Kunden verlassen die Filiale von Galeria an der Hauptwache in Frankfurt. Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will bundesweit zahlreiche Filialen schließen.

Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet

Stand: 02.04.2024, 11:34 Uhr

Das Amtsgericht Essen hat das Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet. Damit können die Gläubiger jetzt ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden.

Es ist ein wichtiges Etappenziel für den angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof: Das Amtsgericht Essen hatte schon am Montag das Regelinsolvenzverfahren für das Unternehmen eröffnet, hat das Gericht am Dienstag mitgeteilt. Dadurch können jetzt auch die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden.

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, er war bisher der vorläufige Verwalter. Nachdem jetzt das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Konzern noch im Laufe des Aprils verkaufen.

Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet

00:55 Min. Verfügbar bis 02.04.2026


Gespräche mit möglichem neuen Eigentümer für Galeria Karstadt Kaufhof

Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen schon. Die verbindliche Angebotsfrist ist vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus teilte mit, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien wolle man jetzt final verhandeln: "Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel".

Die Namen der möglichen Investoren nannte Denkhaus nicht. Letztendlich entscheidet allerdings die Gläubigerversammlung über einen neuen Eigentümer. Laut Bekanntmachung soll die am 28. Mai 2024 in der Messe Essen stattfinden.

Viele Beschäftigte bangen durch das Insolvenzverfahren um ihren Arbeitsplatz

Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Zahl der Filialen der Warenhauskette hat sich in diesem Zeitraum halbiert, aktuell gibt es noch 92. Wie viele übrig bleiben, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus sollen es, so wörtlich, "mindestens 60 plus X Filialen" sein.

Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen bleiben, müsste etwa jede dritte schließen. Viele der insgesamt 12.800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen. "Wir versuchen, das bestmögliche Filialnetz zu erhalten und kämpfen wirklich um jede Filiale", sagte Denkhaus. Wieviele Galeria-Standorte bleiben, sei vor allem von den noch andauernden Verhandlungen mit den Vermietern abhängig. Der Insolvenzverwalter will möglichst die Mieten reduzieren.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa