Wolfsgruß-Foto befeuert Diskussion um Moschee-Bau in Wuppertal
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Wolfsgruß-Foto befeuert Diskussion um Moschee-Bau in Wuppertal
Stand: 20.11.2024, 17:01 Uhr
Die Wuppertaler FDP will den Bau der geplanten Moschee stoppen, nachdem ein Foto aufgetaucht ist, auf dem der Wolfsgruß gezeigt wird.
Von Anke Spiess
Einen entsprechenden Beschluss wollen die Liberalen auf ihrem Parteitag in der kommenden Woche fassen. Hintergrund ist ein Foto auf einer Social Media-Seite der Wuppertaler DITIB-Moschee, auf dem zwei Kinder in Anwesenheit eines Jugendarbeiters der Moschee den sogenannten Wolfsgruß zeigen.
Das Foto zeigt eine Jugendgruppe mit ihrem Leiter, der sich und eine größere Gruppe Kinder im Selfie-Format an einem Tisch fotografiert. Einige der Kinder winken in die Kamera; im hinteren Teil des Raumes zeigen zwei von ihnen den Wolfsgruß.
Dieses Handzeichen ist das Erkennungsmerkmal der rechtsextremistischen türkischen "Grauen Wölfe". Die Wuppertaler FDP fordert deshalb jetzt den sofortigen Stopp der Neubaupläne der Moschee, die vom türkischen Staat finanziert werde.
Wolfsgruß rausgeschnitten
Inzwischen wurde der obere Teil des Fotos mit dem extremistischen Handzeichen auf der Social Media-Seite der DITIB-Moschee herausgeschnitten. Die Moscheegemeinde distanziert sich in einem schriftlichen Statement von dem Foto: "Die Ditib Wuppertal und ihre Mitglieder lehnen jede Form von Extremismus und Intoleranz ab – seien es rechtsextreme, religiöse oder andere Formen".
Sie bezeichnet das Verhalten der beiden Jungen als unbedacht. Es sei wohl aus spielerischen Motiven entstanden, ohne dass den Kindern die politische Bedeutung klar gewesen wäre, heißt es in der Erklärung. Das lässt die Wuppertaler FDP nicht gelten. Entweder sei der Jugendleiter naiv oder er habe diesen rechtsextremen Gruß bewusst in dem Foto toleriert.
Partei stellt Grundsatzbeschluss in Frage
Beides sei nicht tragbar, so ein Sprecher der Partei. "Man stelle sich vor, in der katholischen Kirche würde der Hitlergruß gezeigt. Zu Recht würde das ebenfalls für einen Aufschrei sorgen", sagt er weiter. Die Wuppertaler FDP will nun beim nächsten Parteitag beschließen, dass das Neubauprojekt der DITIB-Moschee gestoppt wird. Die Partei stellt damit den Grundsatzbeschluss des Stadtrates in Frage, der sich mehrheitlich für ein Moschee-Neubau ausgesprochen hatte.
Quelle:
- Marcel Hafke, FDP Chef Wuppertal
- Pressemitteilung Ditib Moschee Wuppertal
- Facebook Agate, Autonomes Zentrum Wuppertal