Mini-Radweg soll in Düsseldorf Unfälle verhindern

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Mini-Radweg soll in Düsseldorf Unfälle verhindern

Stand: 20.03.2024, 15:07 Uhr

In Düsseldorf-Gerresheim gibt es einen bundesweit einmaligen Verkehrsversuch. Dort wurde ein eigentlich zu schmaler Radstreifen rot markiert.

Von Thomas Kalus

Seit vielen Jahren sorgt die Situation auf der Benderstraße im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim für Unmut unter den Radfahrern. Auf der zentralen Einkaufsstraße ist das Radeln extrem gefährlich. Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es dort mehr als 20 so genannte Dooring-Unfälle. Autofahrer haben dort beim Aussteigen immer wieder unachtsam die Tür geöffnet und damit Radfahrer getroffen.

Platz reicht nicht für regulären Radweg

Für einen vollwertigen Radweg, der laut Straßenverkehrsordnung mindestens 1 Meter 50 breit sein müsste, ist dort aber kein Platz. Auf der rechten Seite gibt es Parkbuchten für Autos, auf der linken Seite liegen die Straßenbahnschienen. Dazwischen müssen sich die Radler auf gerade mal 80 Zentimeter quetschen.

Um noch mehr Unfälle zu verhindern, geht die Stadt nun einen ungewöhnlichen Weg: Der schmale Radstreifen wurde rot eingefärbt. Ein deutschlandweit einmaliger Vorgang, sagt das Düsseldorfer Amt für Verkehrsmanagement. So solle die Aufmerksamkeit für Radfahrende erhöht werden.

Fahrrad-Piktogramm in Zwischenräumen aufgebracht

Fahrrad-Piktogramm auf Radweg

Fahrrad-Piktogramm auf Düsseldorfer Einkaufsstraße

Um zu zeigen, dass es sich nicht um einen regulären Radweg handelt, ist die rote Farbe alle paar Meter unterbrochen. In den Zwischenräumen sind weiße Rad-Piktogramme aufgemalt.

ADFC findet Lösung akzeptabel

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club befürwortet die Maßnahme. Sprecher Matthias Arkenstette sagte dem WDR: "Autofahrern wird so signalisiert, dass sie vorsichtig sein müssen. Wenn es nun weniger Unfälle gibt, ist allen geholfen." Und auch das Parken in zweiter Reihe werde für Autofahrer so zumindest psychologisch erschwert.

Radikallösung: Parkbuchten für Autos entfernen

Falls die Maßnahme nicht den gewünschten positiven Effekt bringt, schlägt der ADFC auf der Einkaufsstraße ein generelles Tempolimit von 30 Stundenkilometern vor. Sollte auch das die Sicherheit nicht erhöhen, könnten als Radikallösung die Parkbuchten wegfallen, schlägt der Fahrradclub-Sprecher vor.

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