Dazu kommt der Schutz des Hauses selbst. Wichtig und sogar vorgeschrieben seien Rückstauklappen. Sie verhindern, dass das Wasser durch die Rohre von außen ins Haus drückt. Darüber hinaus sollten die Kellerfenster gut abgedichtet sein. Und bei einem Haus in einer Senke könne auch "der ein oder andere Sandsack sicher nicht schaden", sagt der Sprecher.
Arbeiten an Gewässern und Deichen geplant
Gleichzeitig plant die Emschergenossenschaft selbst an mehreren Stellen einen besseren Hochwasserschutz. Unter anderem wird die Emscher in Oberhausen renaturiert, damit soll sie am Ende mehr Wasser aufnehmen können. Außerdem sollen die Deiche zwischen Oberhausen und Herten um 20 Zentimeter erhöht werden.
Die Emschergenossenschaft setzt außerdem auf Notpolderflächen, also Flächen, die bei starkem Regen geflutet werden können. Das Problem: Sie muss Eigentümer finden, die diese Flächen zur Verfügung stellen. Und im dicht bebauten Ruhrgebiet sind dafür passende Flächen ohnehin rar gesät.
Beschwerden nach Hochwasser in Gelsenkirchen
Zuletzt hatten sich Menschen in Gelsenkirchen über mangelnden Hochwasserschutz beschwert. Im August wurden bei einem Starkregen in ihrer Nachbarschaft Straßen und Keller überflutet. Der Verdacht: Ausgerechnet Bauarbeiten an einem Regenrückhaltebecken hätten für die Überflutung gesorgt.
Die Emschergenossenschaft sieht das anders. Niemand könne Kanäle und Rückhaltebecken bauen, die für so viel Regen auf einmal ausgerichtet sind. Und: "Einen hundertprozentigen Hochwasserschutz wird es niemals geben." Hausbesitzer, Kommunen und die Emschergenossenschaft selbst könnten die Schäden aber gemeinsam zumindest abmildern, heißt es.