Deckel drauf - K.O.-Stop für K.O.-Tropfen
Stand: 23.11.2023, 11:57 Uhr
Nikolai und Annika Rosse aus Gelsenkirchen wollen das Nachtleben sicherer machen. Sie bringen einen Deckel auf den Markt, der verhindern soll, dass unbemerkt Tropfen oder Tabletten in ein Getränk gegeben werden.
Von Nicole Noetzel
„Filmrisse hatte ich schon einige, aber an diesen einen Abend kann ich mich einfach nicht mehr erinnern“ erzählt Nikolai Rosse nachdenklich. "Ich war mit meinen Freunden feiern und am nächsten Morgen wache ich zu Hause auf und mein Fuß ist voller Scherben“. Nikolai Rosse hatte K.O. Tropfen in sein Getränk geträufelt bekommen.
Wochenlange Suche nach Lösung
Das war der Moment, in dem Nikolai und seine Frau Annika sich fragen: Warum gibt es eigentlich nichts, was einen wirklich vor solchen Übergriffen schützt? Der Schlosser und die Hausfrau und Mutter von zwei Kindern machten sich auf die Suche und recherchierten - fanden aber nichts, was sie überzeugt hätte. Das ist mittlerweile ein halbes Jahr her.
Heute halten die beiden ihre Erfindung - den K.O.Stop - in den Händen. Ein Deckel aus Silikon, den es in zwei Größen gibt, die auf alle Gläser passen. Im Deckel gibt es einen kleinen Schlitz für einen Strohhalm. „Uns war wichtig, dass der Deckel nicht nur schützt, sondern auch cool ausieht. Etwas, das man gern in der Hand hat. Deshalb leuchtet er im Schwarzlicht“.
Zwei Euro pro Deckel
Die Deckel kosten zwei Euro pro Stück. Das Ehepaar hat sich seine Idee beim Patentamt schützen lassen. Seitdem sind die beiden fast jedes Wochenende in Clubs und auf Festivals unterwegs, um ihre Erfindung bekannt zu machen. Auch auf Social Media machen die beiden Werbung für ihre Gelsenkirchener Erfindung.
„Gerade Liquid Ecstasy ist auf TikTok ein Riesenthema. Die Vergewaltigungsdroge ist gefährlich, egal, ob man 18 ist oder 48 - jede Frau kann in Gefahr kommen“, sagt Annika. „Unser Deckel soll davor schützen. Es wäre toll, wenn so ein Schutz bald Standard werden würde“.
Der Blick in die Zukunft
Sollte ihre Erfindung durch die Decke gehen, was die beiden sich sehr wünschen, haben sie noch andere Ideen, die das Partyleben sicherer und einfacher gestalten können.
Über dieses Thema berichten wir auch am 27. November in der Lokalzeit Ruhr um 19:30 Uhr.