Nach 2008, 2016 und 2020 hat das Hagener Modehaus Sinn erneut Insolvenz angemeldet. Genauso häufig haben auch die Eigentümer des Unternehmens gewechselt. Diesmal sollen laut Insolvenzverwalter mehrere Gründe zur Pleite geführt haben.
Baumängel und Wasserschäden
Durch technische Mängel und Wasserschäden hätten zeitweise einzelne Etagen oder ganze Häuser geschlossen werden müssen. Das habe zu Umsatzrückgängen geführt, heißt es vom Unternehmen. Außerdem macht Sinn die schlechte Wirtschaftslage in Deutschland und die Einführung eines teuren Warenwirtschaftssystems für die Insolvenz verantwortlich.
Der Hamburger Rechtsanwalt Jan Ockelmann soll die Geschäftsführung bei der Rettung des Unternehmens unterstützen. Wirtschaftsanwalt Michael Mönig aus Münster wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt. Ziel sei es, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten, sagt Jan Ockelmann.
Die meisten Läden in NRW
Bei Sinn arbeiten 1.500 Menschen. Die Hagener Modekette betreibt nach Angaben des Insolvenzverwalters 41 Läden, über die Hälfte davon in Nordrhein-Westfalen. Die meisten Häuser befinden sich in Mittelstädten wie Unna, Kleve oder Wesel.
Sinn, das zwischenzeitlich nach einer Fusion SinnLeffers hieß, gehörte einige Jahre zum ebenfalls mehrfach insolventen Karstadt-Konzern. Außerdem gehörte das Unternehmen einige Zeit zum süddeutschen Modehaus Wöhrl.
Bereits in Corona-Zeit pleite
Das letzte Mal hatte Sinn 2020 in der Corona-Zeit wegen Umsatzrückgängen einen Insolvenzantrag gestellt. Seither war das Unternehmen auf Wachstumskurs. Sinn hat nach der letzten Pleite die Textilkette Mensing mit sieben Standorten in NRW übernommen und zwei neue Häuser in Goch und Duisburg eröffnet. Nun ist das Hagener Unternehmen erneut zahlungsunfähig.
Unsere Quellen:
- Voskuhl PR für den Insolvenzverwalter
- Reporter vor Ort