Auf dem Foto ist der LKW von vorne zu sehen. Große Teile der rechten Seite des LKWs sind mit Klebeband abgedeckt.

Rollendes Risiko in Bochum: Lkw hielt nur noch mit Klebeband

Stand: 14.11.2024, 12:18 Uhr

Ein besonders verkehrsuntauglicher Lkw ist der Polizei Bochum bei einer Kontrolle aufgefallen. Viele Teile hielten nur mit Klebeband.

Von Daniel Chur

"Eines der schlimmsten Fahrzeuge, das uns hier je untergekommen ist", so fasst es der Bochumer Polizeisprecher zusammen. Und tatsächlich: Bei diesem Lkw gerieten die erfahrenen Polizisten bei der Kontrolle am Dienstag ins Staunen.

Polizei spricht von "rollendem Risiko"

Die Front des Containertransporters wurde - offenbar in Folge eines Unfalls - großflächig nur mit Klebeband fixiert und so notdürftig zusammengehalten. Dass hier ein silbernes Klebeband in Farbe des Fahrzeugs verwendet wurde, kann allenfalls ästhetisch positiv angerechnet werden.

Im Vordergrund stand aus Sicht der Polizei das Sicherheitsrisiko, das von von dem Lkw dadurch ausging. Zumal weitere gravierende Mängel hinzu kamen. So war auch ein Außenspiegel mit Klebeband fixiert.

Keinerlei Bremsleistung mehr

Außerdem waren viele Lichter an dem Fahrzeug kaputt, die Reifen abgefahren und auch die hydraulische Ladungssicherung des Lasters war defekt. Sie wurde laut Polizei offenbar zuletzt vor fünfzehn Jahren kontrolliert.

Das aus Sicht der Beamten aber gravierendste Problem lag bei der Bremsanalage: Ein Sachverständiger stellte nach der Kontrolle fest, dass der Lkw auf der Hinterachse über keinerlei Bremsleistung mehr verfügte.

Anzeige gegen Fahrer und Firma

Auf dieses Füllhorn an Mängeln reagierte die Polizei sofort: Das Fahrzeug wurde noch vor Ort stillgelegt. Der 26-jährige Fahrer des 18-Tonners bekam eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. "Er trägt nun mal vorrangig die Verantwortung für das Fahrzeug, das er bewegt", so der Polizeisprecher.

Das bedeutet aber nicht, das das Unternehmen aus dem Ruhrgebiet, dem der Laster gehört, aus der Verantwortung genommen wird. Auch die Firma hat eine Anzeige bekommen.

Unsere Quellen:

Über dieses Thema berichtet der WDR am 14.11.2024 auch im Radio in der WDR 2 Lokalzeit berichtet.

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