Duisburg plant Nahverkehr per Seilbahn
Stand: 20.10.2023, 15:51 Uhr
In Duisburg soll man künftig mit einer Seilbahn zur Arbeit oder Uni fahren können – über Staus und rote Ampeln hinweg. Das sieht ein Konzept von Stadt und städtischer Baugesellschaft GEBAG vor. Der Verkehr auf einer 5,3 Kilometer langen Trasse könnte bereits in fünf Jahren starten.
Beginnen soll die Seilbahn am Duisburger Hauptbahnhof und von dort Richtung Süden führen: Über ein künftiges Büroviertel hinweg zur MSV-Arena und dann weiter an einem geplanten Uni-Campus und Technologiepark vorbei zum neu entstehenden Stadtviertel „Sechs Seen Wedau“.
Auf insgesamt 120 Hektar Fläche entwickelt die städtische Baugesellschaft GEBAG derzeit Pläne für Wohnen, Arbeiten und Studieren. „Für eine Stadt der Zukunft brauchen wir auch ein Verkehrsmittel der Zukunft“, sagt Geschäftsführer Bernd Wortmeyer.
Neue Pläne: Eine Seilbahn für Duisburg
Lokalzeit Ruhr. 19.10.2023. Verfügbar bis 19.10.2025. WDR. Von Michael Jung.
Pendlerverkehr im Minutentakt
„So über allem zu schweben – finde ich gut!“, sagt eine Passantin vor dem Hauptbahnhof, als sie von den Plänen hört. Andere hoffen, dass eine Seilbahn die verstopften Innenstadtstraßen entlasten würde. Denn im Gegensatz etwa zur Seilbahn über den Rhein in Köln sollen in Duisburg keine Mini-Gondeln eingesetzt werden, sondern große Kabinen „mit 20 bis 30 Sitzen plus Stehplätzen“, so GEBAG-Chef Wortmeyer.
Die Kabinen könnten dann zu Stoßzeiten vielleicht sogar im Minutentakt fahren und tausende Pendler zur Arbeit oder Fußballfans in die MSV-Arena bringen – mit dem normalen ÖPNV-Ticket. Unter der Woche stünde der Großparkplatz vor dem Stadion als Park&Ride-Fläche zur Verfügung.
Keine Klagen erwartet
Die geplante Trasse der Seilbahn liegt ausschließlich auf öffentlichen Flächen. Deshalb müsse nicht mit privaten Eigentümern verhandelt werden. Auch Klagen gegen das Projekt seien nicht zu erwarten, schätzt der GEBAG-Chef.
Eine erste Kosten-Nutzen-Rechnung sei sehr positiv verlaufen. Wortmeyer rechnet auch mit Fördermitteln für die Seilbahn. Jetzt soll ein Projektteam aus Stadt, Verkehrsbetrieben und GEBAG gebildet werden, das die nächsten Schritte plant.