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Aktuelle Stunde 27.01.2024 Verfügbar bis 27.01.2025 WDR Von Andrea Moos

Fortschritte bei 3D-Mehrfamilienhaus in Lünen

Stand: 25.01.2024, 05:59 Uhr

Deutschlands erstes öffentlich gefördertes Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker ist fertig gedruckt – aber längst noch nicht fertig. Unter anderem das Dach wird noch herkömmlich gebaut.

Ein im Bau befindliches Haus von innen

Schicht für Schicht: Meterlange Bahnen von Beton bilden die Hauswände

Mit dem Ende der Frostperiode soll jetzt die Dachkonstruktion gebaut werden – herkömmlich aus Holz statt mit einem 3D-Drucker, erklärt die Wohnbaugesellschaft (WBG) Lünen dem WDR. Das Dach sei einfach zu groß, um es auszudrucken. Auch einige tragende Mauern werden noch "klassisch" mit Maurerkelle und Steinen gezogen.

Maurerkelle weiterhin gefragt

Eine solche Mischbauweise könnte es auch in Zukunft geben, sagt Vorstand Jan Hische dem WDR: "Es ist kein Gegeneinander, 3D-Druck und herkömmlicher Bau. Man denkt das immer im ersten Moment: Bauunternehmen brauche ich nicht, ich habe jetzt das Unternehmen, das den 3D-Druck ausführt. Also brauchen Sie schon noch jemanden mal, der die Maurerkelle in der Hand hat."

Sechs Euro pro Quadratmeter

Jetzt stehe man vor der Herausforderung zu schauen, wie sich beides ergänzt, etwa beim Innenausbau mit Putz und Elektroinstallationen. Auf drei Stockwerken entstehen insgesamt sechs Wohnungen zwischen 61 und 81 Quadratmetern. Der Quadratmeterpreis liegt mit maximal sechs Euro genau so hoch wie bei anderen Sozialbauten. Der Zeitplan wird gut eingehalten, sagt die Lüner WBG. Im Oktober dieses Jahres könnten schon die ersten Menschen einziehen.

NRW Vorreiter bei 3D-Druck

Im Oktober 2023 hat NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) das Pilotprojekt vorgestellt. Nordrhein-Westfalen sei dabei Vorreiter im 3D-Druck: Das allererste gedruckte Haus etwa steht im münsterländischen Beckum, ein weiteres Vereinsheim in Nordkirchen.

Das 3D-gebaute Haus ist ein Experiment: Die Politik erhofft sich so eine Lösung mehr für sozialen Wohnungsbau. Eine schnelle noch dazu: Bei dem Lüner Mehrfamilienhaus betrug die reine Druckzeit etwa 100 Stunden. Mit dem restlichen Ausbau wird das Projekt in der Pilotphase etwa genau so lange wie ein herkömmlich gebautes Haus brauchen.

Bis zu 15 Prozent Baukostensenkungen

In der Theorie könnte das Druckverfahren auch Kosten senken - bei einer Massenbauweise von 3D-gedruckten Häusern etwa könnte sogar eine Ersparnis von bis zu 15 Prozent drin sein, unter anderem weil weniger Personal gebraucht wird. Das wiederum helfe beim Thema Fachkräftemangel, der auch auf dem Bau herrscht.

Wie realistisch der massenweise Hausbau mit dem 3D-Drucker ist, wird die Zukunft zeigen – zumindest in Lünen werden derzeit auch Sozialwohnungen auf "herkömmliche" Art und Weise gebaut.

Unsere Quellen

  • WBG Lünen
  • NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung
  • WDR-Reporter

Günstige Mieten dank Wohnungen aus dem 3D-Drucker

WDR 4 Zur Sache 23.10.2023 01:49 Min. Verfügbar bis 22.10.2024 WDR 4 Von Jörg Brunsmann


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Über dieses Thema berichteten wir am 16. Januar 2024 im Radio bei WDR 5: Echo des Tages, 18:30 Uhr.