Reporter Andreas Turnsek aus Düsseldorf zur Sternfahrt

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Protest-Korso in Düsseldorf fällt kleiner aus als erwartet

Stand: 18.02.2024, 12:03 Uhr

In Düsseldorf geht auch am Sonntag der Protest gegen die Bundespolitik weiter. Bereits am Samstag waren rund 600 Fahrzeuge in einem Korso unterwegs – deutlich weniger als erwartet.

"Die Ampel muss weg." Das ist die Botschaft, die wohl am häufigsten auf den Plakaten der Teilnehmer zu lesen ist. Wie schon am Samstag startete auch am Sonntagvormittag ein Korso vom Parkplatz der Düsseldorfer Messe in die Innenstadt – mit dabei sind laut den Organisatoren Bauern, Spediteure, Handwerker, Gastronomen und Privatpersonen.

Unter dem Motto "Demo 2.0 - Zusammen für eine sichere Zukunft" demonstrieren sie gegen die aktuelle Politik der Ampel-Koalition. Unter anderem geht es um Subventionskürzungen beim Agrardiesel, die Mauterhöhung und die CO2-Abgabe; aber auch für Bürokratieabbau oder die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Viele am Sonntag bereits abgereist

Diverse Protestplakate

Basis der Teilnehmer war der Messeplatz, wo über das Wochenende eine Bühne aufgebaut war. Davor haben sich viele Demonstranten eingerichtet, es gibt Pavillons und teilweise sind die Teilnehmer mit Wohnwagen angereist. Von hier starteten sie dann am Samstag und Sonntag jeweils zu einem Autokorso in die Stadt.

Beide Korsos fielen letztlich kleiner aus als geplant. Die Organisatoren hatten am Samstag 1.700 Fahrzeuge angemeldet und Teilnehmer aus ganz NRW erwartet. Mitgefahren sind am Samstag allerdings nur etwa 600 Lkw, Transporter, Traktoren, Autos und Motorräder. Am Sonntag waren dann bereits viele Teilnehmer abgereist, etwa 100 Fahrzeuge starteten.

Die Teilnehmer wollen am Landtag ein Positionspapier abgeben. Der Korso soll eine bis anderthalb Stunden dauern.

Demokratiefeindliche Teilnehmer ausschließen

Einem Wagen mit dem Aufschrift "Free Donbass" ist bei eine Demonstration gegen die Bundesregierung in Düsseldorf auf einer Straße unterwegs.

Samstag: Ein Wagen mit der Aufschrift "Free Donbass" und einer russischen Flagge.

Am Samstag waren an vielen Autos und Traktoren Deutschland-Flaggen zu sehen; teilweise auch pro-russische Slogans oder Symbole. Die dpa berichtet mit Verweis auf Polizeikreise, dass die Demonstranten zum Teil von Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen bekannt seien.

Ein Demo-Sprecher betonte am Samstag, alles solle friedlich und im Rahmen der demokratischen Grundordnung ablaufen. Um zu verhindern, dass möglicherweise rechte, rassistische oder demokratiefeindliche Teilnehmer mitfahren, seien vorab alle Plakate und Parolen kontrolliert worden.

Grillen bei der Demo

Wer etwas Staatsfeindliches verbreite, werde ausgeschlossen, so der Demo-Sprecher weiter. Das war auch in mindestens einem Fall passiert. Es wurden Mitarbeiter des WDR beschimpft. Laut Veranstalter wurden am Sonntag drei Störer und ein Plakat mit rechtsextremen Tendenzen ausgeschlossen.

Verkehrschaos und Straßensperrungen auch am Sonntag

Mehrere PKW mit Deutschland-Flaggen

Mehrere PKW mit Deutschland-Flaggen beim Autokorso am Samstag

Die Protest-Korsos gehen Samstag wie Sonntag von der Düsseldorfer Messe durch die Innenstadt über den Rhein und die Rheinkniebrücke, zurück über den Rhein über die Oberkasseler Brücke und zur Messe. Die Polizei erwartet Verkehrsbehinderungen.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Polizei Düsseldorf
  • dpa
  • Organisator der Sternfahrt