Geschnitzt hat ihn Fadell Alkhuder. Der Syrer ist 2015 aus Aleppo geflüchtet. Als er am Kölner Hauptbahnhof ankam und den Dom gesehen hat, war er überwältigt. Sofort hatte er den Gedanken: "Den muss ich nachbauen, wenn ich in Deutschland richtig angekommen bin."
Fadell Alkhuder
Fadell Alkhuder hat in Syrien als Bildschnitzer in der Werkstatt seines Vaters gearbeitet und Holzreliefs geschnitzt – bis er vor dem Krieg geflohen ist. Für sein Projekt hat er die Kathedrale anhand von Skizzen aus dem Internet und mehr als 1000 Handyfotos sehr genau studiert. Dann hat er Kreuzblumen, Wasserspeier und Türmchen originalgetreu nachgebildet. Seine Dom-Skulptur ist stattliche zwei Meter hoch und ein äußerst beliebtes Fotomotiv für das Publikum.
Auch der Leiter des Kölner Domforums, Rainer Tüschenbönner, ist begeistert. "Eine bessere Möglichkeit, sich mit dem Dom vertraut zu machen, gibt es nicht", sagt er.
"In diesem Jahr feiert der Dom sein 700-Jahr-Jubiläum. Da ist dieser Dom-Nachbau ein schöner Vorläufer zu dem Festprogramm." Rainer Tüschenbönner, Kölner Domforum
Jahrelange Arbeit an der Dom-Skulptur
Mehr als 5000 Stunden hat Fadell Alkhuder an seinem Dom gearbeitet – aber ganz fertig ist er noch nicht, denn an einer Seite des Holz-Doms fehlen noch Verzierungen. Dass seine kleine Kathedrale einmal einen Platz direkt gegenüber dem großen Dom bekommen würde, habe er nie zu träumen gewagt, so der Künstler.
"Ich bin glücklich und froh, dass die Menschen meinen Dom so mögen und glücklich sind, wenn sie ihn sehen. Da hat sich die Arbeit wirklich gelohnt." Fadell Alkhuder
Noch bis zum 19. Juni 2022 ist der Dom aus Holz im Kölner Domforum zu sehen.
