Aufgeregt läuft Rolf um die schwarze Ural umher. Er kann es kaum noch abwarten, sich in den Beiwagen des schwarzen Motorrads zu setzen und endlich mit seinem Freund Christoph Meiselbach loszudüsen. „Das macht so Spaß“, sagt Rolf.
Schon zum 23. Mal fährt er bei der inklusiven Motorrad-Tour mit, die der Sonsbecker Verein „Unternehmen Zündkerze“ seit einem Vierteljahrhundert organisiert.
Viele der Teilnehmer fahren schon seit Jahren bei der Tour mit
Etwa 250 Motorradfahrerinnen und Fahrer haben sich in diesem Jahr wieder dazu angemeldet. Sie alle nehmen die Menschen mit Handicap hinter sich auf ihren Bikes, Trikes oder im Beiwagen mit. „Man hat einfach das Gefühl, dass man was Gutes tun kann“, sagt Frank Urselmann, der schon seit 19 Jahren bei der inklusiven Motorradtour mitfährt.
Für Gregor Joosten vom Verein „Unternehmen Zündkerze“ ist der Tag vor allem eines: wuselig. Immer wieder wird er angesprochen, muss Entscheidungen treffen und Fragen beantworten. Wo kann ich mich noch anmelden? Können wir pünktlich starten? Dabei bleibt er aber immer gut gelaunt. „Diese Lebensfreunde, die die Menschen bei diesem Treffen ausstrahlen, die motiviert mich einfach total“, sagt er. „Einige weinen sogar vor Freude.“
An den Straßenrändern stehen Menschen und winken mit Fähnchen
Und dann geht es los. Rolf zieht sich seinen Helm über den Kopf und steigt in den Beiwagen. Sein Gesicht strahlt. Mit lautem Hupen setzt sich der fünf Kilometer lange Motorradkorso in Gang. Am Straßenrand: Zahlreiche Menschen, die mit bunten Fähnchen und Händen winken.
80 Kilometer lang ist die Strecke insgesamt. Von Sonsbeck aus geht es über Labbeck, Xanten und Issum und endet wieder in Sonsbeck. In den vielen kleinen Dörfern und Städten unterwegs haben die Einwohner die Straßen teilweise mit Fahnen und Wimpelketten geschmückt.
Für Rolf ist es eines der schönsten Wochenenden bislang in diesem Jahr. Und natürlich ist er auch nächstes Jahr wieder mit dabei.
Unsere Quellen:
- Verein "Unternehmen Zündkerze"
- WDR-Reporterin vor Ort