Alleine am Dienstag (29.08.) werden gut 55.000 Jungaale an verschiedenen Stellen in die Lippe gesetzt. Im Laufe der nächsten drei Jahre sollen insgesamt gut 100.000 Tiere im Flusslauf der Lippe zwischen Bad Lippspringe und Wesel heimisch werden.
Ökosysteme ohne Aal nicht denkbar
Das sei wichtig fürs lokale Ökosystem, sagt der Landesfischereiverband Westfalen-Lippe: "Immer, wenn man einen Teil raus nimmt, wird eine Lücke geschaffen. Der Aal gehört zum natürlichen Artenspektrum", sagt Carsten Nolting vom Verband.
Deswegen komme man um den sogenannten "Aal-Besatz", also das Aussetzen der Tiere nicht herum. Da die Fische nicht gezüchtet werden können, ist das komplex. Auf speziellen Aal-Farmen werden die Jungtiere aufgezogen, um sie dann aussetzen zu können.
Bestand wird seit Jahren optimiert
In heutigen Flüssen finden sie nicht immer ideale Lebensbedingungen vor. Begradigte Gewässer sind oft ein Grund, warum der Aalbestand in Europa so rapide gesunken ist, denn: Aale brauchen einen Lebensraum, in dem sie sich als nachtaktive Tiere tagsüber verstecken können. Auch verschmutzte Gewässer, neue Fressfeinde und Lebensraumverlust tun ein Übriges.
Deswegen hat die Europäische Union auch Deutschland schon vor Jahrzehnten dazu verpflichtet, die Bestände zu optimieren. Die Aktion, die in Hamm startet (allein dort werden 15.000 Tiere ausgesetzt), ist eine Maßnahme – damit der Aal auch in Zukunft noch gegessen und geangelt werden kann, so der Landesfischereiverband.
Über dieses Thema berichten wir am 29.05.2023 in der WDR 2 Lokalzeit aus Dortmund, 6:31 Uhr.