Laptop-Bildschirm, Telekomstudie in Bonn

Bonner Studie: Deutsche nutzen KI immer häufiger, bleiben skeptisch

Stand: 29.10.2024, 17:04 Uhr

91 Prozent der Deutschen kennen Künstliche Intelligenz. Jeder vierte nutzt sie sogar - einige bleiben aber skeptisch.

91 Prozent der Deutschen kennen Künstliche Intelligenz, jeder Vierte nutzt sie. Und 22 Prozent der häufigen Nutzerinnen und Nutzer haben dabei schon mal vergessen, dass sie es dabei mit einer Maschine zu tun haben. Das Allensbach-Institut hat im Auftrag der Deutschen Telekom rund 1.000 Menschen ab 16 Jahren befragt. Zusätzlich haben die Meinungsforscher lange Interviews mit Konsumenten und Experten geführt.

Nutzer von KI: Oft jung und gut ausgebildet

Ein Ergebnis der Studie: Zum Erfolgsrezept der KI gehört, dass sie so leicht zu benutzen ist und in druckreifen Sätzen antwortet. Beliebt sind KI-Chatbots vor allem als Google-Ersatz für Recherchen, zum Schreiben von Texten oder für Übersetzungen. Wer jung oder gut ausgebildet ist, nutzt Künstliche Intelligenz besonders häufig. Und wer sie nutzt, sieht in KI vor allem die Chancen, weniger die Risiken.

Bequemlichkeit siegt über Skepsis

Der Einsatz von KI werde weiter deutlich zunehmen, sind sich die Meinungsforscher sicher, obwohl die Deutschen durchaus skeptisch sind. Eine große Mehrheit (62 Prozent) der Befragten, die von KI-Programmen wie ChatGPT oder Google Gemini gehört haben, fürchtet, von Künstlicher Intelligenz manipuliert zu werden.

Antworten von KI werden auch als weniger glaubwürdig wahrgenommen als Treffer von Google. Und trotzdem beobachten die Meinungsforscher, dass nur wenige die Aussagen von Künstlicher Intelligenz überprüfen. Laut Steffen de Sombre von Allensbach siegt die Bequemlichkeit über die Skepsis.

Kein Ersatz für gute Freunde und den Therapeuten

Ausführlich geht die Studie auf mögliche Risiken ein: KI könne sich dem Nutzer und seinen Vorlieben anpassen, so dass Meinungsblasen entstehen. Und es könnte sich das eigene Kommunikationsverhalten ändern, weil man von KI zunehmend gewohnt ist, keine Widerworte oder Kritik zu hören.

Eines wird der KI vorerst nicht gelingen: Nahestehende Menschen zu ersetzen. Persönliche Themen wie private Geheimnisse, Sexualität und Geldsorgen wollen die meisten keinem Chatbot anvertrauen. Und eine große Mehrheit der Befragten würde den Einsatz von KI bei psychischen Behandlungen verbieten.

Quellen:

  • Deutsche Telekom
  • Thinktank „Council for European Public Space“
  • Institut für Demoskopie Allensbach
  • Reporter vor Ort

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