Der Grimme-Preis steht bei einer Pressekonferenz auf einem Tisch.

Das sind die Nominierungen beim Grimme-Preis 2023

Stand: 19.01.2023, 10:02 Uhr

Das Grimme-Institut hat die Nominierungen für den Fernseh-Preis bekannt gegeben. Für 2023 wurden aus mehr als 780 Einreichungen 69 Produktionen ausgewählt. Der WDR wurde zehn Mal nominiert.

Die Energiekrise, der Krieg in der Ukraine und die Proteste im Iran haben das vergangene Jahr gezeichnet. Das zeigt sich auch thematisch bei den nominierten Produktionen des Grimme-Preises. Und zwar nicht nur in der Kategorie "Information & Kultur", sondern auch in der Sparte "Kinder & Jugend".

"Die Nominierungen in diesem Jahr zeigen, wie viel herausragendes Programm es im vergangenen Jahr zu diesen Themenkomplexen gab, lassen dabei aber auch die Dringlichkeit und Relevanz weiterer drängender gesellschaftlicher Themen nicht außer Acht", so die Grimme-Direktorin Frauke Gerlach.

Vielfalt wichtiges Thema der Produktionen

Portrait von Tülin Tekkal

Tülin Tekkal

In allen Sparten zeige sich, dass das Thema Vielfalt besonders wichtig ist. Allein im Bereich "Unterhaltung" beschäftigen sich vier von zehn Produktionen mit dem Thema. Zum Beispiel die WDR-Produktion "ANDAZ - Der diverse Talk". Tülin Tekkal moderiert die Show und spricht über das "ANDAZ"-sein - das Wort ist abgeleitet von dem Wort "anders" und soll zeigen, wie vielfältig die Gäste der Sendung sind.

Jochen Schropp, Irina Schlauch, Aljosha Muttardi und Riccardo Simonetti

ANDAZ – Der diverse Talk Teil 3 von 8 15.04.2023 31:32 Min. UT Verfügbar bis 06.07.2024 WDR Von Tülin Tekkal

Auch "Die Sendung mit dem Elefanten - Warum gibt es unterschiedliche Hautfarben" von KiKa und WDR beschäftigt sich mit dem Thema Vielfalt. In der Kategorie "Information & Kultur" sind auch die Produktionen "Genderation" von ZDF und 3sat und "Wie Gott uns schuf - Coming Out in der katholischen Kirche" (rbb/SWR/NDR) nominiert.

Unterhaltung in Krisenzeiten

Natürlich spielt auch die Energiekrise und der Ukraine-Krieg eine große Rolle bei den Fernseh-Produktionen des vergangenen Jahres. Das WDR-Format "Die Story" mit der Dokumentation "Leben nach Butscha - Trauma und Hoffnung" nominiert. Der Film zeigt die ukrainischen Kleinstädte Borodjanka, Butscha und Irpin - Orte, die über Wochen von der russischen Armee besetzt wurden. Mila Teshaieva und Marcus Lenz sind in die Region gereist und haben den Menschen dort eine Stimme gegeben.

Die Grimme-Direktorin Gerlach betont aber auch, dass sich viele Menschen in Krisenzeiten auch nach "Abwechslung, Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag sehnen". In der Kategorie "Unterhaltung" sind neben dem ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann, auch Joko und Klaas nominiert. Sie hatten in einem 15-Minuten-Special die Proteste im Iran thematisiert und damit, so die Jury, nachhaltig Aufmerksamkeit geschaffen.

Grimme-Preis Verleihung am 21. April 2023

Dieses Jahr konnte sich die Nominierungskommissionen zum ersten Mal wieder in Präsenz treffen und über die Produktionen diskutieren. Am 28. Januar entscheiden die Jurys über die möglichen Preisträger des Grimme-Preises. 16 Auszeichnungen werden vergeben.

Im März wird das Geheimnis bei einer Pressekonferenz im Filmhaus in Köln bekanntgegeben. Am 21. April 2023 werden die Grimme-Preise dann zum 59. Mal im Theater der Stadt Marl vergeben. Auch in diesem Jahr wird Jo Schück die Verleihung moderieren.