Behörden ermitteln nach Ferrero-Rückruf

Stand: 09.06.2022, 16:35 Uhr

Der Süßwarenhersteller Ferrero hatte viele seiner Produkte wie Überraschungseier, Schoko-Bons und Mini Eggs wegen des Verdachts auf Salmonellen zurückgerufen. Nun ermitteln die Behörden.

Zwei Monate nach dem europaweiten Rückruf von Kinder-Produkten wegen Salmonellengefahr hat die französische Justiz Vorermittlungen wegen Täuschung und Gesundheitsgefährdung aufgenommen. Auslöser seien die Rückrufaktion von Ferrero sowie die Klage der Organisation Foodwatch gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Nach Angaben der französischen Behörden hatten sich bis Anfang Juni 118 Kinder in Frankreich durch den Verzehr von Schoko-Kinder-Produkten mit Salmonellen infiziert. 22 der Kinder mussten stationär behandelt werden. In Belgien und Luxemburg hatte es Razzien gegeben.

Kurz vor Ostern hatte der Süßwarenkonzern Ferrero in Europa bestimmte Kinder-Produkte wegen Verdachts auf Salmonellen zurückgerufen. Betroffen waren Schoko-Produkte aus einer Fabrik im belgischen Arlon, die in Frankreich, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden vertrieben wurden.

Um welche Produkte ging es?

Insgesamt hatte Ferrero mehr als 3.000 Tonnen seiner Kinder-Produkte vom Markt genommen und dadurch Millioneneinbußen verzeichnet. Nach Angaben des Unternehmens war ein Filter in einem Bottich für Milchbutter verunreinigt gewesen.

Verbraucher und Verbraucherinnen konnten am Produkt nicht erkennen, ob es im belgischen Werk hergestellt wurde. Produkte der Marke "kinder" wie Überraschungeier, Mini Eggs, Überraschung-Maxi und Schoko-Bons sollten also am nicht gegessen werden.

Warum hatte Ferrero Produkte zurückgerufen?

Bereits Ende März gab es den Verdacht, dass Überraschungsei-Produkte in Zusammenhang mit Salmonellen-Vergiftungen stehen könnten. Erste Fälle tauchten in Großbritannien auf. Nach Untersuchungen der britischen Lebensmittelbehörden verdichteten sich die Hinweise – und Ferrero rief die entsprechenden Produkt-Chargen zurück.

Danach folgten Rückrufaktionen in Belgien und Frankreich. Anfang April war dann auch Deutschland betroffen. Außerdem weitete Ferrero die Rückrufe auf weitere Produkte aus.

Welche Symptome haben Salmonellen?

Salmonellen können Symptome wie Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe auslösen und sind eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Infektionen. Potenziell gefährdet für schwerere Krankheitsverläufe sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen sowie solche mit einem geschwächten Immunsystem. 

Wenn ich noch eine Packung auf der Rückrufliste gekauft habe: Was muss ich tun?

Wenn sie noch nicht geöffnet ist, den Inhalt natürlich auf keinen Fall verzehren! Wenn die Warnung zu spät gekommen ist und sich nach dem Verzehr Beschwerden einstellen, die typisch sind für eine Salmonellenvergiftung: bitte auf jeden Fall auch das Gesundheitsamt informieren!

Auf seiner Internetseite bitte Ferrero um einen Anruf bei einer Service-Telefon-Nummer, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher ein Produkt auf der Rückrufliste gekauft haben.

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