Zwei Anwälte in Robe stehen rechts und links neben einem Mann im weißen Hemd, der sich eine Akte vor das Gesicht hält.

Haftstrafe nach rechten Umsturzplänen

Stand: 14.08.2024, 12:31 Uhr

Ein Mitglied der rechten "Kaiserreichsgruppe" ist vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden

Ein Mitglied der rechten "Kaiserreichsgruppe" ist vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Gericht fand den 50-jährigen ehemaligen Techniker aus Heiligenhaus der Mitgliedschaft in einer terroristischen inländischen Vereinigung und der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens für schuldig.

Seit Festnahme auf freiem Fuß

Stacheldrahtzaun vor Gebäude

Noch ist unklar, ob der Verurteilte in Haft muss

Der seit seiner Festnahme im vergangenen Oktober bestehende Haftbefehl wurde aber unter Melde-Auflagen außer Vollzug gesetzt, so dass der Verurteilte zunächst wieder auf freiem Fuß ist. Ob er seine Reststrafe im offenen Vollzug verbüßen kann - wie von seinen Anwälten beantragt - wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Da sowohl die Verteidiger als auch die Vertreter der Anklage auf Rechtsmittel verzichteten, ist das Urteil rechtskräftig. 

Generalstaatsanwaltschaft hatte höhere Haftstrafe gefordert

Weißes Gebäude, davor ein hoher Stacheldrahtzaun

Bislang ist der 50-Jährige auf freiem Fuß

Die Vertreterin der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft hatte eine höhere Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten beantragt. Der Mann hatte im Prozess gestanden, er habe sich der rechtsterroristischen "Kaiserreichsgruppe" angeschlossen und deren Umsturzpläne unterstützt. Anschläge auf Stromtrassen und Entführung Laut Anklage wollte die "Kaiserreichsgruppe" mit Sprengstoffanschlägen die Stromversorgung in Deutschland wochenlang lahmlegen.

Anwälte: Unser Mandant ist ein "Papiertiger"

Zudem sollte demnach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführt werden. Die Umsturz-Aktion sollte ersten Planungen zufolge im Mai 2022 starten. Die Anwälte des Verurteilten hatten ihren Mandanten im Prozess als "Papiertiger" dargestellt, der kein "Reichsbürger" sei, "sondern ein auf Abwege geratener Corona-Gegner" Er habe sich bei den Umstürzlern nur wichtig machen wollen.  In Hamburg ist Anfang Juli bereits einer der Unterstützer der Gruppe zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Vor dem Oberlandesgericht Koblenz läuft seit über einem Jahr der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer.

Haftstrafe nach rechten Umsturzplänen

00:48 Min. Verfügbar bis 14.08.2026


Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Nachrichtenagentur dpa

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Düsseldorf am 14.08.2024 auch im WDR-Fernsehen.