Während die meisten anderen deutschen Flughäfen noch immer niedrigere Passagierzahlen als vor Corona messen, rechnet der Flughafen in Dortmund 2023 mit einem Rekordjahr. Etwa 2,9 Millionen Passagiere werden dieses Jahr laut dem Flughafen von und nach Dortmund fliegen. Das sind rund 200.000 mehr als 2019.
2019 war der bisher höchste Wert für den Flughafen – die Passagierzahl von damals wurde dieses Jahr bereits im November erreicht.
Flughäfen leiden unter geringem Passagieraufkommen
Der Dortmunder Flughafen
In Düsseldorf und Köln-Bonn lagen die Zahlen im Oktober noch rund 20 bzw. zehn Prozent unter denen des Jahres 2019. Auch am größten deutschen Flughafen in Frankfurt läuft es noch nicht wieder so gut wie vor Corona. Wegen der Energie-Preise und der Inflation haben viele Deutsche eine Urlaubsreise verzichtet. Ein weiterer Grund für das Minus: Geschäftsreisende fliegen nicht mehr so viel.
Deutschland ist da übrigens die Ausnahme von der Regel. In den USA haben am Sonntag nach Thanksgiving einen neuen Rekord gemessen: Noch nie sind so viele Menschen an einem Tag geflogen wie an diesem Sonntag. Auch in anderen europäischen Ländern liegen die Passagierzahlen häufig über denen vor der Corona-Zeit.
Flugpreise stark gestiegen
Dass die Deutschen weniger fliegen, liegt u.a. auch daran, dass es zu wenige Verbindungen gibt. Einige Billigfluggesellschaften wie Ryanair haben Maschinen ins Ausland verlagert, weil sie dort weniger Steuern und Flughafengebühren bezahlen müssen. Dadurch ist Fliegen in Deutschland sehr teuer geworden. Allein von 2022 auf 2023 sind laut ADAC die Ticketpreise in Deutschland um 46 Prozent gestiegen.
Dortmund Ausnahme von Regel
Angesichts dieser Zahlen überrascht, dass Dortmund ein Rekordjahr verzeichnen konnte. Das lässt sich mit der Ausrichtung des Flughafens erklären. Weit mehr als die Hälfte der Passagiere fliegen von Dortmund nach Südosteuropa, um beispielsweise in Polen oder Rumänien Verwandte zu besuchen. Oder die Verwandten fliegen nach Dortmund.
Ethnische Verkehre
"Ethnische Verkehre" nennt sich das in der Fachsprache der Luftfahrt. Dieser Bereich der Luftfahrt funktioniert gut. Auch während Corona sind die Passagierzahlen in diesem Bereich nicht so stark gesunken wie beispielsweise die Passagierzahlen bei Sonnenzielen. Dass Dortmund wegen des Krieges einige Ziele in der Ukraine streichen musste, konnte der Airport durch neue Ziele in Rumänien oder Armenien wieder ausgleichen.
Optimistisch in die Zukunft
Während andere Flughäfen mit Sorgen ins neue Jahr schauen, verspricht Dortmunds Flughafenchef Ludwig van Bebber für 2024 ein "kontinuierliche Wachstum". Das liegt auch an neuen Verbindungen nach Istanbul. Der türkische Billigflieger Pegasus wird ab kommender Woche dreimal in der Woche in die größte türkische Stadt fliegen.
Unsere Quellen:
- Flughafen Dortmund
- ADAC