Gewalt unter Jugendlichen

Neue "Task Force": Stadt Essen will gegen Jugendkriminalität an Schulen vorgehen

Stand: 12.04.2024, 07:58 Uhr

Messer, Schlagringe und Pfefferspray tauchen an einigen Essener Schulen immer häufiger auf. Die Stadt will härter dagegen vorgehen; auch Waffenkontrollen sind nicht ausgeschlossen.

Vor einer Woche soll ein 13-Jähriger einen Obdachlosen im Dortmunder Hafen erstochen haben. Die Stadt Essen hat jetzt eine "Task Force" gegründet, die sich um die Sicherheit an Schulen kümmern soll. Denn sie sieht in Messern und anderen Waffen ein zunehmendes Problem an Schulen.

Zum Beispiel an der Getrud-Bäumer Realschule in Essen. Dort gibt es häufig Auseinandersetzungen unter den Schülern und Schülerinnen. Dabei wurden immer wieder auch Messer, Schlagringe und Pfefferspray eingesetzt. In letzter Zeit habe es durch "hartes Durchgreifen" an der Schule weniger solcher Vorfälle gegeben, sagt Schulleiterin Barbara Bielefeld.

Grundschüler mit Messer im Tornister erwischt

"Wir bitten die Kinder immer wieder, uns Bericht zu erstatten, wenn sie so etwas sehen", sagt Bielefeld. Sie ist Sprecherin für alle 13 Realschulen in Essen. Wichtig sei auch die Arbeit von Sozialarbeitern, die viele Gespräche mit Schülern und Eltern führen.

Schulleiterin Barbara Bielefeld

Schulleiterin Barbara Bielefeld.

Das größte Problem sei, dass immer wieder Messer mit in die Schule gebracht werden, sagt Bielefeld. Insgesamt gab es 2023 allein an Essener Schulen über 200 Straftaten mehr als zuvor. In einem Fall ist nach Angaben der Polizei sogar bei einem Grundschüler ein Messer im Tornister gefunden worden.

Oberbürgermeister: "Zum friedlich Aufwachsen braucht man kein Messer"

Die Stadt Essen hat eine Art "Task Force" gegen Gewalt an Schulen gebildet. Der Arbeitskreis prüft, wie die Schulen wieder sicherer werden können. "Es ist wichtig, dass wir diese Spirale der Gewalt durchbrechen", sagt Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Beim Thema Sicherheit dürfe es keine Limitierung zum Beispiel mit Blick aufs Geld geben. Auch für den Einsatz eines Sicherheitsdienstes sei Geld da. "Es geht darum, junge Menschen friedlich aufwachsen zu lassen und dafür braucht man kein Messer", sagt Kufen. Konkrete Pläne zu Waffenkontrollen am Schuleingang gibt es allerdings noch nicht.

Unsere Quellen:

  • Stadt Essen
  • WDR Reporter
  • Getrud-Bäumer Realschule

Über dieses Thema haben wir am 11.04. auch im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr berichtet.