Unbekannte sprengen zwei gegenüberliegende Geldautomaten in Ratingen
Stand: 15.03.2023, 12:06 Uhr
Am frühen Mittwochmorgen haben Unbekannte gleich zwei gegenüberliegende Geldautomaten gesprengt, beide in der Fußgängerzone von Ratingen, von zwei verschiedenen Banken. Genau davor hat ein Bewohner gewarnt - vergeblich.
Ulrich Möller besitzt eine Eigentumswohnung über einem der gesprengten Bankautomaten in Ratingen. Er hatte Anfang 2022 vor Gericht gefordert, dass der Geldautomat abgebaut wird - aus Angst vor einer Sprengung. "Es ist nur eine Frage der Zeit. Es ist quasi wie russisches Roulette: Wann sind wir dran?", erklärte Möller damals vor Gericht. Doch das Oberlandesgericht Düsseldorf lehnte seine Klage ab. Jetzt ist genau das passiert: Heute morgen gegen 4:20 Uhr am Mittwochmorgen meldeten Zeugen laute Knallgeräusche.
Als die Polizei eintraf, stellten die Beamten fest, dass ein Geldautomat einer Filiale der Santander-Bank in der Ratinger Fußgängerzone gesprengt worden war. Auch ein Automat der Deutschen Bank, der an einer Hausfassade direkt gegenüber angebracht war, fiel den Tätern zum Opfer.
"Wir gehen derzeit davon aus, dass die Sprengungen unmittelbar zeitgleich stattgefunden haben", sagt eine Polizeisprecherin. Für die Polizei ist das außergewöhnlich.
Gebäude nicht einsturzgefährdet
Durch die Wucht der Sprengungen wurden der Filialraum der Bank und die Gebäudefassade stark beschädigt. Tresor- und Trümmerteile lagen auf der Straße. Eine Einsturzgefahr der betroffenen Wohn- und Geschäftshäuser bestehe laut Polizei aber nicht. Die Anwohner mussten ihre Wohnungen nicht verlassen.
Wie hoch der Schaden ist, ist noch nicht klar. Aber für Ulrich Möller ist die Tat von heute Nacht der Beweis, dass seine Angst absolut berechtigt ist. "Ich empfinde Ohnmacht und Groll. Nach meiner Auffassung hätte es vermieden werden können", meint Möller am Morgen nach der Sprengung. "Sowohl die Banken als auch meine Miteigentümer scheinen die Sicherheit des Geldes vor die Sicherheit von Gebäude und Menschen zu stellen."
Er will jetzt das Gespräch mit seinen Miteigentümern suchen, damit an diese Stelle nicht erneut ein Geldautomat kommt.
Polizei bittet Zeugen um Hinweise
Die Täter sollen in einem dunklen Kleinwagen in Richtung A3 geflüchtet sein. Die Fahndung nach dem Fahrzeug läuft, die Polizei bittet um Hinweise.
Über dieses Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf am 15.03.2023 ab 18:09 Uhr im WDR Fernsehen.