Symbolbild Razzia

Razzia gegen Schleuserbande: Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramtes verhaftet

Stand: 20.10.2022, 15:59 Uhr

Bei einer Polizeiaktion gegen mutmaßliche Schleuser sind in NRW drei Personen festgenommen worden, darunter eine Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramtes. Sie soll einer mutmaßlichen Schleuserbande gefälschte Aufenthaltserlaubnisse und Pässe verkauft haben.

Außer ihr wurden zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen. Etwa 250 Beamte hatten am Donnerstag im Raum Köln, Gelsenkirchen und im Großraum Limburg Wohnungen und Büros von insgesamt elf Tatverdächtigen durchsucht. Gegen die drei Festgenommenen wurden Haftbefehle erlassen.

Bundespolizei ermittelt gegen elf Tatverdächtige

Die Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramts soll die nötigen Bescheinigungen und Reisepässe ausgestellt haben, mit denen die Menschen ausreisen konnten, um in Deutschland Asyl zu beantragen. Sie habe die Dokumente den weiteren Beschuldigten gegen Bezahlung überlassen.

Zudem ermittelt die Bundespolizei gegen insgesamt elf Tatverdächtige, die Menschen im Ausland - vor allem Syrien - unrechtmäßig ausgestellte Ausweisdokumente verkauft haben sollen. Für jede Schleusung sollen mehrere tausend Euro bezahlt worden sein. Die Bundespolizei ermittelt in 26 Fällen.

12.000 Euro und 50 Mobiltelefone sichergestellt

Die Dokumente sollen teilweise durch Mittelsmänner im Ausland direkt an die Abnehmer übergeben worden sein, damit diese bei der Ausreise aus ihrem Heimatland ein Dokument vorlegen konnten, das ihr angebliches Aufenthaltsrecht in Deutschland belegt. Die Ausweispapiere sollen vor der Einreise nach Deutschland entsorgt worden sein, um in Deutschland Asylanträge stellen zu können.

Im Zuge der Durchsuchungen wurden rund 12.000 Euro Bargeld,  50 Mobiltelefone, mehrere Datenträger, Laptops und Computer sowie zahlreiche Dokumente sichergestellt. Insgesamt befanden sich rund 250 Bundespolizisten im Einsatz. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln und der Bundespolizei dauern an.