Prozess um gestorbenes Baby - angeklagte Eltern bleiben fern
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Prozess um gestorbenes Baby - angeklagte Eltern bleiben fern
Stand: 21.05.2024, 19:19 Uhr
In Köln sollte am Dienstag eigentlich der Prozess um die tödlichen Verletzungen eines Kindes beginnen. Stattdessen sucht die Polizei nun die Eltern mit Haftbefehlen.
Von Markus Schmitz
Alle sind da: Verteidiger, Dolmetscher, der Staatsanwalt und die zuständige Kammer. Doch die Eltern fehlen. Sie sind in dem Prozess angeklagt, weil sie ihr gemeinsames Kind tödlich verletzt haben sollen.
Kind starb auf Intensivstation
Im Mai 2022 sollen die Mutter und auch der Vater das 14 Wochen alte Kind in der gemeinsamen Wohnung in Gummersbach Derschlag geschüttelt haben - laut Anklageschrift "minutenlang". Das Kind erlitt der Staatsanwaltschaft zufolge ein Schütteltrauma und einen Gehirnschädelbruch. Es starb wenige Tage später auf der Intensivstation.
Eltern nicht in Untersuchungshaft
Die Staatsanwaltschaft hat die Tat als "Fahrlässigkeit" angeklagt und deshalb keine Untersuchungshaft beantragt. Das Amtsgericht in Gummersbach hatte jedoch einen schwereren Vorwurf gesehen und den Fall an das Kölner Landgericht abgegeben mit dem Hinweis einer "gefährlichen Körperverletzung mit Todesfolge". Heute sollte nun der Prozess beginnen.
"Vater ins Ausland abgesetzt?"
Da die Eltern nicht erschienen sind, hat der Staatsanwalt sofort Haftbefehle für sie beantragt. Das Gericht sieht das ähnlich. Für den 35-jährigen Vater und die 30-jährige Mutter ist nun Untersuchungshaft angeordnet worden. Die Mutter wohnt offenbar mittlerweile in Süddeutschland - der Vater könnte sich, eines Verteidigers zufolge, "ins Ausland abgesetzt haben".
Der Prozess ist nun erst einmal vertagt.