Petition gegen CSD-Teilnahme des Kölner Erzbistums
Lokalzeit aus Köln. 15.07.2024. 02:40 Min.. Verfügbar bis 15.07.2026. WDR. Von Frank Piotrowski.
Petition gegen CSD-Teilnahme des Kölner Erzbistums
Stand: 15.07.2024, 19:24 Uhr
Die katholische Kirche nimmt erstmals am Kölner CSD teil – doch es gibt Protest und eine Petition. Mehr als 19.000 Menschen fordern die Teilnahme am ColognePride abzusagen.
Von Sarah Janßen
Seit über einer Woche findet der ColognePride statt. Der Höhepunkt folgt kommenden Sonntag: die Christopher-Street-Day-Parade. Am ColognePride nehmen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Pansexuelle, Transpersonen und Intersexuelle teil – und Menschen, die die queere Community unterstützen möchten. Sie engagieren sich für mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung.
„God meets Gays“
Daran beteiligt sich dieses Jahr auch zum erstem Mal das katholische Stadtdekanat Köln. Unter dem Motto „God meets Gays“ stehen zwei Veranstaltungen auf der Agenda, um zu zeigen, wie vielfältig und offen die katholische Kirche ist.
Am Mittwoch (17.07.2024) findet eine Filmaufführung von "Der verlorene Sohn“ mit anschließender Podiumsdiskussion statt. Am Freitag (19.07.2024) geht es auf der CSD-Bühne am Alter Markt weiter. Der Jugendchor St. Stephan tritt mit der Travestiekünstlerin und Drag Queen Julie Voyage auf.
Petition gegen die Aktionen der Katholischen Kirche
Die Petition wurde auf der Plattform CitizenGO veröffentlicht.
Doch damit sind nicht alle einverstanden. Kritiker fordern die Absage der beiden Programmpunkte. Eine entsprechende Petition wurde auf der umstrittenen, konservativen Plattform CitizenGO veröffentlicht. Die Plattform hat ihren Sitz in Spanien. Dort wurde die Petition bisher mehr als 19.000 Mal unterzeichnet. Mit ihrer Forderung wenden sich die Unterzeichner direkt an den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Die ColognePride würde nicht mit den Werten der katholischen Kirche einhergehen. Die Initiatoren waren auf WDR-Anfrage nicht zu erreichen.
Kölner Reaktionen auf die Petition
Das Erzbistum Köln hat auf WDR-Anfrage bisher keine Stellungnahme gegeben. Sie verweisen auf den Kölner Stadtdechanten Robert Kleine. Auf unsere Anfrage haben wir bislang keine Antwort erhalten.
Gemeindereferentin Marianne Arndt will, dass die Kirchenleitung Position bezieht.
Marianne Arndt ist Gemeindereferentin der katholischen Gemeinde Köln-Höhenberg und Vingst und für Maria 2.0 Rheinland aktiv. Sie wünscht sich: "Meines Erachtens müsste auch die Kirchenleitung, die oberste Chefetage, sich jetzt dagegenstellen und für die Menschlichkeit, für den CSD mitstimmen und mitsprechen. Das wäre eine wichtiges Zeichen."
Hugo Winkels, Pressesprecher des ColognePride, beunruhigt die Petition nicht: "Ich schlage vor: Sie sollen zu den Veranstaltungen gehen, dann lernen sie auch noch was."
Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.07.2024 im Fernsehen in der Lokalzeit aus Köln.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- ColognePride.de
- katholisch.de
- Stadt Köln
- citizenGo.org