Landmarke am Harkortsee verschwindet: Kraftwerkskamin wird abgetragen
Lokalzeit aus Dortmund. 15.02.2024. 03:17 Min.. Verfügbar bis 15.02.2026. WDR. Von Peter Fischer.
Landmarke am Harkortsee verschwindet: Kraftwerkskamin wird abgetragen
Stand: 15.02.2024, 12:38 Uhr
Am Harkortsee in Herdecke verschwindet in diesem Jahr eine Landmarke: Der fast 250 Meter hohe Schornstein des ehemaligen Cuno-Kohlekraftwerks wird abgerissen.
Von Peter Fischer
1984 wurde der Schornstein gebaut. Und zwar so hoch, damit die Rauchgase aus dem Ruhrtal über das angrenzende Ardeygebirge abziehen konnten. Inzwischen wird das Kraftwerk aber mit Gas betrieben und der Schornstein ist seitdem überflüssig.
Abbau von oben nach unten
Nun wird der weiße Gigant aufwendig Stück für Stück abgebrochen. Dabei wird ein sogenannter Spinnenbagger eingesetzt. Der krallt sich oben auf der Spitze des Schornsteins fest und knabbert den Stahlbeton ab. Der fällt durch die Röhre runter in ein Fallbett und wird abtransportiert.
Sprengung kommt nicht in Frage
Die Männer, die den Bagger bedienen, müssen jedesmal mit einem außen montierten Zahnstangen-Aufzug zur Spitze des Schornsteins hochfahren. Die Abbrucharbeiten am Herdecker Cuno-Kraftwerk sollen mehrere Monate dauern. Wie lange genau hängt letztlich von den Wetterbedingungen ab.
Am Harkortsee in Herdecke verschwindet in diesem Jahr eine Landmarke: der Schornstein des ehemaligen Cuno-Kohlekraftwerks
Eine Sprengung kommt übrigens nicht infrage: Die etwa sechstausend Tonnen Beton-Trümmer würden einen Abhang herunterstürzen und eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Herdecke und Wetter für längere Zeit blockieren.
Souvenir für Bürger
Bürger, die ein Souvenir des riesigen Schornsteins haben möchten, können sich an der Energieversorger "Mark-E" wenden. Der will kleine Stahlbeton-Bruchstücke an Interessenten herausgeben.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- ENERVIE Gruppe (Hagen)