Rheinische Landeskirche beendet Synode

Stand: 19.01.2024, 20:21 Uhr

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat nach sechs Tagen am Freitag ihre Synode in Düsseldorf beendet. Im Mittelpunkt standen neben Beratungen zur "Kirche der Zukunft" auch Erklärungen gegen Extremismus und der Umgang mit Missbrauchsfällen.

Präses Thorsten Latzel zeigte sich zufrieden mit den Reformideen zur "Kirche der Zukunft". Es gebe eine Aufbruchstimmung und den Willen, „Kirche unter veränderten Bedingungen neu zu gestalten“.

Weniger Einnahmen und wenig Nachwuchs

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen will sich die zweitgrößte Landeskirche in den kommenden Jahren deutlich wandeln. Es gebe einen erheblichen Einbruch beim Kirchensteueraufkommen, im vergangenen Jahr unerwartet stark um sieben Prozent. Für dieses Jahr wird mit einem Rückgang um weitere zwei Prozent gerechnet. Deutlich sinken wird auch die Zahl der Pfarrstellen aufgrund vieler Pensionierungen und wenig Nachwuchs.

Viele Beschränkungen sollen künftig wegfallen: so können Gottesdienste regelmäßig auch an anderen Wochentagen als Sonntag stattfinden. Und Eltern sollen ihre Kinder auch dann taufen lassen können, wenn sie selbst kein Kirchenmitglied sind.

Neue Studie zu sexualisierter Gewalt

Für Versäumnisse bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt hat Präses Latzel um Entschuldigung gebeten. In der kommenden Woche wird eine bundesweite Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche veröffentlicht, die möglicherweise neue Verdachtsfälle enthält.

Besorgt äußerte sich die Synode zur AfD, deren politische Grundsätze mit den kirchlichen Grundwerten nicht vereinbar seien. Man müsse genau zuhören und die Sorgen und Ängste der Menschen wahrnehmen, aber zugleich bei Intoleranz und Hass klar widersprechen. Im Umgang mit Flüchtlingen sei das Menschen- und Völkerrecht zu achten.

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