Medican-Prozess: Angeklagter aus Bochum gesteht Millionen-Betrug

Stand: 31.05.2022, 13:58 Uhr

Im Prozess um die Coronatest-Firma Medican aus Bochum hat der Angeklagte seinen Betrug gestanden. Er gab zu, hunderttausende Tests abgerechnet zu haben, die es gar nicht gab.

Es war ein Fall, der in ganz Deutschland Aufmerksamkeit erregte: die Firma Medican aus Bochum hatte Testzentren im ganzen Land betrieben. Hunderttausende abgerechnete Tests wurden allerdings nie durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft beziffert den Schaden auf 25 Millionen Euro.

Test-Boom habe Chaos ausgelöst

Zur Erklärung für den Betrug sagte der Angeklagte vor dem Landgericht Bochum, er sei im Chaos versunken. Anfang 2021 sei sein Unternehmen mit mobilen Teststationen so stark gewachsen, dass er den Überblick verloren habe.

Angeklagter muss mehrere Jahre in Haft

Zugleich habe er dringend Geld gebraucht, um immer neue Busse in Testzentren umzubauen. Deshalb habe er bei den Abrechnungen fiktive, völlig überhöhte Zahlen angegeben. Für ein umfassendes Geständnis hatte das Gericht ihm zugesichert, dass der Angeklagte nicht länger als sechseinhalb Jahre in Haft muss.

Über dieses Thema berichten wir am 31. Mai 2022 in der WDR Lokalzeit Ruhr, 19.30 Uhr.

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