Der erste Wasserstoff- Rettungswagen

Kreis Düren plant den ersten Wasserstoff-Rettungswagen

Stand: 26.05.2023, 06:01 Uhr

Im Kreis Düren könnte bald der erste mit Wasserstoff betriebene Rettungswagen in Europa durch die Straßen fahren. Die Region möchte zum Vorreiter der Wasserstoff-Forschung werden.

Von Ralf Raspe

Wolfgang Spelthahn testet den Rettungswagen

Landrat Wolfgang Spelthahn

Ein Kommandowagen mit Wasserstoffantrieb ist beim Rettungsdienst im Kreis Düren schon im Einsatz. Dazu kommen zwei zivile Fahrzeuge für die Verwaltung. Es sind Serienmodelle, wie sie jeder kaufen kann. Doch Landrat Wolfgang Spelthahn will mehr: "Ein Rettungswagen mit Wasserstoffantrieb könnte den Menschen die Scheu vor dieser neuen Antriebsart nehmen."

Gerade im Rettungswesen hat die Wasserstoff-Brennzelle Vorteile gegenüber dem reinen Elektroantrieb. Das soll dabei helfen, mehr Leute für mit Wasserstoff betriebene Autos zu begeistern.

Wir haben überlegt, wie könnte man die Menschen an das Thema Wasserstoff heranführen und was ist besser geeignet als Nutzfahrzeuge, von deren Nutzen wir alle überzeugt sind, wenn es drauf ankommt? Also, ein Rettungswagen ist ein prädestinierter Werbeträger für Wasserstoff. Wolfgang Spelthahn, Landrat Kreis Düren

Dauerhafte Einsatzbereitschaft spricht noch gegen Elektroantrieb

Ein Fahrzeug für den Rettungsdienst muss jederzeit einsatzbereit sein. Das ist vor allem für herkömmliche Elektrofahrzeuge eine Herausforderung. Ihre Akkus müssen regelmäßig geladen werden. Die Ladezeiten können je nach Akkustand variieren.

Wasserstofffahrzeuge hingegen können genauso schnell betankt werden wie herkömmliche Benziner. Mit dem Vorteil: Sie laufen nahezu emissionsfrei. Die Brennzelle liefert permanent Strom für den Elektroantrieb des Rettungswagens.

Wasserstoffantrieb ist nicht immer "grün"

Um Wasserstoff herzustellen, braucht man Strom. Der hilft dabei, Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu trennen. Eine Wasserstoff-Brennzelle ist also nur dann dann wirklich "grün", wenn der Strom zur Herstellung des Wasserstoffs aus regenerativen Energien kommt.

Der Rettungwagen

Im Kreis Düren gibt es schon einen Kommandowagen mit Wasserstoffantrieb

Im Kreis Düren wird deshalb daran gearbeitet, dass die Wasserstoff-Fahrzeuge in Zukunft emissionsfrei unterwegs sind. Die Fäden für das Projekt "Wasserstoff-Rettungswagen" laufen in Jülich zusammen. Maximilian Jankowski koordiniert das Projekt in seinem Automotive-Unternehmen. Das Fahrgestell mit der Brennzelle liefert ein Lkw-Hersteller aus Augsburg. Der Kofferaufbau kommt von einem Unternehmen in Berlin.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.05.2023 in der WDR Lokalzeit Aachen.