Gerade nach dem Wochenende ist es oft das gleiche Bild: Der Bauzaun, der den Ruhrtalradweg in Essen-Heisingen sperrt, ist zur Seite geschoben. Auch am Freitagmittag steht der Zaun wieder offen, weil Radfahrer oder Fußgänger trotz Sperrung durch wollten.
"Beleidigungen müssen sich die Arbeiter auf der Baustelle quasi jeden Tag anhören", sagt Roy Daffinger von den Essener Stadtwerken. Am Donnerstagnachmittag eskaliert die Situation jedoch. Zwei Radfahrer wollen unbedingt durch die Sperrung fahren und streiten sich mit einem der Bauarbeiter.
Radfahrer schlagen auf Bauarbeiter ein
Die beiden Männer schlagen dem Mitarbeiter der Baufirma mehrfach ins Gesicht. Der 40-Jährige erleidet eine Gehirnerschütterung und muss zur Überwachung ins Krankenhaus. Nach dem Angriff fahren die beiden Radfahrer weg. Die Polizei sucht jetzt nach den Männern, die etwa 25 Jahre alt sind.
"Wir haben hier oft Ärger, aber so eskaliert ist es noch nie", sagte Daffinger. Viele Radfahrer haben keine Lust, die zwei bis drei Kilometer längere Umleitung zu fahren. Der Zaun wird immer wieder zur Seite geschoben und Menschen laufen oder fahren durch die Baustelle, einige randalieren auch.
Baustelle könnte durch Randalierer länger dauern
Einmal treten Unbekannte die Rücklichter eines Baggers ab, ein anderes Mal zünden sie die Umkleide der Bauarbeiter an und stechen Fässer kaputt. "Da war zum Glück nur Wasser drin, aber das wussten die ja nicht", sagte Daffinger. "Da hätten ja auch Öle oder so drin sein können und dann wäre die Ruhr damit kontaminiert worden."
Manchmal hätten die Arbeiter morgens schon Bauzäune aus der Ruhr fischen müssen, bevor sie mit den eigentlichen Arbeiten anfangen konnten. "Wenn das so weitergeht, dauert die Baustelle noch länger", sagt Daffinger.
Den Unmut über den gesperrten Radweg versteht der Stadtwerke-Sprecher. Der Sommer sei aber die beste Zeit für die Baustelle, weil sonst Hochwasser und schlammige Böden drohen. "Da würden Bagger und Lkw einfach stecken bleiben."
Im Endeffekt kommt die Brücke, die dort gerade neu gebaut wird, allen zu Gute. Denn sie soll die Ruhr und den Ruhr-Altarm in der Heisinger Aue verbinden. Mitte Oktober soll die Brücke voraussichtlich fertig sein, bis dahin bleibt der Radweg dort gesperrt.
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