Das Wuppertaler Landgericht sprach den 39-Jährigen schuldig, seinen Stiefvater gewürgt und erstochen zu haben. Jetzt muss er für 10 Jahre in Haft. Nach 4 Jahren und 8 Monaten soll er laut Gericht eine Entziehungskur beginnen. Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Staatsanwaltschaft forderte elfeinhalb Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor elfeinhalb Jahre Haft gefordert, sowie die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Die Verteidigung wollte Freispruch für den Angeklagten.
Angeklagter ich kann mich nicht erinnern
In der gemeinsamen Wohnung in Wuppertal-Elberfeld hatte die Frau des Opfers den 63-Jährigen Mitte März tot aufgefunden. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn gesagt, seine Erinnerung habe vor der Tat ausgesetzt, er wisse nichts und sei nicht der Täter. Er könne sich erst wieder an etwas erinnern, als ein Polizist mit gezogener Waffe vor ihm stand.
Streit im volltrunkenen Zustand
Die Anklage geht von einem heftigen Streit zwischen beiden Männern im volltrunkenen Zustand aus. Der Angeklagte hatte nach der Tat drei Promille Alkohol im Blut, das Opfer noch deutlich mehr.
Im Prozess hatte der 39-Jährige auch angegeben, nie mit seinem Stiefvater gestritten zu haben. Diesen beschrieb er als einen Menschen im ständigen Alkohol-Delirium. Er sei nur noch zwischen Wohnzimmer und Toilette hin und her gependelt und habe ansonsten getrunken. Dennoch sagte der Richter bei der Urteilsverkündung zum Angeklagten: "Wir sind überzeugt, hier den Richtigen sitzen zu haben". Der Mann sei auch schon vor dieser Tat durch Gewalttätigkeiten aufgefallen.
Unsere Quellen:
- Landgericht Wuppertal
- Recherche WDR-Reporter
Über dieses Thema berichtet der WDR am 16.08.24 in der Lokalzeit Bergisches Land.
