Gegen 16 Uhr ging am Samstagnachmittag heftiger Starkregen mit 50 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwei Stunden über dem Stadtgebiet von Wesseling nieder. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, Gullydeckel wurden hochgedrückt, es kam zu großflächigen Überschwemmungen in drei von vier Unterführungen, die nicht mehr befahrbar waren.
Einsatzkräfte retten Frau aus Unterführung
Die Feuerwehr warnt, bei Starkregen Auto zu fahren.
Die Feuerwehr musste ausrücken und zum Teil Boote für ihre Einsätze nehmen. Sie befreite am Kreisel Mühlenweg/L300 eine Frau aus ihrem Auto, die die Höhe der Wassermassen in einer Unterführung unterschätzt hatte und stecken geblieben war - das Wasser stand da schon bis zur Windschutzscheibe.
Straßensperrungen und vollgelaufene Keller
Niedrig gelegene Straßen sind bei Starkregen zu meiden.
Rund einhundert Feuerwehrkräfte waren über Stunden im Einsatz, um vollgelaufene Keller und Unterführungen leerzupumpen. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Besonders betroffen waren die Wohngebiete Kronenweg und Mühlenweg. Die L300 wurde vom Kronenweg bis zur Theodor-Heuss-Straße sowie zwischen Ahrstraße und Konrad-Adenauer-Straße gesperrt, ebenso der Mühlenweg bis zur Kreuzung Hubertusstraße.
"Vor drei Jahren stand schon mal alles unter Wasser"
Diana Nürnberg berichtet, dass sie nach dem heftigen Regen in den Keller gehen wollte, um die Waschmaschine auszumachen:
Diana Nürnbergs Keller wurde überflutet.
Die Heizung sei jetzt an der Wand befestigt. "Aber Waschmaschine, Trockner, die neuen Regale, das ist alles kaputt."
Elementarschadenversicherung sinnvoll
Versicherungsmakler Ralf Dünow aus Wesseling hat sich die Schäden in seinem Ort angeschaut. "Wichtig ist natürlich, eine Elementarschadenversicherung zu haben", betont der Versicherungsmakler. "Und in diesem Fall gilt das sowohl für die Gebäudeversicherung, weil ja das Gebäude durchnässt ist und Trocknungsmaßnahmen einzuleiten sind und gegebenenfalls Arbeiten an den Wänden zu erledigen sind. Und aber auch für den Hausrat, wenn er denn im Keller steht."
Sperrungen aufgehoben, Schule und Krankenhaus gesichert
Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht aufnehmen.
Auch Schulzentrum und Krankenhaus waren betroffen, können aber weiterbetrieben werden, so Nicholas Gafron, Einsatzleiter Feuerwehr Wesseling. Bis 22 Uhr am Samstag seien alle Einsätze "abgearbeitet" worden, die Sperrungen sind aufgehoben.
Keller bei Starkregen meiden, nicht in Unterführungen fahren
Einsatzleiter Gafron warnte noch einmal eindringlich davor, bei Starkregen Untergeschosse und Keller aufzusuchen und vor allem mit Autos nicht auf "gut Glück" ins Wasser von Unterführungen zu fahren. Das sei lebensgefährlich.
Unsere Quellen:
- tv7news, Radio Erft
- Polizei Rhein-Erft-Kreis
- Feuerwehr Wesseling