Ein Schild des Chip-Herstellers Elmos in Dortmund

Chinesische Tochterfirma in Schweden will Dortmunder Chiphersteller übernehmen

Stand: 28.10.2022, 16:02 Uhr

Der geplante Verkauf der Chip-Fabrik des Dortmunder Halbleiterherstellers Elmos ist in die Kritik geraten. Hinter dem Käufer, dem schwedischen Unternehmen Silex, steht nämlich ein großer chinesischer Konzern.

Die Bundesregierung hat offiziell bestätigt, dass zum geplanten Verkauf einer Chip-Fabrik des Dortmunder Unternehmens Elmos an ein Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics ein Investitionsprüfverfahren läuft.

Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres hatte Elmos den Verkauf eines Fabrikteils mit 220 Beschäftigten angekündigt. Silex habe seinen Sitz nahe Stockholm, hieß es, und sei weltweit führend bei fortschrittlichen Sensoren, z.B. für Autos oder in der Medizin.

Aufgabe der eigenen Produktion

Für 85 Millionen Euro soll Silex das Werk und die Vorräte übernehmen. Mit dem Verkauf will Elmos, das vor allem für die Autoindustrie produziert, die eigene Produktion aufgeben und seine Chips stattdessen bei Auftragsfertigern einkaufen. 

Mit keinem Wort erwähnt wurde allerdings, dass diese Firma zu 100 Prozent einem großen chinesischen Konzern, Sai Microelectronics, gehört.

Verfassungsschutz warnt

Laut „Handelsblatt“ hat deshalb der Verfassungsschutz dem Bundeswirtschaftsministerium geraten, den Deal zu verbieten, weil er die Abhängigkeit bei Microchips vergrößere.

Veraltete Chip-Technologie

Anders als im Streit um den Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco bei einem Terminal im Hamburger Hafen "soll im Fall Elmos Einigkeit zwischen Bundeskanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium bestehen", berichtete die Zeitung weiter. Die Chip-Technologie von Elmos sei überholt, es bestehe keine Gefahr durch Abfluss von Knowhow.

Über diese Thema haben wir auch am 27.10. in der Lokalzeit aus Dortmund auf WDR 2 berichtet.

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