Ostsee: Kölner Karnevalist mit Privatjet abgestürzt

Stand: 06.09.2022, 12:41 Uhr

Nach dem Absturz des Privatflugzeugs des Kölner Karnevalisten und Unternehmers Peter Griesemann haben Suchmannschaften des lettischen Militärs Gegenstände im Wasser der Ostsee gefunden, die möglicherweise Wrackteile sind.

Von Oliver Köhler

Das sagte der Sprecher der Streitkräfte, Peteris Subbota, dem lettischen Radio. Außerdem seien womöglich menschliche Überreste gefunden worden. Nach Angaben von Luftfahrtexperten in Lettland ist es möglich, dass das Modell der Cessna 551 keine Blackbox hat. Das könnte die Suche nach dem Wrack und der Absturz-Ursache sehr schwierig machen, berichtet der lettische Rundfunk.  

Blaue Funken warten auf Informationen

Am Karnevalsmuseum in Köln wehen die Fahnen auf Halbmast

Fahnen auf Halbmast: Karnevalsmuseum in Köln

Nach Angaben von spanischen Medien soll Peter Griesemann regelmäßig zwischen Köln und seinem Domizil an der andalusischen Costa de la Luz pendeln. Dafür habe der Unternehmer Privatjets genutzt. Am Sonntag sei er mit einer Cessna 551 in Jerez gestartet. Ein Sprecher des Karnevalsverins Blaue Funken hat inzwischen bestätigt, dass der Ehrenpräsident der Gesellschaft Peter Griesemann und ein Teil seiner Familie an Bord waren, nämlich Griesemanns Frau, seine Tochter und deren Lebensgefährten. In Absprache mit der Familie wollen die Blauen Funken für weitere Stellungnahmen auf Informationen der Rettungs- und Suchaktion warten, auch wenn die Überlebenschancen für die Menschen an Bord der abgestürzten Maschine sehr gering seien.

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Absturzursache vermutlich Treibstoffmangel

Symbolbild: Eine Maschine des Typs Cessna 551

Eine Cessna 551 im Landeanflug (Symbolbild)

Griesemann soll sich kurz nach dem Start bei der Flugsicherung in Spanien gemeldet und mitgeteilt haben, dass es einen Druckabfall in der Kabine gegeben habe. Dann brach der Kontakt zu dem Piloten ab. Kampfjets begleiteten die Maschine. Die Besatzungen konnten nach Angaben der Luftwaffe den Piloten im Cockpit sehen. Er sei offenbar bewusstlos gewesen. Statt in Köln zu landen, flog die Maschine weiter, bis über der Ostsee wohl der Treibstoff ausging.

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Eine Person zeigt mit einem Stift auf die letzte bekannte Position der Cessna, die über der Ostsee vor der Küste Lettlands abgestürzt ist.

Die letzte bekannte Position der Cessna

Nach Informationen von Flugdatenbanken soll die abgestürzte Maschine 43 Jahre alt gewesen sein. Sie gehörte einem Unternehmen in Bergisch Gladbach, das zum Firmennetzwerk der Unternehmerfamilie Griesemann gehört. Neben mehreren kleinen Fluggesellschaften betreibt die Griesemann-Gruppe ein Ingenieur-Unternehmen, das auf den Bau von Chemie- und Raffinerieanlagen spezialisiert ist.

Über dieses Thema berichten wir auch am 5. September in der WDR Lokalzeit im Hörfunk und im WDR Fernsehen in der Aktuellen Stunde sowie in der Lokalzeit aus Köln.